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Materialtests

Materialtest | Amplid Tour Operator

Arbeitstier mit Allrounder-Qualitäten und fairem Preis

von Jonathan Kampmann • 07.01.2020
Amplid ergänzt seine Splitboardreihe diese Saison um das Tour Operator. Das Board soll uns bei jeglichen Bedingungen begleiten können, Winter für Winter seinen Dienst tun und dazu noch mit einem fairen Preis aufwarten. Ob es hält, was Amplid verspricht, haben wir vergangenen Winter für euch getestet. Kurz vorweg: das Brettl fährt sich 1A.

Amplid bringt für die Saison 2019/20 das neue Modell ‚Tour Operator’ heraus. Nachdem Amplid vor allem mit seinen Carbon-Leichtgewichts Modellen die Latte für andere Hersteller sehr hochgelegt hat (oder den zu überbietenden Standard gesetzt hat), handelt es sich beim Tour Operator um ein konventionelles Splitboard. Es ist in einem Gewichtsbereich, in dem auch viele Splitboards anderer Hersteller angesiedelt sind und setzt auf eine entsprechend gute und lange Haltbarkeit. Zudem ist es mit €790,- deutlich günstiger als die superleichten Modelle und liegt damit im Rahmen anderer Glasfaser-Splitboards. Der Shape des Tour Operator ist relativ symmetrisch, wodurch sich das Board auch zum Switch-Fahren und für entsprechende Freestyle-Backcountrysprünge eignet. Zudem überzeugt das Splitboard durch guten Kantenhalt und eine saubere Verarbeitung.

Erster Eindruck

Der erste Eindruck des Tour Operators ist durchwegs positiv. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, das Topsheet ist hochwertig, die Kanten sind solide und die Inserts sind sauber integriert. Die Abstände der Inserts passen perfekt (im Gegensatz zu Splitboards früherer Generationen anderer Hersteller), wodurch sich alle gängigen Bindungssysteme mit Voilé-Standard problemlos montieren lassen. Die neuen Nose- und Tailverbinder, die von Amplid selbst entwickelt und hergestellt werden, funktionieren einwandfrei und lassen sich gut mit Handschuhen bedienen. Man muss auf Grund ihrer Form und Größe nur auf die Kompatibilität mit der verwendeten Felleinhängung achten. Die verwendeten Felle von Kohla passen einwandfrei, bei anderen Fellherstellern sollte man beim Kauf kurz prüfen, ob die Formen der Clips und der Felleinhängungen zueinander passen. Die Verbinder der Splitboardhälften sind ebenfalls von Amplid gebaut: sie funktionieren super, vereisen nicht, haben keine beweglichen Teile, die Probleme machen könnten. Die Inserts für die verwendeten Schrauben sind ins Splitboard integriert, wodurch das Board einen durchgehenden Belag ohne Schraubenlöcher aufweist.

Tester und Testbedingungen

Das Board wurde in Kombination mit einer Phantom Alpha Bindung, Dynafit Radical Speed toe pieces, Spark R&D Adapterplatten und Steighilfen sowie einem modifizierten Atomic Backland sowohl in den norwegischen Sunnmøre Alps als auch den Alpen bei verschiedensten Bedingungen getestet. Der Tester ist 180 cm groß und wiegt 74 kg plus Ausrüstung.

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Testbericht

Bergauf
Bergauf fällt auf, dass die Position der Inserts für das Aufstiegsbracket und die Steighilfe gut gewählt sind. Die Kanten halten gut beim Traversieren in hartem Schnee und die Splitboardhälften drehen sehr leicht in Spitzkehren. Das Gewicht liegt im Rahmen der Splitboards mit Fiberglaskonstruktion anderer Hersteller. Damit ist das Tour Operator weder ein absolutes Leichtgewicht noch unangenehm schwer. Peter Bauer meinte zu dem weißen Topsheet, dass es kälter bleibt und dadurch weniger Schnee auf der Oberfläche haften sollte. Leider hat sich das im Test nicht wirklich bestätigen können, der Schnee haftete bei jeglichen Bedingungen, die während des Tests auftraten (sonnig, bewölkt, warm und kalt, feuchter und trockener Schnee) ähnlich auf den Splitboardhälften wie bei dem schwarzen Carbon-Topsheet des Milligrams.

