Nachdem sich meine Verletzung bei der risk’n’fun Trainingssession in Sölden als etwas unglücklicher als erwartet entpuppt hatte, war nicht ganz klar, ob ich in dieser Saison überhaupt nochmal snowboarden können würde. Doch nach sechswöchiger Turbogenesungsphase gab es schließlich grünes Licht, mich wieder auf’s Board zu stellen. Die Freude war also riesig, als ich Dani von risk’n’fun mitteilen konnte, dass ich am Next Level teilnehmen würde. Denn diesmal sollte Tourenplanung und -durchführung im Mittelpunkt stehen, genau das Gebiet, auf dem ich mich weiterentwickeln wollte. In der Zwischenzeit konnte ich dann auch schon wieder ein paar feine Touren gehen und mich langsam an anspruchsvollere Aktionen herantasten.
In Kaprun angekommen ging es direkt mit Sack und Pack in die Gondel, um zu unserer Unterkunft zu gelangen. Diese befand sich genialerweise auf 2400 m mitten im Skigebiet. Wir legten nach einem kurzen Kennenlernen auch sofort mit dem Programm los und brachten uns nochmal auf den neuesten Stand im Umgang mit der LVS-Ausrüstung, da die Trainingssession bei manchen Teilnehmern doch schon ein paar Jährchen zurück lag. Schnell zeigte sich aber, dass noch einiges hängen geblieben war und ein erstes einfaches Suchszenario funktionierte sicher und zügig.
Die Trainingssession (Level 1) als inhaltliche Grundlage für das Next Level
Da am Sonntag beim Blick aus dem Fenster nichts als Weiß zu erkennen war, starteten wir ziemlich gemütlich in den Tag. Unsere Freeridestrategien vom ersten Camp wurden nochmal durchgesprochen, dem Rest der Gruppe präsentiert und gemeinsam diskutiert. Dann ging es trotz der mäßigen Aussicht endlich nach draußen, um uns locker warm zu fahren. Die Gipfelstation ragte aber schon ganz knapp aus dem Nebel, sodass wir erste Beobachtungen im Gelände zur aktuellen Lawinensituation und vorherrschenden Gefahrenzeichen anstellen konnten und auch direkt mit einer feinen Powderabfahrt starten konnten. Den Rest des Tages verbrachten wir in einem Wechselspiel aus Sonne und Whiteout, wobei letzteres leider eindeutig die Oberhand hatte.
Das Programm wurde kurzerhand angepasst und größere Aktionen im Gelände ersetzten wir durch eine ausgiebige Schneedeckenanalyse mit Rutschblocktest und eine kleine Softskillsübung. Als wir nachmittags mal wieder über dem Nebel angekommen waren, hatten wir die Wahl zwischen einer ziemlichen Buckelpiste zu unserer Rechten und einem unverspurten Traumhang zu unserer Linken, wo es allerdings einen kurzen Aufstieg zurückzulegen galt. Das passte uns sowieso super ins Programm und der erste kleine Hike wurde mit einer genialen Powderabfahrt über den Wolken belohnt, mit welcher wir den Tag dann auch beendeten.