Wenn man am Gipfel angekommen den Glukosespiegel hoch halten will und ne Ladung Coffein braucht, kann man sich eine Cola zischen oder eine nach Gummibärchen stinkende Brausedose öffnen. Doch können diese Mittel zum Zweck nicht mit dem Erlebnis mithalten, wenn der Duft frisch gebrauten Kaffees in die Nase steigt und kurz darauf eine dampfende Tasse dieses schwarzen Lebenselixiers die Hände wärmt.
Und erst der übberraschte, leicht verwirrte und dann äußerst erfreute Gesichtsausdruck der Anderen, wenn man die nötigen Utensilien für dieses Gipfelglück aus dem Rucksack packt. Denn dafür braucht es gar nicht viel: Ein kleiner und leichter Gaskocher ist problemlos verstaubar, eine kleine Caffettiera wiegt wenige hundert Gramm und eine Tasse bringt man auch noch unter – vorausgesetzt natürlich, man gehört nicht zu dem Typ Tourengänger, der Löcher in seine Zahnbürste bohrt, um Gewicht einzusparen. Und schon hat man hervorragenden Kaffee am Gipfel.
Welchen Gaskocher man verwendet, ist natürlich völlig egal, gute Modelle gibt es genug. Bei den Tassen sieht die Welt schon anders aus. Auch wenn es grundsätzlich keinen großen Unterschied macht, eignen sich am besten doppelwandige Espresso-Tassen aus Metall. Sie sind relativ robust, leicht, lassen sich gut verstauen und der Kaffee kühlt nicht so schnell aus im Gipfelwind. Es gibt sie zu beachtlichen Preisen im Outdoor-Shop oder bei Clooneys Kaffeemarke, aber gelegentlich auch bei verschiedenen Discountern.
Auch welche Caffettiera man bevorzugt, ist eher Geschmacksache. Denn 80 Jahre nach ihrer Erfindung kann das Produkt als ausgereift und zweifelsfrei bewährt angesehen werden. Leider sonst eine Seltenheit in dieser Kategorie. Unverändert gut, günstig, robust, aus leichtem Aluminium und mit hervorragender Ersatzteillage sind die Original Espressokannen aus dem Erfinderhause Bialetti, die seit 1933 ihren Dienst tun und unter der Bezeichnung „Moka Express" laufen. Optimal ist dabei für den kleinen Gipfelespresso für 2-3 Personen die „Moka 2", für größere Gruppen oder die voluminösere Tasse für den skandinavischen Konsum darf's dann auch die Moka 4 oder 6 sein.
Das Allerwichtigste ist jedoch die Füllung. Geschmackssache hin oder her, für mich gibt es keine Alternative zum Kaffeepulver „Crema e Gusto" von Lavazza. Keine andere Kaffeemischung harmoniert so hervorragend mit einer Caffettiera.
Wenn es bei einem Kaffee pro Tour bleibt, kann man das Pulver hervorragend bereits in die Mokakanne füllen. Wer diese am Gipfel nicht aus der Trinkflasche mit Wasser füllen will, kann im Unterteil der Kanne Schnee schmelzen. Dann lohnt sich allerdings unter Umständen die Mitnahme eines Topflappens oder Griffes für Campingeschirr, um sich nicht die Pfoten zu verbrennen. Und wenn man den Zucker vergessen hat: zum Süßen eignet sich auch das Dextro aus dem Erste-Hilfe-Set.
Übrigens: Auch das Gipfelpanorama ist schöner, wenn man es durch den Dunst einer dampfenden Tasse Kaffee betrachtet.
Herstellerinformationen zur "Bialetti Moka Express"
Herstellerinformationen zu "Lavazza Crema e Gusto"
Einsatz-Fotos im Blog eines wohlbekannten, outdoor-geniessenden Kaffeeliebhabers