PowderGuide: Hi Basti schön, dass du hier bist und Zeit für uns hast. Wie bist du eigentlich zum Skibergsteigen gekommen?
Basti Haag: Ich wurde quasi mit Skiern geboren. Meine Eltern sind beide staatlich geprüfte Skilehrer und haben mich schon auf die Ski gestellt, als ich kaum laufen konnte. Ich bin dann erstmal „nur“ alpin gefahren. Der große Umbruch kam dann im Studium. Zum einen hatte ich nicht mehr die Kohle für den Liftpass, zum anderen hatte ich dann erst richtiges Touren-Equipment.
PG: Wieso Skibergsteigen auf so große Berge und warum immer auf Speed?
Basti: Die hohen Berge waren einfach die logische Konsequenz aus dem was wir davor gemacht haben. Ich war mit meinem Kumpel Beni Böhm viele Jahre in den Bayerischen und Tiroler Alpen unterwegs, dann in den West-Alpen, weiter in Südamerika und später im Himalaya. Letztendlich wollten wir uns testen, wir wollten wissen, ob wir es auf die 8000er schaffen. Tja und das Ganze auf Gewschindigkeit. Speed ist auf jeden Fall mehr Benis Disziplin. Ich hab immer nach Linien gesucht, wie man einen 8000er mit Ski abfahren kann. Wenn ich das dann noch mit einer Speed-Begehung kombinieren kann, ist es perfekt. Also Speed-Begehung heißt dann, aus dem Basislager in einem Rutsch hoch und wieder runter, ohne Lagerketten, ohne Übernachtungen.
PG: Wie viel trainierst du dafür?
Basti: Training ist bei uns Leidenschaft; ich bin glücklich wenn ich trainieren kann. Wenn es geht, trainiere ich jeden Tag. Ich habe keinen wirklichen Plan. Im Winter versuche ich einfach jeden Tag auf die Ski zu kommen und laufe dann am liebsten 3000 Höhenmeter. 2000 sind aber auch noch ok, aber bei 1000 bin ich dann schon etwas unzufrieden.
PG: Was war dein größter Erfolg?
Basti: Die Skibefahrung am Gasherbrum II und natürlich auch die Speed-Begehung, aber mehr noch die Skibefahrung vom Gipfel ins Basislager und das Ganze ohne ein Seil anzufassen!