Für jede Station und Saison wurden die folgenden Parameter ausgewertet: maximale Schneehöhe und Zeitpunkt der maximalen Schneehöhe, erster Schneefall (=Datum des ersten Tages einer Phase mit durchgehender Schneebedeckung), Schneeschmelze (=Datum des ersten Tages ohne Schneebedeckung nach längerer Phase mit Schnee), Dauer der Schneebedeckung und Anzahl der Tage mit Schneehöhe über verschiedenen Schwellwerten (1, 20, 50, 100 cm). Es wurde jeweils das ganze Jahr betrachtet, vom 1. September bis zum 31. August des Folgejahres.
Der Zeitpunkt der ersten Schneebedeckung hat sich an allen 11 Stationen nach hinten verschoben, allerdings nur an 4 davon auf statistisch signifikante Weise, und zwar um 3.1 bis 4 Tage pro Dekade (+- 0.2 Tage). Der Zeitpunkt des Ausaperns hat sich stärker verschoben und die Ă„nderung ist an allen Stationen statistisch signifikant. Im Mittel ĂĽber die 11 Stationen fand die Ausaperung pro Dekade um 5.8 Tage frĂĽher statt. Aktuell fällt das Datum der ersten Schneebedeckung an der niedrigsten Station (Airolo, 1139m) im Schnitt auf den 7. Dezember, das der höchsten Station (Weissfluhjoch, 2540m) auf den 25. Oktober. 1970 waren es jeweils der 22. November und der 15. Oktober. Die Ausaperung an der tiefsten Station findet um den 16. März statt (1970: 15. April), an der höchsten um den 25. Juni (1970: 20. Juli).Â
Die maximale Schneehöhe hat an allen Stationen abgenommen (an 7 davon signifikant), unabhängig von der Höhe oder der geographischen Lage der Stationen. Je nach Station betrug die Abnahme zwischen 3.9 und 10.6% pro Dekade. Das Datum der maximalen Schneehöhe hat sich nach vorn verschoben (Ausnahme: Station Davos) und die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung hat für alle Schneehöhenschwellwerte abgenommen.
Andere Studien haben bereits vielfach gezeigt, dass Schneehöhen und die Dauer der Schneebedeckung vielerorts abnehmen, im Gegensatz zur hier besprochenen Studie allerdings meist nur für relativ niedrig gelegene Stationen und nur mit Bezug auf die Wintersaison (typischerweise ca. Dezember bis März), wodurch teilweise der Eindruck entstand, dass es an schneereichen, hohen Stationen wenig Änderungen gäbe. Diese Studie wiederlegt das und zeigt, dass auch die hohen Stationen sehr wohl betroffen sind.
Studie: