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Events

4. FWT Stopp in Haines Alaska | Report

Ein Happy End für den ersten FWT Stopp in Alaska

von Tobias Huber 23.03.2015
Nun ist er vorbei, der diese FWT-Saison alles überschattende Alaska-Tourstopp in Haines. Zunächst hatte es danach ausgesehen, als müsste die Entourage der Freeride Word Tour unverrichteter Dinge weiter reisen und hätte umsonst das schlechte Wetter ausgesessen und drei vergebliche Versuche gestartet. Doch dann wendete sich das Blatt: zwar fand der Wettbewerb erst einen Tag nach dem offiziellen Zeitfenster statt. Die Frage, ob sich das Warten und der Aufwand für diesen einmaligen Freeride World Tour-Stopp gelohnt hat, konnten sich am 23.03.15 viele der europäischen Freeride-Fans zur besten Sendezeit im Livestream selbst beantworten. Für alle, die keine Zeit oder Möglichkeit dazu hatten, gibt es hier eine Nachlese zum Event.

Bei fantastischen Schnee- und Wetterbedingungen holten Shannan Yates (USA) und George Rodney (USA) bei den Skifahrern sowie Silvia Moser (ITA) und Sammy Luebke (USA) bei den Snowboardern in Haines die ersten Plätze. Mit ihrem zweiten Platz sicherte sich die Salzburgerin Eva Walkner (AUT) sensationell nach zwei Jahren Verletzungspause schon vor dem großen Finale in Verbier den FWT-Weltmeistertitel bei den Skifahrerinnen. Flo Orley (AUT) holte bei den Snowboardern Platz zwei, Felix Wiemers (GER) bei den Skifahrern Platz sieben. Nun ist er vorbei, der diese FWT-Saison alles überschattende Alaska-Tourstopp in Haines. Zunächst hatte es danach ausgesehen, als müsste die Entourage der Freeride Word Tour unverrichteter Dinge weiter reisen und hätte umsonst das schlechte Wetter ausgesessen und drei vergebliche Versuche gestartet. Doch dann wendete sich das Blatt: zwar fand der Wettbewerb erst einen Tag nach dem offiziellen Zeitfenster statt. Die Frage, ob sich das Warten und der Aufwand für diesen einmaligen Freeride World Tour-Stopp gelohnt hat, konnten sich am 23.03.15 viele der europäischen Freeride-Fans zur besten Sendezeit im Livestream selbst beantworten. Für alle, die keine Zeit oder Möglichkeit dazu hatten, gibt es hier eine Nachlese zum Event.

Resultate

Ski Herren:
1. George Rodney (USA), 87,75
2. Jérémie Heitz (SUI), 81,00
3. Kevin Guri (FRA), 80,00 Snowboard Herren:
1. Sammy Luebke (USA), 90,00
2. Flo Orley (AUT), 87,00
3. Colin Boyd (USA), 82,00 Snowboard Damen:
1. Shannan Yates (USA), 79,50
2. Estelle Balet (SUI), 75,00
3. Elodie Mouthon (FRA), 69,00 Ski Damen:
1. Silvia Moser (ITA),  84,00
2. Eva Walkner (AUT), 76,75
3. Francesca Pavillard-Cain (USA), 65,00 Alle Ergebnisse
Ein FWT Contest in Alaska – das war für Veranstalter und Teilnehmer ein lange gehegter Traum. Nach drei wetterbedingten Absagen im Laufe der letzten Woche ist dieser Traum heute im vierten Versuch in Erfüllung gegangen. Am Contesthang „The Venue“ (Start auf 2100 m a.s.l.) boten die Wettkämpfer bei einem halben Meter Neuschnee Freeride-Action vom Feinsten. Acht Skifahrerinnen, fünf Snowboarderinnen, 15 Skifahrer und neun Snowboarder waren vor der eindrucksvollen Kulisse der mächtigen Berge und Gletscher Alaskas am Start. An dem 740 Höhenmeter langen Hang konnten sie zwischen zwei möglichen Startgates bzw. Startrichtungen wählen. Das zweigeteilte Face bot im oberen sowie unteren Teil Rinnen und Felsbänder.

