Kannst du dich noch an den Moment erinnern, als du beschlossen hast Bergsteigen zu deinem Beruf zu machen?
Nein, das hat sich über die Jahre eher so entwickelt, weil es war schon mein Traum aber ich hätte es mir nie träumen lassen. Vor 30 Jahren war die Sportindustrie noch gar nicht so weit, dass sie überhaupt jemanden finanziell hätten unterstützen können.
Ich weiß aber noch ich war in der technischen Vorbereitung für meinen Beruf in der Schule und das hat mich dann ziemlich «angegurgt» und irgendwie hab ich mir dann gedacht: «Du musst deinem Herz folgen». Wobei mir alle gesagt haben: «Du hast keine Chance, das geht eh nicht, funktioniert eh nicht». Und ich muss auch sagen, ich hab wirklich sehr spartanisch gelebt, hab einfach mein Zeug im Gebirge gemacht und dann hat sich das ein oder andere so entwickelt, auch dank Fotografen die dann Bilder gemacht haben. Dann wurden Sachen publiziert, Begehungen publiziert und so bin ich eigentlich rein gewachsen und es war nicht eine Entscheidung von heute auf morgen.
Faszinierend. Zurück zum Skifahren. Wo und wie bewegst du dich hauptsächlich?
Es ist witzig, auch das hat sich verändert. Ich fahre sehr gerne Ski, am Anfang hätte man denken können, ich fahre nicht gerne Ski, aber ich fahre vor allem gerne runter. Ich habe mit früh angefangen, mit 3 Jahren, und witziger Weise ist es eigentlich das, was ich heute führe als Bergführer. Ich habe seit 30 Jahren eine Familie, mit denen ich unterwegs sein darf und die gehen nur zum Skifahren, also im Sommer sind sie, zum Glück, nicht am Berg unterwegs. Und deshalb führe ich viel im Winter auf den Ski.
Wie gehst du mit den sich Gegebenheiten am Berg um, vorallem im Winter?
Ja also die Anpassungen auf die Veränderungen und die Vorbereitungen, vor allem wenn du noch Gäste hast, die warten, ist extrem mühsam. In dem Sinn, dass du mit den heutigen Erwärmungen auf einer Höhe von 1000 bis 1500 Metern, wo du dann immer wieder Regen in der Schneedecke hast und oben heraus über 3000 Metern dermaßen viel Westwind bei uns, dass es manchmal schwierig ist wirklich guten Schnee zu finden.
Das hat es viel anspruchsvoller gemacht als früher, finde ich, insbesondere wenn du noch etwas heikle SkifahrerInnen hast also solche, die eigentlich nur guten Schnee fahren wollen.
Also so wie wir alle.
Ja, schon alle, aber das Problem ist die können keinen schlechten Schnee fahren, sind halt nicht wirklich gute Skifahrer und dann stehst du manchmal schon da und das hat sich wirklich stark verändert.
Also jetzt zum Glück dieses Jahr hat es schon Schnee gegeben, aber gut die letzten Jahre hat es auch immer mal wieder ein bisschen Schnee im November gegeben. Ich glaube, es braucht einfach ein Umdenken bei den Leuten, dass sie dann zum Skifahren gehen wenn es eben gut ist und nicht sich eine Zeit rausnehmen mit bestimmtem Datum und sagen dann genau wollen sie Skifahren gehen. Dann kann es halt sein, dass alles grün ist.