Los ging es mit dem Vorläufer und Ehemaligen Gesamtweltcupsieger im Alpinen Luc Alphand, der standesgemäß im Bogner Outfit und ohne Rucksack für uns Zuschauer den Hang befahren hat. Welche Message uns das vermitteln soll, sei den Organisatoren der FWT überlassen. Es steht auf jeden Fall etwas konträr z.B. zu den vergangenen Zeiten des ABS Sponsorships der Tour, wo FahrerInnen vorgeschrieben war, die Hebel der Rucksäcke auf jeden Fall sichtbar zu montieren sowie der eigentlich betriebenen Bewusstseinsbildungs bezüglich Lawinenausrüstung.
Das Face an sich ist zwar nicht besonders lang, aber immerhin bot es einige Möglichkeiten für die FahrerInnen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Mit etwa 20cm Neuschnee war es auch möglich, die meisten Cliffs, trotz eher flacher Landungen, mitzunehmen. Flaches Licht, mit dem die meisten, aber nicht alle FahrerInnen zu kämpfen hatten, beiinträchtigte die Bodensicht und machte das Landen von Cliffs oder gar Tricks sicher nicht einfacher.
Ski Damen
Los ging es diesmal mit den Ski Damen bei frischem Schnee und noch halbwegs guter Sicht. Während Evalina Nilsson an der Windlip auf der rechten Seite des Faces bei ihrem Backflipversuch noch Probleme hatte, den Pop vom frischen Absprung zu erwischen, konnte Hedvig Wessel aus dem bereits eingefahrenen Takeoff einen sauberen Backflip stehen, was ihr zum Sieg reichte. Jackie Paaso kam mit ihrem klassischen Big Mountain Style, ein paar Spread Eagles in der Luft und dem größten Cliff der Ski Damen Kategorie auf Platz zwei, vor der heuer dauer-drittplatzierten Elisabeth Gerritzen. Die Schweizerin war wie immer gut am Gas, landete das große Cliff ebenfalls sauber und überzeugte mit einer weiteren flüssigen Fahrt. Ein leichter Backslapper kostete sie vielleicht den zweiten Platz. Arianna Tricomi konnte trotz verletztem Knöchel starten und zeigte einen sicheren Run ohne in flache Landungen zu springen, was ihr immerhin Platz 6 und ein paar Punkte einbrachte. Ein weiteres Highlight bei den Ski Damen war sicherlich auch der 360 Versuch am großen ersten Cliff von Ayana Onzuka, den sie leider überdrehte und nicht stehen konnte.
Snowboard Damen
Die Starterinnen der Snowboard Damen Kategorie waren diesmal sichtlich entschlossener und sicherer unterwegs als zuletzt in Kicking Horse. Die neuen Wildcard Starterinnen scheinen nun für etwas mehr Konkurrenz zu sorgen. Zum ersten Mal seit fast zwei Jahren siegte nämlich nicht Marion Haerty. Die Französin fuhr wie immer flüssig, aber ohne wirkliches Highlight und vielleicht auch etwas durch das flache Licht beeinfusst diesmal nur auf Platz drei. Vor ihr waren diesmal die Spanierin und Saisonswildcard Inhaberin Núria Castán Barón, die mit ihrer individuellen Linienwahl und zwei sauber gelandeten Cliffs am Ende die Judges überzeugte. Der Sieg ging an Michaela Davis-Meehan, die u.a. für ihren gegrabbten Air über das obere größere Cliff zurecht belohnt wurde. Man darf gespannt sein, wie die Wildcards und Nachrückenden aus der FWQ/FJT die Snowboard Damen Kategorie in den nächsten Jahren aufmischen werden, denn es werden demnächst noch 2-3 talentierte Snowboarderinnen in die Tour aufsteigen. Auch die Local Wildcard Inhaberin von Kicking Horse, Claudia Avon, soll nicht unerwähnt bleiben. Hätte sie sich nicht beim ersten Cliff mit dem Absprungwinkel verschätzt und dafür viele Punkte abgezogen bekommen, wäre sie mit ihrem dynamischen und selbstbewussten Run sicherlich auch auf den Podium gestanden.