Zum Inhalt springen

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
Materialtests

Materialtest | Fritschi Xenic

Stabil, komfortabel und superleicht

von Lorenzo Rieg 27.02.2020
Mit der Xenic bringt Fritschi eine neue, besonders leichte Pin-Bindung auf den Markt. Trotz des geringen Gewichts von nur 280g (pro Einheit ohne Stopper) punktet die Xenic, wie man es von Fritschi kennt, durch hohen Bedienkomfort und zahlreiche Sicherheitsmerkmale.

Erster Eindruck

Auf den ersten Blick ähnelt die Xenic einer klassischen Pin-Bindung, die ungleich aufwändigere und durchdachte Konstruktion zeigt sich aber im Detail. So sind beispielsweise die Pins am Vorderbacken im Gegensatz zu praktisch allen anderen leichten Pin-Bindungen nicht in einem Kniegelenk gelagert, sondern öffnen sich dank der raffinierten Konstruktion wirklich auf die Seite. Das ermöglicht nicht nur ein besonders leichtes Einsteigen in die Bindung, sondern verhindert auch Fehlauslösungen am Vorderbacken durch Schläge von unten auf den Ski.

Der Hinterbacken verfügt über einen Längenausgleich von 10mm, was eine gleichbleibende Auslösung auch beim Durchbiegen der Ski ermöglicht. Der Auslösewert kann zwischen 4 und 10 an den Hinterbacken eingestellt werden, wobei es eine separate Einstellung für den horizontalen und vertikalen Wert gibt. Zu erwähnen wäre hier noch, dass die beiden Pins nicht miteinander verbunden und außerdem drehbar gelagert sind. Das ermöglicht nicht nur einen etwas einfacheren Einstieg, sondern verbessert auch das Auslöseverhalten.

Die Bindung ist kompatibel zu praktisch allen Skitourenschuhen, bei den Dynafit TLT Modellen muss allerdings bereits bei der Montage ein kleiner Bügel am Vorderbacken herausgenommen werden, um die volle Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Bei anderen Schuhen ist dies nicht notwendig.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Tourenbindungen verfügt die Xenic nur über eine Steighilfe, diese ist massiv ausgeführt und lässt sich leicht ein- und ausklappen.

Tester und Testbedingungen

Ich bin 183cm groß und wiege etwa 75kg. Ich bin sehr viel auf Ski unterwegs, vor allem auf Skitouren. Die Fritschi Xenic habe ich seit kurz nach Weihnachten und habe sie seither auf fast allen meiner Skitouren eingesetzt. Montiert ist die Bindung auf einem Downskis Countdown 104. Als Schuh kam meist ein Scott S1 Carbon zum Einsatz, allerdings habe ich die Bindung auch mit dem La Sportiva Skorpius getestet.

Mittlerweile wurden praktisch alle Einsatzbedingungen abgedeckt, von Powder über Harsch und sogar etwas Firn war alles dabei.

Materialtests
presented by

Testbericht

Der Einstieg in die Xenic geht wirklich leicht. Anfangs habe ich immer mal wieder den Hebel, welcher die Pins zuschnappen lässt, zu früh berührt und musste den Vorderbacken dann nochmal aufmachen. Nach kurzer Eingewöhnungsphase ist der Einstieg aber wirklich problemlos und funktioniert gut.

Beim Umbau in den Aufstiegsmodus dreht man den Hinterbacken um 180°. Wenn man die Steighilfe als Hebel verwendet, funktioniert das recht gut. Die Stopper klappen beim ersten Drauftreten ein. Hier ist etwas ungewohnt, dass dies nicht funktioniert, wenn man den Stopper wie von Dynafit Bindungen gewohnt beim Drehen des Hinterbackens herunterdrückt. Auch das habe ich mir allerdings schnell gemerkt.

Wirklich ungewöhnlich finde ich, wie schwergängig der Hebel zur Verriegelung des Vorderbackens im Aufstieg ist. Andere Pin-Bindungen kann ich locker im Stehen mit einem umgedrehten Skistock verriegeln, bei der Xenic musste ich, gerade als sie noch sehr neut war, kräftig mit beiden Händen am Hebel ziehen, um die Bindung verriegelt zu bekommen. Mit der Zeit ist der Verriegelungshebel etwas leichtgängiger geworden und ich kann die Bindung mittlerweile auch mit einer Hand verriegeln.

Im Aufstieg spielt die leichte Xenic natürlich ihre Stärken aus und fällt zunächst mal praktisch nicht ins Gewicht. Mir persönlich gefällt auch die einzelne Steighilfe. Ich nutze diese ohnehin ausschließlich zum Spuren und da bietet die Xenic Steighilfe eine vernünftige Höhe und lässt sich leicht ein- und ausklappen. Ansonsten verhält sich die Bindung im Aufstieg angenehm unauffällig. Sie funktioniert sehr gut und es ist praktisch ausgeschlossen, die Bindung im Aufstieg versehentlich auszulösen. Im Vergleich zu anderen Bindungen kommtmir vor, dass die Xenic weniger zum Vereisen neigt beziehungsweise dass sich weniger Schnee an der Bindung ansammelt.

Das Aussteigen aus der Bindung und der Umbau in den Abfahrtsmodus sind schnell erledigt, auch der Einstieg für die Abfart geht wie erwähnt leicht vom Fuß. Während der Abfahrt erweist sich die Xenic als sehr stabil und äußerst verlässlich. Ich habe, auch bei zügiger Fahrweise in ruppigen Bedingungen, bisher keine einzige Fehlauslösung produziert, obgleich ich die Bindung auf einen für mich eher niedrigen Wert von 9 eingestellt habe. Hier spielt sicherlich die hohe Elastizität der Bindung eine positive Rolle. Die Kraftübertragung mit der Xenic ist auch wirklich super. Weder am Hinter- noch am Vorderbacken gibt es das geringste Spiel und so lassen sich die Ski auch im harten Schnee exzellent steuern. Ehrlich gesagt erkenne ich hier praktisch keinen Unterschieg zu massiveren Pin-Bindungen.

Fazit

Mit der Xenic präsentiert Fritschi eine minimalistische Bindung, die trotzdem alle Anforderungen an Komfort und Sicherheit erfüllt. Dies macht sie zu einer echten Alternative für aufstiegs- und abfahrtsorientierte Tourengeher, denen der Einstellwert von 10 ausreicht. Man bekommt super Aufstiegs- und Abfahrtseigenschaften zu einem wirklich geringen Gewicht.

Vor- & Nachteile

+ Top Performance

+ Sehr leicht

+ Hohe Elastizität

- Verriegeln geht sehr schwer

- Nur eine Steighilfe

Details

UVP: €329,95

  • Fester Anschlag und breites Step-in-Pedal für den einfachen Einstieg
  • Raffinierte Technik für eine einfache Bedienung ohne Kompromisse
  • Stufenlos einstellbar mit einem Längenausgleich von 10 mm für eine definierte Auslösung
  • Innovative Fronteinheit für einen sicheren Halt in der Abfahrt ohne zu blockieren
  • Ausserordentlich breit abgestützte Ferseneinheit für eine direkte Kraftübertragung
  • DIN: 4 – 10
  • Gewicht: 280 g / Einheit ohne Stopper

Hier geht es zur Website von Fritschi mit weiteren Informationen.

Die Bindung wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt ihr in unserem Test-Statement.

Ähnliche Artikel

Kommentare

Lade...
Es sind noch keine Kommentare vorhanden.

Anmeldung

Wenn du noch kein Benutzerkonto bei uns hast, kannst du dich kostenlos registrieren.

Materialtests
presented by