Bergab
Nach dem schnellen und problemlosen Umbau in den Abfahrtsmodus überzeugt das Amplid Tour Operator auch bergab. Nose und Tail sind vergleichbar zu einer blunt nose geformt, was die leichte Drehfreudigkeit passend mit hoher Laufruhe kombiniert. Der Noserocker ist relativ kurz, während der Rest des Bretts einen langen Camber aufweist. Dadurch fährt sich das Tour Operator recht klassisch. Die Kanten greifen gut bei harten Verhältnissen und es lässt sich auch auf der Piste gut carven. Zudem ist es sehr laufruhig und bügelt durch unebenen Schnee besser als z. B. das Milligram, welches in solchen Situationen durch die extrem leichte Konstruktion etwas zu Flattern anfängt. Der Auftrieb des Tour Operator im tiefen Powder ist vergleichbar zu vielen anderen Splitboards. Da man relativ mittig auf dem Brett steht und die Nose im Vergleich zu vielen anderen Splitboards eher weniger gerockert ist, schwimmt es weniger auf als ein richtiges Powderbrett. Durch den fast symmetrischen Tapered Twin Shape (nur 1,5 mm Taper und das Tail ist nur wenig kürzer als die Nose) eignet sich das Tour Operator aber erstaunlich gut, um switch zu fahren und lädt dadurch zum einen oder anderen 180er im Backcountry ein. Dadurch bekommt die Abfahrt mit dem Tour Operator einen recht spielerischen Charakter. Generell ist das Amplid Tour Operator bei allen Bedingungen wirklich sehr gut zu fahren und gerade bei wechselnden Schneeverhältnissen ein echter Allrounder.

Haltbarkeit
Für das Tour Operator verwendet Amplid seine sogenannte Knuckle Sandwich Construction, eine spezielle Glasfaserkonstruktion mit 30-30 Carbonfasereinlagen, die man auch durch das halbtransparente Topsheet scheinen sieht. Die gesamte Konstruktion, besonders der Belag und die Kanten des Splitboards, sind sehr solide. In dem Bereich, in dem üblicherweise nach ein paar Reparaturen die ausgebesserten Kratzer zu sehen sind, wurde ein durchgehend schwarzer Belag verwendet. So soll das Board auch nach mehreren Serviceterminen noch wie neu aussehen. Das Brett wurde im Test nicht geschont und auch eine zweifelhafte Abfahrt durch dichten, wenig verschneiten Wald hat nur oberflächliche Spuren im Belag und an den Kanten hinterlassen. Nach einigen Touren konnte ich lediglich ein leichtes Abplatzen des Topsheets an den Innenkanten beobachten, was aber keinerlei Auswirkungen auf die Funktionalität hat und was ich zu normalen Gebrauchsspuren zählen würde. Aufgrund dieser Erfahrungen erwarte ich, dass mich das Amplid Tour Operator noch einige Winter begleiten wird.

Fazit

Amplid bringt mit dem Tour Operator ein solides und erschwingliches Splitboard für die beiden Saisons 2019/20 und 2020/21 auf den Markt. Im Test überzeugte es durch guten Kantenhalt in Aufstieg und Abfahrt und einem relativ symmetrischen, freestyle/switch orientierten Tapered Twin Shape. Im Aufstieg ist das Splitboard kein Leichtgewicht, aber dadurch fährt sich das Tour Operator sehr laufruhig bergab und kann besonders bei wechselhaften Bedingungen punkten. Auch die Haltbarkeit der Knuckle Sandwich Konstruktion überzeugte im Test, wodurch man einige Saisons lang mit diesem Splitboard glücklich werden sollte.

Vor- & Nachteile

+ solide Konstruktion

+ laufruhig auch bei höheren Geschwindigkeiten

+ guter Kantenhalt in Aufstieg und Abfahrt

+ perfekt ausbalancierter Drehpunkt fĂĽr einfachere Spitzkehren

+ lässt sich gut switch fahren

+ gute Allroundqualitäten bei wechselnden Schneeverhältnissen

+/- kein Leichtgewicht (aber das ist auch nicht das Ziel dieser Konstruktion gewesen)

- der Schnee haftet auf dem weiĂźen Topsheet leider genauso gut wie auf einem schwarzen Carbon Topsheet

Informationen

UVP: €790,-

  • Tapered Directional Shape
  • Low Camber with Early Rise
  • Basalt Suspension Strips
  • Biax Glass
  • All Terrain Tips
  • Sintered 7 Base
  • Split Tune
  • Bolted Tip Clips
  • Lite Core
  • Pre-Cured Impact Plates
  • Custom Clips
  • Knuckle Sandwich Construction


Hier geht es zur Website von Amplid mit weiteren Informationen.

Das Board wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum testen zur VerfĂĽgung gestellt bekommen. Wie wir testen erfahrt ihr in unserem Test-Statement.

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