Das weite Schneefeld in der Mitte diente in dem Fall als Auslauf für den Sluff, den die Fahrer auslösten, somit war der Schnee nicht bereits nach den ersten Startern aus dem Face herausgerutscht. Die meisten Linien bestanden aus ein bis zwei mittleren Features im oberen und ebenfalls ein bis zwei mittleren Features im unteren Teil. Tricks wurden wider Erwarten nur selten gezeigt und wenn, dann sehr streng bewertet. Ein Highlight war hier sicherlich der Fronflip Iron Cross des 36-Jährigen Amerikaners Garreth Altmann. Große, riskante Features wurden ebenfalls kaum gefahren, es wurde mehr Wert auf Flüssigkeit und Linienwahl gelegt als auf einzelne Highlights. Der annähernd halbe Meter an Neuschnee trug sicherlich dazu bei, dass es nicht so einfach war Speed aufzubauen, den Sluff zu managen und sich beim Cliffabsprung richtig wegzudrücken. Von vorangegangenen Läufern abgeräumte Stellen überraschten manche FahrerInnen, sodass sie ihre Line vermutlich etwas anpassen mussten. Für die am Ende startenden Frauen waren die Bedingungen im Face logischerweise schon sehr schwierig zu handhaben. Während die Snowboard-Damen ein überraschen hohes Niveau mit viel Geschwindigkeit zeigten, fanden bei den Ski Damen nur wenige Fahrerinnen ohne (schweren) Sturz ins Ziel. Leider gab es auch mehrere Fahrer die sich nach Stürzen offensichtlich (Knie-) verletzt bis zum Ziel kämpfen mussten.

Snowboard Herren

Sammy Luebke (USA), der Sieger des ersten FWT-Events der Saison in Chamonix, durfte das Alaska-Event eröffnen. Der Amerikaner aus Squaw Valley, ursprünglich in Alaska aufgewachsen, begann mit schnellen Powderturns und hinterließ dabei jede Menge Spray. Mit zwei sicher gestandenen Double-Cliffdrops, einem Indy und einem Backside 360 holte er satte 90 Punkte – ein ungewöhnlich hoher Wert für einen ersten Run. Keiner der anderen Snowboarder konnte ihn mehr übertreffen. Der Innsbrucker Flo Orley ging als letzter Snowboarder an den Start und begann gleich aggressiv mit einem Air in eine steile Rinne. Er ließ einen weiteren Air folgen und fuhr dann mit Highspeed in der Falllinie ein weites Schneefeld hinunter. Im unteren Bereich zeigte Orley mit einem sehr weiten Sprung an einem beliebten Roller und einem Double Drop – 87 Punkte bedeuteten Platz zwei.

Platz drei ging an Colin Boyd (USA), der gleich zu Beginn über eine Nose sprang und bei seinem folgenden 360 Transfer ein wenig in Rücklage geriet, was ihn eine höhere Punktzahl kostete. Im Weiteren gelang ihm ein makelloser, flowiger Run mit zwei Doubles und zwei weiteren Airs – 82 Punkte für den Mann aus Sugarloaf. Leider wurde der einzige Snowboarder, der einen Trick über ein ansehnliches Cliff wagte dafür nicht wirklich belohnt, so kam der bisher im Ranking führende Jonathan Charlet (FRA) nur auf den achten Platz und fiel in der Gesamtwertung auf den dritten Platz zurück. Im Hinblick auf Verbier macht das das Tourfinale nochmal spannender.

Ski Herren

Der 21-jährige George Rodney (USA), diese Saison bereits Sieger des Freeride World Tour-Stopps in Fieberbrunn (das Event wurde letztlich in Andorra ausgetragen) und vor dem Alaska-Event Gesamtführender, bleibt der Fahrer der Stunde. Rodney wurde nach einem schwierigen Double-Drop zu Beginn bei der Landung fast ausgehebelt, fing sich aber wie durch ein Wunder und ließ zwei weite, superschnell gefahrene Airs folgen. Mit Straightlines und einem technischen Double sammelte er weitere Punkte und setzte sich mit 87,75 Punkten auf dem ersten Platz fest.   Den direktesten und schnellsten Run des Tages bot der Schweizer Jérémie Heitz (SUI). Er startete mit einem Double Drop und einem Sprung, bevor er mit viel Speed in der Falllinie weiterfuhr. Prinzipiell wählte er dieselbe Line wie der Sieger Rodney, jedoch ohne Unsicherheiten und mit deutlich mehr Speed. Die Judges korrigierten während des Wettbewerbs ihre Bewertungen, sodass sich Heitz immerhin auf Platz zwei einfand. Der „Heimsieg“ ging jedoch an den Amerikaner Rodney. Auch Kevin Guri (FRA) zeigte eine schnelle Linie. Er beeindruckte die Judges zudem mit einem Sprung zu Beginn und einem weiten, sehr sicher gestandenen Air sowie einem Double-Drop. Guri holte 80 Punkte und damit Platz drei.

