Wir haben den Schuh seit dem letzten Frühjahr im Einsatz. Wie schlägt er sich bisher?
Der Schuh
Schnallen
Von oben nach unten betrachtet, verfügt der Schuh über einen “Powerstrap” mit einer Art Klemmverschluss statt Klett, gefolgt von einer Schnalle mit einem Kabelzug, der auch mit dem Strap und dem Gehmechanismus verbunden ist und die Schaftteile “zusammenbindet”. Im Ristbereich etwas unterhalb des Knöchels befindet sich eine Ratschenschnalle und am Vorderfuß schließlich eine weitere “normale” Schnalle.
Die Schale
Die Schale besteht beim Pro Modell aus Grilamid (das Schaftmaterial in Carbonoptik besteht laut Hersteller aus Grilamid mit Glasfaser), beim PX Modell aus Pebax. Das PX Modell ist etwas weicher und etwas schwerer als das Pro Modell. Hier getestet wurde das Pro Modell in der Limited Edition (= Vorabmodell in anderer Farbe). Der Schuh verfügt über 55° Schaftrotation. Der Vorlagewinkel ist im Abfahrtsmodus 11° und kann nicht verstellt werden.
Speed Nose
Wie auch andere aktuelle Dynafitschuhe hat der Schuh eine sogenannte „Speed Nose“. Das heißt, der sonst übliche Steg an der Schuhspitze fehlt. Der Drehpunkt im Gehmodus ist mit der Speed Nose minimal weiter hinten als bei Schuhen mit Steg, was laut Dynafit für ein natürlicheres Gehgefühl sorgt (der für Menschenfüße natürliche Drehpunkt befindet sich am Ballen, nicht an den Zehenspitzen). Durch die Speed Nose ist der Schuh deutlich kürzer als Schuhe gleicher Größe mit normaler Nase. Das Testmodell in Größe 27.5 hat eine Sohlenlänge von 301mm. Falls man bei ansonsten gleichem Setup auf Speed Nose Schuhe umsteigt, sollte man prüfen, ob die Bindung entsprechend verstellt werden kann.
Der Schuh kann klarerweise nur mit Pinbindungen verwendet werden und die Speed Nose ist dank fehlendem Steg nicht mit normalen Bügelsteigeisen kompatibel. Um dieses Problem zu umgehen, kann man
a) von Dynafit einen speziellen Adapter erwerben
b) gleich die Dynafit/Salewa-eigenen Ultraleichtsteigeisen kaufen, die mittels Metallclip an der Schuhsohle befestigt werden
c) Körbchensteigeisen verwenden.
Wer spekulieren möchte, kann versuchen, diesen Instagram Post zu interpretieren bezüglich zukünftiger Nasenform – eventuell gibt es Hoffnung auf eine zukünftige Rückkehr des Stegs.
Der Gehmechanismus
Das sogenannte 'Hoji-Lock' ist das Herzstück des Schuhs: Wird der Hebel hinten am Schuh von Aufstieg auf Abfahrt umgelegt, spannt sich der Kabelzug und der Powerstrap und die obere Schnalle werden angezogen. Die Plastikteile des Schafts werden an die untere Schale gezogen und rasten dort ein. Im Fersenbereich fährt ein massiver Plastikriegel nach unten und rastet dort in ein Metallteil ein, wodurch Spiel nach hinten verhindert wird. Öffnet man den Hebel für den Aufstieg, läuft der Prozess entsprechend in die andere Richtung.