Spätestens nach einer wirklich miesen letzten Saison im Norden wissen viele von euch: Freeriden ist kein Zuckerschlecken für Mensch und vor allem Material. Das Verlangen nach Turns abseits der Piste ist groß. In Kombination mit wenig Base und noch weniger Powder, verursacht es aber oft recht beachtliche Schäden an den Brettern, die für viele von uns die Welt bedeuten. Nach kurzen Wutausbrüchen, oft gefolgt von starkem Selbstzweifel (ich hab's ja gewusst, das hätte ich mir sparen sollen…), stellt sich dann die Frage: "Wie krieg ich das jetzt wieder repariert?". Und da hat der Zwei-Komponenten-Kleber (2k Kleber) seinen großen Auftritt…
Ist der Schaden einmal passiert, sind abstehende Teile schnell mit einem Messer oder der Kante des anderen Ski (wir dürfen auf das Video verweisen) entfernt. Aber wie jetzt das Loch stopfen? Natürlich gibt es die Möglichkeit einer professionellen Reparatur bei der ein neues Stück Belag und/oder Kante eingesetzt wird. Hier ist man aber inklusive Service  schnell einmal 100 Euro und mehr los. Eine Packung 2K Kleber gibt es um ca. 10 Euro zu kaufen und die Ergebnisse, die man damit erzielen kann, lassen sich durchaus sehen!
"Zweikomponentenkleber, auch Zweikomponentenklebstoff oder 2K-Kleber genannt, ist ein Klebstoff, der aus verschieden Komponenten (Harz und Härter) besteht. Durch Vermischen der beiden Komponenten unmittelbar vor der Anwendung wird meist bereits bei Raumtemperatur die Aushärte-Reaktion gestartet. Zweikomponentensysteme härten durch chemische Reaktionen wie Polyaddition, Polykondensation und Polymerisation aus." (wikipedia.de)
So viel zur Theorie. Was euch der Wiki Eintrag verschweigt, sind die Eigenschaften, die uns als Freerider am meisten interessieren. 2K Kleber hat eine sehr hohe Tragkraft (einfach gesprochen: klebt sehr, sehr gut). Ok, das können andere Kleber (Sekundenkleber) auch. Aber 2K ist auch noch schlagfest, alterungs- und feuchtigkeitsbeständig! Alles Eigenschaften, die man sich bei einer Skireparatur wünscht. Zusätzlich kann man den gehärteten Kleber auch noch mit Feile oder Schleifpapier bearbeiten und so in die gewünschte Form bringen.
Als Freerider wird das häufigste Anwendungsgebiet von 2K Kleber für euch beim Ausbessern von Core-Shots ("Kratzer" die durch den Belag durch bis zum Kern des Ski oder Board gehen) liegen. Core-Shots sind oft echt groß und tief und lassen sich mit gewöhnlichen Ausbesserungsstiften oft nicht mehr langlebig reparieren, da so reparierte Stellen häufig nach einiger Zeit zu bröckeln beginnen. Mit Hilfe von 2K Kleber passiert das nicht. Der Nachteil: 2K Kleber nimmt kein Wachs auf. Etwas Abhilfe kann man hier schaffen, in dem man das Loch nicht komplett mit 2K Kleber auffüllt, sondern als letzte füllende Schicht einen Ausbesserungsstift verwendet. Aber auch Beschädigungen an Sidewalls und teilweise sogar beschädigte Kanten können wieder in zumindest "fahrbaren" Zustand gebracht werden. Mit genug Kleber und ein, zwei Schraubzwingen, die für die Dauer des Aushärtens in Position bleiben, kann man einiges wieder "hinbiegen". Auch kleine Spalten zwischen Kante und Sidewall oder alte Bohrlöcher lassen sich mit 2K Kleber gut versiegeln um so den Kern des Ski oder Board vor Feuchtigkeit zu schützen.
2K Kleber gibt es von verschiedenen Herstellern. Am weitesten verbreitet sind wahrscheinlich die Produkte von UHU und Pattex. Einfach im Baumarkt nachfragen. Wir empfehlen endfesten 2K Kleber. Dieser braucht zwar etwas länger zum Aushärten (bis zu 24h), kann aber länger in weichem Zustand verarbeitet werden und hält dann auch bombenfest (einige hundert kg pro cm2 !).