Anschließend gibt es zwei Vorträge von Mammut und POC. Die Unternehmen haben sich für das Event zusammengeschlossen, beide mit dem Ziel, die Sicherheit der BenutzerInnen in den Fokus zu stellen. Die Geschichte des neuen LVS-Geräts reicht weit zurück: als Mammut 1968 das erste LVS-Gerät auf den Markt brachte, hatte es nur eine Antenne. 50 Jahre später hat das neue Barryvox drei Antennen und eine Reichweite von 70 m. Die Technik kann eigentlich noch mehr, doch die Reichweite wird vom Markt reguliert, damit einzelne Geräte andere nicht überschatten. Wer sich wie ich schon immer gefragt hat, woher dieses nützliche Gerät seinen Namen hat, bekommt hier eine Antwort: Der Name setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Barry“ und „Vox“. Das erste Wort bezieht sich auf den berühmten Bernhardiner-Hund Barry, der im 19. Jahrhundert als Lawinensuchhund in den Schweizer Alpen lebte. Mit über 40 geretteten Menschen aus Lawinen wurde er zu einer Legende der Bergrettung und ist heute ein Symbol für die Bedeutung der Lawinenhilfe. Der zweite Teil des Namens, „Vox“, stammt vom lateinischen Wort für „Stimme“ oder „Schall“ und verweist auf die akustischen Signale, die das Gerät aussendet, um verschüttete Personen zu orten. Jaqueline Miler, die Produktmanagerin des Safetyequipments bei Mammut, stellt uns das neue Barryvox 2 und Barryvox S2 vor und geht auf die Neuheiten des Geräts ein. Außerdem erklärt sie die Ursache des Recalls: Beim Zusammensetzen der Einzelteile ist bei einzelne Geräten ein mechanischer Fehler aufgetreten, dieser konnte aber innerhalb weniger Tage gefunden und behoben werden. Alle jetzt auf dem Markt verfügbaren Geräte entsprechen dem höchsten Standard und sind auf Fehler kontrolliert worden. Das neue Lawinenverschüttetensuchgerät von Mammut wurde in enger Zusammenarbeit mit Bergprofis und AthletInnen entwickelt, die das Barryvox 2 in den letzten Jahren intensiv getestet haben. Das Ergebnis ist ein Gerät, das nun 22 % dünner und 30 % leichter als seine Vorgänger ist und gleichzeitig mit modernster Technik ausgestattet wurde. Dazu zählt die genannte Reichweite von 70 Metern sowie ein MIP (Memory-in-Pixel)-Display. Da die Pixel ihren Inhalt direkt speichern können, benötigen sie nur dann Strom, wenn sich Farbe oder Helligkeit ändern müssen. Zudem sorgt die reflektierende Technologie des Displays, bei der das Umgebungslicht genutzt wird, für einen hohen Kontrast und eine besonders gute Ablesbarkeit, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung oder schwierigen Lichtverhältnissen. Ein weiterer Insider: Wer sich die Pfeile des Displays genauer anschaut, wird feststellen, dass sie an Schweizer Straßensymbole angelehnt sind. Neu ist zudem auch die Feinsuche des Geräts, welche einen schneller zum Ziel führen soll. Wie genau diese funktioniert, werden wir in einem eigenen Artikel zum Test des Barryvox S2 erläutern - stay tuned. Vorweg kann ich aber sagen: Im Schnelltest im Gelände hat mich die intuitive und schnelle Handhabe beeindruckt. Fast direkt wurde ich zu meinem gesuchten Ziel geleitet.
Ein Punkt, auf den ich noch eingehen will, ist die Interferenz, wofür Jaqui die 50/20 Regel erklärt. Die Interferenz des Geräts unterscheidet sich nämlich, genau wie bei allen anderen LVS-Geräten, im Such- und Sendemodus. Im Sendemodus sollte das lebensrettende Gerät mindestens 20 cm von anderen elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen, Kameras und Smartwatches entfernt getragen werden – zum Beispiel das LVS in der Tragevorrichtung vor der Brust und das Handy in der Hosentasche. Jaqui rät außerdem, Energieriegel oder andere Snacks in Alu- oder Plastik-Verbundverpackung ebenfalls vom LVS-Gerät fernzuhalten, um das Sendesignal nicht zu stören. Im Suchmodus hingegen ist die Störung durch andere Geräte stärker, was wir auch am folgenden Tag bei einem Geländetest zu spüren bekommen haben. Im Suchmodus sollten elektronische Geräte mindestens 50 cm vom Barryvox S2 entfernt sein. Das bedeutet: Handy in den Rucksack packen, Kameras ggf. den KameradInnen geben und die Uhr weg vom Handgelenk. Die Suchweite und Präzision verbessert sich dadurch sofort. Allerdings bedeutet dies keinesfalls, dass die Interferenztechnologie im Barryvox S2 nicht greifen würde – sie ist nach wie vor in der Lage, Störungen zu erkennen und zu minimieren und weist mit Signalen darauf hin, wenn es Störungen wahrnimmt. Die Safety-Produktmanagering betont jedoch, dass der sicherste Weg immer noch der ist, Interferenzen von vornherein zu vermeiden.