Konstruktion
Shape und Ausstattung des Boards können locker mit allen Features eines modernen Freerideboards mithalten. Neben dem Paulownia Holzkern, der für eine gute Portion Pop, Vibrationsreduktion und Kontrolle sorgt, ermöglichen der langen Nose-Rocker, der Camber unter der Bindung und der verkürzte, getaperte Tail-Rocker perfekten Auftrieb im Powder. Der Sidecut mit den zusätzlichen Kontaktpunkten, bei Borealis "dual waves" genannt, bietet Grip auf Eis und hartem Schnee. „Carbon Power Beams“ ermöglichen erhöhten Pop und Präzision, der „Powder Paw“ aus Kevlar und Carbon macht das Board sehr responsiv und Fiberglas sorgt für beste Torsionssteifigkeit. Last but not least sind Karakorum Clips und Hooks ebenfalls dabei. Einiges drin in diesem Teil!
Erster Eindruck
"Rigid and light” würde Borealis sein Arcane in einem elevator-pitch kurzbeschreiben. Auf den ersten Blick lässt sich das sofort bestätigen. Der Flex ist hart und das Board fühlt sich erstaunlich leicht an – es riecht förmlich nach frischen Schneekristallen gepaart mit einer Menge Schneestaub. Die Verarbeitung ist grundsolide und auch das Design des Arcane ist sehr gelungen - ein wahrer Blickfang.
Fahreigenschaften
Mit einem neuen, Big-Mountain-Award-ausgezeichneten Brett unter den Füßen hat mich zuerst die Abfahrtstauglichkeit des Arcane interessiert. In seinem Haupt-Metier ließ das Splitboard keine Wünsche offen – ganz ehrlich, es hat mich sogar sehr positiv überrascht. Bei Tiefschneeabfahrten hilft der lange Rocker, kraftsparend abzufahren. Das Board hat guten Auftrieb, ist wendig und lässt einen den Powder verspielt genießen. „A Plus“ würde der Amerikaner sagen, aber das war ja erst die „Pflicht“… nun zur „Kür“.
Die größere Herausforderung für ein Splitboard besteht im Meistern von eher weniger guten Schneebedingungen. Doch auch harte bzw. eisige Schneeverhältnisse meisterte das Arcane mit Bravour. Durch den harten Flex und den "dual wave" Sidecut schneiden sich die Kanten des Splitboards derart sicher durchs Gelände, dass ich keinen Unterschied zu einem klassischen Snowboard feststellen konnte. Das Board gibt einem stets das Gefühl, alles im Griff zu haben und ermöglicht es, jede Situation kontrolliert zu lösen.
Auf der Piste kann man mit dem Arcane ebenfalls viel Spaß haben. Das Splitboard bietet dem Fahrer einen intuitiv-fließenden Übergang zwischen gecarvten und gedrifteten Schwüngen.
Aufstieg
Im Aufstieg fühlt sich das Arcane sehr stabil an. Seine Konstruktion ermöglicht auch bergauf einen guten Kantenhalt, was sich vor allem bei Traversen als vorteilhaft erweist. Die Bindung ist in Aufstiegsposition gut platziert und lässt die Splitboardhälften bei Spitzkehren gut mitarbeiten. Die beiden Splitboardhälften sind auch nicht zu breit und passen gut in jede Aufstiegsspur. Das geringe Gewicht und die gute Vorspannung des Brettes machen das Spuren im tieferen Schnee (fast) zu einem Kinderspiel. Einzig die nach außen freiliegenden Verbindungsschnallen / -elemente von Karakoram könnte man als Kritikpunkt anbringen. Ich wurde von anderen Tourengehern einige Male gefragt, ob ich damit Probleme hätte, bin aber bis heute noch an keinem Baum oder Felsen hängen geblieben.