Die „Mach's-mir-schnell-und-dreckig-drauf"-Methode (parkplatztauglich):
Diese Methode, auch wenn sie etwas rudimentär wirken sollte, reicht völlig aus, um eine Bindung ordentlich zu montieren und mit etwas Übung erreicht man locker die Montagequalität einer Sport- und Trachten- Meyer-Schulze Skiwerkstatt.
Als allererstes markiert man mit einem Folienschreiber (diese halten gut auf Topsheets und lassen sich mit etwas Alkohol hervorragend wegwischen) die gewünschte Schuhmittenposition (Bild 1, Gallerie 1). Danach richtet man den Skischuh mit der Sohlenmittemarke auf dieser Markierung aus (Bild 2, Gallerie 1), und schiebt dann die Schablonenteile für Vorder- und Hinterbacken so unter den Schuh, dass die Markierungen für die Zehen- und Fersenkante mit eben diesen übereinstimmen (Bild 3, Gallerie 1). Jetzt nur noch mit Augenmaß die Schablonenteile gerade und mittig auf dem Ski ausrichten und mit einem Streifen Klebeband fixieren. Wer's genauer haben will, kann hier natürlich auch messen (siehe Methode „für preussische Millimeterapodikten").
Ab jetzt sind beide Methoden nahezu gleich und daher geht's unten weiter (siehe „Bohren und Montieren").
Die Methode für preussische Millimeterapodikten (trotz allem küchentischtauglich):
Diese Methode empfiehlt sich für jeden, der einen Schreikrampf bekommt, wenn die Bindung auf dem linken Ski wenige Mikrometer mehr von der Grafik verdeckt, als auf dem rechten Ski. Oder für jeden, der glaubt, dass er jeden Millimeter Abweichung der Bindungsposition im Fahrverhalten spürt. Auf jeden Fall sollte man diese Methode anwenden, wenn man Tech-Bindungen nach dem Dynafit-Prinzip montiert.
Zuerst markiert man wieder die gewünschte Bindungs- bzw. Schuhmittenposition. Danach wird über die gesamte Länge der Bindung die Skimitte in Längsrichtung markiert. Dieses geht am besten, in dem man vor und hinter der Bindung die Skibreite misst (Bild 4, Gallerie 1), und hiervon die Hälfte der Breite von der Kante aus anzeichnet (Bild 5, Gallerie 1). Am besten von beiden Seiten aus messen. Dieses geht am besten mit Hilfe eines Winkeleisens oder stabilen Blocks als Widerlager für den Maßstab, mit Augenmaß und peilen über das Lineal liegt man aber meistens weniger als einen Millimeter daneben. Die beiden so markierten Punkte verbindet man nun mittels Folienschreiber zu einer Linie (Bild 6, Gallerie 1), anhand der man die Schablonenteile nun ausrichten kann (Bild 7, Gallerie 1). Dabei werden die Schablonenteile sowohl an der Skilängsachse ausgerichtet, als auch im richtigen Abstand von der Bindungspositionsmarkierung. Hierfür misst man einfach die halbe Sohlenlänge von der Schuhspitzen- bzw. Fersenkantenmarkierung hin zur Markierung für die Sohlenmitte. Da im vorliegenden Fall eine Rahmenbindung mit fixem Abstand der vorderen und hinteren Löcher montiert wurde, hätte man diese Schritte natürlich auch vereinfachen können.
Jetzt nur noch die Schablone mit Klebeband fixieren, und schon kann die Montage los gehen (direkt zum Download der Bohrschablonen).
Bohren und Montage
Wenn die Schablone sauber auf dem Ski ausgerichtet ist, kann es los gehen. Das ist der Point of no return. Daher empfiehlt es sich, die Bindung – evtl. mit dem Schuh darin – probehalber anzuhalten, ob die Löcher aussehen, als würden sie Sinn ergeben (Bild 1, Gallerie 2). Danach werden die Löcher vorgekörnt (Bild 2, Gallerie 2) und der Bohrer kann angesetzt werden (Bild 3, Gallerie 2). Für die Wahl des Bohrers sei empfohlen, die FAQs zu konsultieren. Nach dem Bohren der Löcher sollte man diese leicht ansenken und entgraten (Bild 4, Gallerie 2), um das Hochpressen einer Wulst aus dem Topsheet beim einschrauben der Schrauben zu verhindern. Anschliessend die Löcher ausklopfen (Bild 5. Gallerie 2) und ausblasen, um Bohrspäne und -mehl komplett zu entfernen. Nun können auch die aufgezeichneten Linien mit Alkohol weggewischt werden (Bild 6, Gallerie 2). Dr. Knut empfiehlt: selbigen oder ähnlichen auch innerlich zur Anwendung bringen. Das hebt die Laune und entschärft den Frust, wenn die Montage schief gehen sollte.