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LeseTipp | SLF Winterbericht 21/22

RĂĽckblick auf den vergangenen Winter

von PowderGuide • 10.01.2023
Der SLF Winterbericht bietet wie jedes Jahr einen umfassenden Rückblick auf die vergangene Schnee- und Lawinensaison in den Schweizer Alpen. Der Witterungsverlauf und die Entwicklung der Schneedecke werden detailliert dargestellt. Lawinenunfälle der Saison 21/22 sind tabellarisch aufgelistet, einige ausgewählte Unfälle werden näher beleuchtet.

Der gesamte Bericht findet sich hier als pdf. 

Hier gibt es Links zu einzelnen Kapiteln und Zusammenfassungen.  

Schnee und Witterung

Der Winter 2021/22 war durchwachsen und regional teils sehr unterschiedlich. In Summe war die Schneehöhe im Norden der schweizer Alpen nahe am langjährigen Mittel - zumindest in hohen Lagen. In tiefen Lagen und im Süden fiel deutlich weniger Schnee als üblich. Während die tiefen Lagen im Norden statt Schnee oftmals Regen abbekamen, litt der Süden unter der sehr trockenen Witterung. Es gab sowohl heftige Sturmlagen als auch anhaltende Hochdruckphasen, letzteres vor allem im Januar und März. 

Der erste flächendeckende Schnee fiel im November. Diese frühe, dünne Schneedecke entwicklete sich postwendend zu einer Schwachschicht, die beim nächsten größeren Schneefall im Dezember für kritsiche Lawinenbedingungen sorgte. Wie auch dieses Jahr war es Ende Dezember extrem warm und es regnete stellenweise bis auf 2800m. Nach einem sehr trockenen Januar mit recht günstiger Lawinensituation brachte der Februar Neuschnee, Sturm und eine deutliche Verschärfung der Lage. Der März war dann wieder großteils trocken. Mitte des Monats gab es ein markantes Saharastaubereignis. Eine kurze Rückkehr winterlicher Bedingungen Anfang April konnte das relativ rasche Ende der Saison nicht mehr aufhalten. 

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Lawinenunfälle

Insgesamt gab es im hydrologischen Jahr (1. Oktober 2021 - 30. September 2022) 164 gemeldete Schadenlawinen (Personen- oder Sachschäden) mit 180 erfassten Personen und 14 Todesfällen. Sowohl die Todeszahlen als auch die insgesamte Anzahl der gemeldetden Vorfälle liegen unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Todesfälle sind auf 11 Unfälle verteilt, bei drei davon kamen jeweils zwei Personen ums Leben, sonst jeweils eine. Sieben der 11 tödlichen Lawinen fielen auf die stürmische, neuschneereiche Phase in der ersten Februarhälfte. Alle Todesopfer waren zum Unfallzeitpunkt im freien Gelände unterwegs. Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich bei Stufe 3 (7 Unfälle), jeweils zwei ereigneten sich bei Stufe 2 und Stufe 4. Fünf der Opfer trugen einen Lawinenairbag. Drei davon wurden ganz verschüttet, wobei der Airbag noch sichtbar war. Zwei Personen wurden mit ausgelösten Airbag nicht oder teilweise verschüttet, erlitten aber tödliche Verletzungen. 

Auswahl von Unfällen

Einige Unfallbeispiele, die als "speziell lehr- und aufschlussreich" erachtet werden, sind im Bericht detaillierter geschildert. Erläutert werden jeweils der Unfallhergang und die Rettung bzw. Bergung, sowie die Wetter- und Lawinensituation. Die Beispiele reichen von Toderfällen beim Variantenfahren zu mit Glück glimpflich ausgegangenen Vorfällen bis zu einem durch eine Lawine entgleisten Zug. Kuriosum hierzu: Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle, welche u.a. dafür zuständig ist, Unfälle im Bahnverkehr zu untersuchen, schreibt in ihrem Bericht, dass ein Fuchs die Lawine ausgelöst hätte, da im Anrissgebiet Fuchspuren gefunden wurden. Das SLF finedt diese Erklärung "wenig plausibel" und vermutet die Erschütterung der Bahn als Ursache.

Wer nicht den ganzen, umfangreichen Bericht lesen will, findet viele aufschlussreiche Grafiken und Fotos! Durchblättern auf jeden Fall empfohlen!

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