Ab Mitte Juni hielt dann eine große Hitzewelle Einzug bei der vielerorts neue, absolute Rekordtemperaturen gemessen wurden. So zum Beispiel in Innsbruck mit 38,5°C. So heiß war es dort seit Messbeginn noch nie! Auf den Bergen lag aber durchschnittlich noch bis 2000m eine geschlossene Schneedecke. Diese verabschiedete sich bei Temperaturen am Berg bis weit über 20°C rapide: Im Schnitt an diesen Hitzetagen mit 20 cm pro Tag. Bei einer Dichte von grob über den Daumen 500 kg/m³ sind das etwa 100 Liter pro Quadratmeter die täglich über die Flüsse abtransportiert werden mussten. Das entspricht der gleichen Wassermenge wie flächendeckende (!) Gewitter über alle Bergregionen tagtäglich. Ganz knapp ist man dabei an einer großen Hochwasserkatastrophe vorbeigeschrammt. Zum Glück gab es keine zusätzlichen Wärmegewitter am Nachmittag und es blieb immer trocken.
Statistik
Bei insgesamt 148 Lawinenereignissen, die in der Saison 2018/19 zwischen Oktober und Mai in Österreich von den Warndiensten registriert wurden, verletzten sich von 254 beteiligten Personen 31. 20 verunglückten tödlich. Somit lag die Zahl der Lawinenopfer in diesem schneereichen Winter unter dem langjährigen Schnitt von 25 Personen. War in den vorangegangenen Saisonen oftmals eine Schwachschicht im Altschnee ausschlaggebend für Unfälle, so herrschte in dieser Saison bei 71% aller Lawinenunfälle ein Triebschneeproblem vor. Zehn Lawinenunfälle wurden durch Gleitschnee verursacht. Einer davon war tödlich.
Alpenländer
Im Alpenraum verstarben in der Saison 2018/19 insgesamt 72 Personen bei Lawinenunfällen.
Bildgewaltige Unfallberichte
Abgesehen von diesen und weiteren statistischen Eckdaten enthält der Saisonbericht Beiträge der LWDs der einzelnen Bundesländer zum Winter in ihrer Region und ausführliche, reich bebilderte Unfallanalysen zu ausgewählten Vorfällen. Die Texte wie auch die Statistiken und Abbildungen sind aussagekräftig und verständlich gestaltet. Damit rangiert der Saisonbericht der Ö-LWDs auf dem höchsten Niveau der Unfallprävention in Sachen Lawinen.
Wie jedes Jahr ist der detailliert aufbereitete Saisonbericht ein beeindruckendes Zeugnis über die ungemein wertvolle und hochprofessionelle Arbeit der Lawinenwarndienste.
Fazit: Jeden Cent wert und besser investiert als in das neueste Technik-Krimskrams!
Saisonbericht hier erhältlich im Shop des ÖAV.