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Gear of the week

Gear of the Week | DIY-Figl – Alte Latten, neues Leben

So baut ihr euch euer eigenes Paar Figl – schnell und einfach Hand anlegen

20.04.2025 • von Pascal Schindler
Seid ihr so große Figl-Fans, dass ihr euch nicht ständig welche leihen wollt? Oder habt ihr einfach Lust mal ein bisschen zu Handwerken und euren alten Skiern ein zweites Leben zu schenken? Dann seid ihr hier genau richtig. In dieser Ausgabe von Gear of the Week zeige ich euch, wie ein Freund und ich an einem Vormittag ein Paar Figl selbst gebaut haben – ganz nach dem Motto: Quick and Dirty. Vor zwei Wochen habe ich das Figln bereits als Frühlingsritual vorgestellt und ein bisschen über den Ursprung erzählt. Heute wird’s praktischer: Wir holen das Werkzeug raus und basteln los.

Alte Ski, neues Leben

Wir starteten mit einem alten Paar Ski, das keinen Schnee mehr gesehen hätte. Die erste Herausforderung: Wie lang soll der Figl sein?
Er soll sich ja noch mitnehmen lassen, muss aber auch genug Stabilität gewährleisten.

Denn Skier sind unter der Bindung am dicksten – dort brauchen sie die nötige Steifigkeit. Zu den Enden hin werden sie immer dünner. Wenn man aus Skiern einen Figl bauen möchte, muss man abwägen: kurz genug, aber auch dick genug, damit die Bindung bzw. die Schraube wirklich halten. Ausgefuchste BastlerInen könnten hier mit eingelassenen Muttern arbeiten – wir haben uns für die einfache Variante entschieden.

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Sägen, Schleifen, Versiegeln

Nachdem wir die passende Stelle abgeschätzt und markiert hatten, kam die Flex zum Einsatz – die Kanten und Seitenwände waren schnell durchtrennt. Für den finalen Schnitt nutzten wir eine Stichsäge. Achtung: Manche Ski enthalten eine Titanalplatte – checkt das vorher und verwendet die richtigen Sägeblätter!

AnschlieĂźend ging es ans Abdichten der offenen Enden. Wir wollten verhindern, dass das Holz Wasser zieht, aufquillt und somit die Schrauben nicht mehr richtig halten.

Unser Lösungsansatz? Erstmal mit dem Bunsenbrenner verkohlen. Im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass leicht angekohltes Holz eher mehr Wasser zieht – weil die Zellstruktur aufgebrochen wird. Wird es aber komplett verkohlt, kann es sogar wasserabweisend werden (Stichwort: Holzkohle). Egal – denn wir haben nach dem Bunsenbrenner Einsatz eine Sprühdose entdeckt und haben das Ende einfach mit Lack versiegelt.

Die vermutlich haltbarere Variante wäre gewesen, die Schnittstelle mit Epoxidharz zu bestreichen und aushärten zu lassen. Aber: Unsere Version hält bisher wunderbar – keine aufgequollenen Enden, keine gelösten Schrauben.

Bindung montieren – auf die einfache Art

Jetzt fehlte nur noch die Bindung. Einen ausfĂĽhrlichen Artikel zur Montage findet ihr in unserer Equipment-Rubrik.

Wir haben eine alte „BigFoot“-Bindung verwendet – einteilig, ohne Fummelei mit zwei Bindungsteilen. Ausgerichtet haben wir sie per Augenmaß, dann die Bohrpunkte markiert, mit einem Stanzstift vorgekerbt und schließlich gebohrt. Die Löcher haben wir von Holzspänen befreit und mit Kleber gefüllt, bevor die Bindung montiert wurde.

Kurios: Bei einem Figl sind die Schrauben durch den Belag gestoĂźen, beim anderen nicht. Das Problem war mit der Flex jedoch schnell weggeschliffen.

Der letzte Schliff: Style muss sein

Zum Schluss kam nochmal die Sprühdose zum Einsatz. Ein bisschen Farbe und fertig war unser schickes Unikat. Die Figl haben bereits mehrere Sessions inklusive Frontflips und Stürzen überlebt – und funktionieren immer noch einwandfrei.

Fazit

Unsere DIY-Figl tun, was sie sollen – und das verdammt gut. Dank Skibelag statt Metall sind sie auch richtig schnell. Klar, man muss bei steinigem Gelände mit ein paar tiefen Kratzern leben, wer sich jedoch dazu entscheidet seine Ski zu zerschneiden, sollte damit leben können. Außerdem sind Kratzer bei diesem Projekt aber eher ein Feature als ein Mangel.

Einziger Nachteil: die Länge. Wenn sich die Fahrspuren im Laufe der Zeit vertiefen, könnten die längeren Figl leichter an den Seiten verkanten. Wer die typischen Figlrinnen kennt, weiß, was ich meine.

Trotzdem: Für mich war das ein voller Erfolg – mit kleinen Kompromissen, die ich für diese stylischen DIY-Figl gerne in Kauf nehme.

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