Figln um Innsbruck
Wer schon einmal den Frühling in Innsbruck verbracht hat oder sonst in den Alpen unterwegs war, hat bestimmt schon einige Leute gesehen, die kurze Skier am Rucksack geschnallt haben: Sobald die Sonne höher steht und der Schnee richtig sulzig wird, kommen in Innsbruck Jung und Alt an die Nordkette, um die Figl-Saison einzuläuten. Weil der Schnee so weich ist, bilden sich in oft gefahrenen Spuren tiefe Rinnen, in denen man teilweise „hüfthoch“ im Schnee steht.
Das Tolle am Figln ist, dass man eigentlich kein Skifahrer sein muss, um gut auf dem Schnee zurechtzukommen. Bremsen lässt sich ganz einfach durch leichtes Nach-hinten-Lehnen – da der Figl direkt hinter der Ferse aufhört, entsteht dort besonders viel Reibung. Außerdem sind Figl in der Regel aus Metall gefertigt und werden deshalb nicht so schnell wie richtige Ski – was das Ganze kontrollierbarer und auch für Einsteiger zugänglicher macht.
Ich schreibe diesen Artikel dieses Jahr leider nicht aus Enthusiasmus, sondern aus Herzensschmerz. Nach dem schlechtesten Winter, den ich in Innsbruck erlebt habe (es ist nun mein fünfter), liegt auf der Seegrube leider zu wenig Schnee. Doch die Hoffnung liegt in Nord- oder Ostrinnen, die man sich jedoch zu Fuß verdienen muss – mit Figln im Rucksack, versteht sich.
Ein persönlicher Touren Tipp für erfahrene FiglerInnen: Rosskogel Ostrinne