Felix Wiemers (GER) belegte nach einem sicheren Lauf mit 65 Punkten Platz sieben. Der Hesse ging als erster Skifahrer an den Start, legte mit zwei Cliffdrops im steilen Bereich los und schickte einen weiteren Sprung hinterher – alles sauber gelandet. Mit hohem Tempo fuhr er durch das weite Schneefeld, zeigte dann einen weiten Grätschsprung und einen Air. Stefan Häusl (AUT) stürzte nach einem brillanten Run kurz vor Schluss und wurde Zehnter. Sam Anthamatten (SUI) wählte wie gewohnt eine sehr kreative Line, wurde aber für seinen nicht ganz sauber gestandenen 360 bestraft und fiel im Ranking zurück.

In der Gesamtwertung liegt George Rodney (USA) weiter auf Platz eins. Zweiter ist Jérémie Heitz (SUI) vor Reine Barkered (SWE), der Neunter wurde.
Vollgas vs. Sicherheitslauf? Felix Wiemers (GER) ist nun Zehnter, für Verbier qualifiziert und hat sein Saisonziel erreicht – im Gegensatz zu Stefan Häusl (AUT), der als Fünfzehnter des Rankings zum ersten Mal seit Jahren nicht am Bec des Rosses dabei sein wird. „Ich habe einen relativ safen Run gefahren und war ziemlich happy, hatte gute Landungen“, berichtete Felix Wiemers (GER). „Unten beim Rausfahren hatte ich leider ein bisschen Probleme. Das hat mich einen besseren Platz gekostet. Aber Siebter ist perfekt. Das ist genau, wie ich es geplant hatte. Damit bin ich in Verbier und mega happy. Der Schnee war megafett und der Run hat echt Bock gemacht!“

Snowboard Damen

Als dritte Kategorie gingen die Snowboarderinnen an den Start. Hier siegte Titelverteidigerin Shannan Yates (USA), die einen kontrollierten Run zeigte und mit zwei Sprüngen sowie schnellen Turns glänzte. Mit 79,5 Punkten fing sie Estelle Balet (SUI) ab, die bei einem Sieg bereits als FWT-Weltmeisterin festgestanden hätte. Die Schweizerin begann souverän mit einem Sprung und rasanten Turns, leistete sich aber kurz vor Schluss in einer schmalen Rinne einen Fahrfehler und musste sich mit 75 Punkten begnügen. Dritte mit 69 Punkten wurde Elodie Mouthon (FRA). Nicola Thost (GER), mit einer Wildcard am Start, stürzte als einzige Snowboarderin nach starkem Beginn und wurde am Ende Fünfte.

In der Gesamtwertung bleibt es weiter spannend: Estelle Balet (SUI) ist mit knappem Vorsprung weiterhin Erste vor Shannan Yates (USA) und Elodie Mouthon (FRA).

Ski Damen

Der Abschluss im schon immer schattiger werdenden Face gehörte den Skifahrerinnen. Eva Walkner aus Salzburg (AUT) hatte Startnummer 6 gezogen und wusste schon vor dem Start: Nachdem Hazel Birnbaum (USA) und Lotten Rapp (SWE) vor ihr gestürzt waren, würde ihr ein zweiter Platz genügen, um sich bereits in Alaska den FWT-Weltmeistertitel zu sichern. Walkner ließ nichts anbrennen und begann selbstbewusst, zog schnelle Turns in den Powder und sprang im steilen oberen Bereich einen sicheren Air. Die 35-Jährige wagte sich in einen steilen, sehr technischen Bereich und löste die Aufgabe bravourös. Sie schloss den Abschnitt mit einem Sprung ab und fand im Anschluss ein Feld mit noch unberührtem Schnee. 76,75 Punkte – und noch zwei Fahrerinnen standen oben. Silvia Moser (ITA) übertrumpfte die neue Weltmeisterin deutlich mit einem aggressiven, schnellen Run und einem sehenswerten Double Cliff, das auch manche Snowboard Herren in ihre Runs einbauten, zog mit 84 Punkten an ihr deutlich und verdient vorbei. Als letzte Starterin stürzte Jaclyn Paaso (USA) und Eva Walkner stand als FWT-Weltmeisterin fest. Platz drei ging an Francesca Pavillard-Cain (USA). Lorraine Huber aus Lech am Arlberg (AUT) belegte nach einem Sturz Platz fünf.

