Für den zweiten Stopp der Freeride World Tour 2016 sind die Rider weiter gezogen nach Chamonix, dem Mekka für Skifahrer und Alpinisten. Am Nordface des Aig. Pourrie haben sie eine actionreiche Show geboten.
Wie bereits beim Tourstop in Andorra musste aufgrund des Wetters der Contest kurzfristig um einen Tag vorverschoben werden. Anders als in Andorra musste man sich hier in Chamonix keine Sorgen um eine zu dünne Schneedecke und viele versteckte Steine machen. Im Gegensatz zu (allen) Gebieten im östlichen und südlichen Teil der Alpen wurde die Gegend rund um Chamonix mit ausreichend Schnee beschenkt. Trotz erheblicher Lawinengefahr konnte der Wettkampf am Freitag am vorgesehenen Hang durchgeführt werden. Die Athleten dankten es mit sehenswerten Runs. Glücklich war derjenige, der sich die Show LIVE ansehen konnte.
Ski Herren
Mit leichter Verspätung konnte der Wettkampf um circa 10 Uhr gestartet werden. Als erste Kategorie hatten die Ski Herren die Ehre, den Wettkampf zu eröffnen. Als Erster startete mit Kristoffer Turdell der Sieger von Andorra. Leider konnte er heute nicht an seinen Erfolg von vor zwei Wochen anknüpfen und stürzte. Besser machte es der Weltmeister von 2014, Loïc Collomb-Patton. Er zeigte einen flüssigen Run mit einem äusserst sauber ausgeführten Backflip im oberen Teil. Da er im unteren Teil seine Fahrt flüssig und mit einem zusätzlichen Cliff weiterziehen konnte, war er der verdiente Sieger. Leider hat sich Loïc bei seinem Run verletzt, so dass er zur Untersuchung ins Spital fahren musste. Als Kanadas Logan Pehota mit Startnummer 19 startete, waren die vermeintlichen Favoriten bereits alle im Ziel. Mit einer flüssigen und sehr kreativen Linie, die vor ihm keiner gefahren war, gelang es ihm, sich den zweiten Platz zu sichern. Als vorletzter Fahrer startete der Österreicher Fabio Studer. Mit zwei Cork 360 gelang es ihm, sich den dritten Platz auf dem Podest zu sichern.
Ski Damen
Nach dem die Herren vorgelegt hatten, lag es nun an den Ski Damen, nachzulegen. Bereits mit Nummer 2 startete die in Engelberg wohnhafte Schwedin Matilda Rappaport. Sie liess es sich nicht nehmen, im oberen Teil ein Cliff zu springen, welches auch viele der Herren nahmen. Im unteren Teil ihres Runs baute sie sogar ein Cliff ein, das vor ihr noch niemand gesprungen war. In der Endabrechnung reichte dieser Run zu einem guten dritten Rang. Eine ähnliche Linie wie die Schwedin vor ihr wählte die Österreicherin und frühere Welfmeisterin Eva Walkner. Jedoch fuhr sie ihren Run insgesamt etwas flüssiger, schneller und ohne zu zögern. Dies reichte verdientermassen zum Sieg am heutigen Tag. Den zweiten Platz konnte sich die Südtirolerin Silvia Moser sichern. Sie zeigte auf dem schwierigen Hang eine kreative Linie mit einem sauber gestandenen Cliff zum Schluss.
Snowboard Damen
Nach den beiden Ski Kategorien waren die Snowboard Damen an der Reihe. Dieses war mit lediglich sieben Fahrerinnen die kleinste Kategorie. Nichts desto trotz zeigten die Damen eine ansprechende Leistung. Gar eines der Highlights des Tages lieferte die Schweizerin Anne-Flore Marxer. Ohne zu zögern startete sie mit einer sehr schnellen Linie durch das äusserst steile Gelände im oberen Teil. Diese Leistung wurde von den Judges zurecht mit dem Sieg belohnt. Nach ihr startete die 24-Jährige Französin Marion Haerty. Sie beeindruckte mit einer flüssigen Line durch steiles und technisch anspruchvolles Terrain. Dieser Run reichte für Rang drei. Den zweiten Platz bei den Snowboarderinnen holte sich die Siegerin von Andorra, Estelle Balet. Somit war sie die Einzige der Erstrundensieger, die an ihre Leistung von vor zwei Wochen anknüpfen konnte.
Snowboard Herren
Als letzte Kategorie des heutigen Tages war es an den Herren Snowboard, den Event würdig abzuschliessen. Wie bereits die vorhergehenden Kategorien zeigten auch diese Fahrer eine beeindruckende Leistung.
Mit Ausnahme von Logan Pehota bei den Ski Herren gelang es bis zu diesem Zeitpunkt keinem Amerikaner oder Kanadier, die Europäer vom Podest zu verdrängen. Das änderte sich jedoch in dieser Kategorie. Den besten Snowdoard Run hier in Chamonix lieferte Sammy Luebke. Mit zwei sauber gegrabten 360, backside und frontside, sowie einer flüssigen Fahrt, konnte er die höchste Punktzahl aller Kategorien des gesamten Tages erzielen. Kurz nach Luebke starte mit Ralph Backstrom ein weiterer Amerikaner. Wie sein Landsmann vor ihm konnte auch er mit einem schnellen, kreativen und kontrollierten Fahrstil einen guten Eindruck bei den Judges machen., was ihm am Ende zu Rang drei reichte. Als vorletzter Athlet des Tages startete der bereits 38 Jährige Kanadier Jamie Rizzuto. Obwohl der Hang an vielen Stellen schon stark zerfahren war, gelang es ihm, schwierige Lines mit einigen Sprüngen und hoher Geschwindigkeit zu vereinen. Dieser Effort wurde mit dem zweiten Platz belohnt.
Für das Highlight des Tages sorgte der Norweger Dennis Rissvol. Unbedingt anschauen im Replay! Ergebnisliste und Replay (man kann einzelne Runs auswählen!) Ski Herren: 1. Loic Collomb-Patton (FRA), 89,33 2. Logan Pehota (CAN), 86,663. Fabio Studer (AUT), 85,00Ski Damen: 1. Eva Walkner (AUT), 83,00 2. Silvia Moser (ITA), 80,00 3. Matilda Rappaport (SWE), 76,66 SB Herren: 1. Sammy Luebke (USA), 92,00 2. Jamie Rizzuto (CAN), 90,33 3. Ralpch Backstrom (USA), 89,33 SB Damen: 1. Anne-Flore Marxer (SUI), 84,00 2. Estelle Balet (SUI), 80,33 3. Marion Haerty (FRA), 76,66