Eva Walkner (AUT) geht nun als sichere Weltmeisterin in den Abschluss-Event am Bec des Rosses. Auf Platz zwei liegt Silvia Moser (ITA), Dritte ist Hazel Birnbaum (USA). Lorraine Huber (AUT) schafft als Sechste die Qualifikation für Verbier. „Heute war ein ziemlich cooler Tag. Für uns Mädels war es relativ schwierig, weil es von den Jungs schon verspurt und der Schnee ein bisschen schlechter geworden war“, sagte Eva Walkner (AUT). „Ich bin total auf Sicherheit gefahren, weil ich in den letzten Tagen ein wenig Fieber hatte. Meine Linie war recht kreativ und sehr technisch, eher steil – es war nicht der Mega-Run, aber ich bin happy. Dass ich jetzt den Titel sicher habe, kann ich noch gar nicht glauben. Nach zwei Jahren Kampf mit Verletzungen oben zu stehen, da fehlen mir die Worte. Ich freue mich jetzt auf Verbier, weil ich dort das fahren kann, was mir Spaß macht, ohne taktieren zu müssen.“

Highlight Clip

(Anm. d. Red.: ein Snowboard Highlight Video war beim Verfassen des Artikels noch nicht verfügbar.)    

Großes Finale beim 20. Xtreme Verbier Jubiläum

Für das Finale beim 20. Xtreme Verbier am Samstag den 28. März 2015, sind die besten sechs Skifahrerinnen, vier Snowboarderinnen zwölf Skifahrer und sechs Snowboarder qualifiziert. Beim großen Jubiläum des legendären Freeride-Events am Bec des Rosses treffen sie auf namhafte Wildcards wie die mehrfachen Xtreme-Verbier-Sieger Aurélien Ducroz (FRA), Steve Klaasen (USA) und Xavier de le Rue (FRA), den früheren Super-G-Weltmeister und jetzigen Freeskier Daron Rahlves (USA) sowie den Gewinner des Slaloms in Kitzbühel 2015, Mattias Hargin (SWE). Auch Nicola Thost (GER) hat eine Wildcard für Verbier erhalten. Die dreifache Xtreme-Siegerin Géraldine Fasnacht (SUI) wird eine spektakuläre Einlage bieten, mit einem Wingsuit aus einem Helikopter springen und über den Bec des Rosses fliegen. Wie in den Vorjahren findet im Rahmen des Xtreme auch das Finale der Freeride Junior Tour (Region 1) statt. Beim 20. Geburtstag des Events wird also sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft des Freeridens gefeiert!

Qualifizierte Teilnehmer für Verbier

Ski Herren:
1. George Rodney (USA), 6800
2. Jérémie Heitz (SUI), 5900
3. Reine Barkered (SWE), 5370
4. Drew Tabke (USA), 5120
5. Sam Smoothy (NZL), 5000
6. Samuel Anthamatten (SUI), 4720
7. Conor Pelton (USA), 4460
8. Juan Bergada (ARG), 4420
9. Loic Collomb-Patton (FRA), 4405
10. Felix Wiemers (GER), 4010
11. Kevin Guri (FRA), 3775
12. Wille Lindberg (SWE), 3770 Snowboard Herren:
1. Sammy Luebke (USA), 6625
2. Flo Orley (AUT), 6380
3. Jonathan Charlet (FRA), 6130
4. Colin Boyd (USA), 5980
5. Ralph Backstrom (USA), 5415
6. Sascha Hamm (GBR), 4800 Ski Damen:
1. Eva Walkner (AUT), 6900
2. Silvia Moser (ITA), 6105
3. Francesca Pavillard-Cain (USA), 5760
4. Hazel Birnbaum (USA), 5430
5. Lotten Rapp (SWE), 5085
6. Lorraine Huber (AUT), 5060 Snowboard Damen:
1. Estelle Ballet (SUI), 7200
2. Shannan Yates (USA), 6980
3. Elodie Mouthon (FRA) 6160
4. Anne-Flore Marxer (SUI), 5455

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