Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
Materialtests

Materialtest | Furberg Freeride Splitboard 165

Die dritte Generation des Freeride Splits im Test

von Patrick Wehowsky 09.02.2019
"The Freeride Split was developed to tackle any kind of snow and terrain you might find in the backcountry," so der Hersteller Furberg über sein nun schon in dritter Generation erscheinendes Freeride Split. Ob auch die aktuelle Version des Splitboards im Test überzeugt, haben wir uns für euch angesehen.

Die kleine norwegische Marke Furberg verspricht nun schon seit einigen Jahren, die besten und komplettesten Freeridesnowboards herzustellen. Entstanden ist die Marke des ehemaligen World Freeride Tour Fahrers Daniel Furberg aus der Frustration über die mangelnde Umsetzbarkeit seiner boardspezifischen Designideen mit seinen damaligen Sponsoren. Ob das heute angesichts der Prototypen Serien von Amplid, Prior oder Capita immer noch der Fall wäre, muss dahin gestellt bleiben.

Furberg setzte von Anfang an konsequent auf verschiedene Entwicklungen, die sich im Skibereich bewährt haben. So die Idee eines im Vergleich sehr großen Radius, der verschiedene Vorteile verspricht. Im Aufstieg ist eine möglichst gerade Kante für viel Griff ebenso erwünscht, wie für den Kantengriff in der Abfahrt. Zudem sorgt ein langer Radius für ein deutlich ruhigeres Fahrgefühl und weniger Verschneiden, will aber gut mit den restlichen Aspekten wie Vorspannung sowie Nose- und Taildesign abgestimmt sein, um sich einfach drehen zu lassen. In diesem Fall, soviel sei vorweggeschickt, ist das gelungen.

Nachdem die letzten Generationen absichtlich helle Farben zur Reduktion von Schnee auf den Boardhälften hatte, ist die jetzige Generation in einem dunkleren Blau gehalten.

Materialtests
presented by

Abfahrt

Das aktuelle Modell, die dritte Generation des Freeride Split, behält die Idee eines großen Radius bei, ist mit 12 bzw. 13 Metern aber schon deutlich von den ehemaligen 16 bzw. 18 Metern abgerückt. Das führt abfahrtstechnisch auf hartem Untergrund bzw. auf gewalzten Pisten zu einem gewohnteren Boardgefühl, als das beu den Vorgängermodellen der Fall war. Das Board lässt sich mittlerweile, wenn auch nur in sehr großen Radien, auf die Kante stellen und carven. Das war mit 18 Metern nicht wirklich möglich. Ebenfalls angenehm ist der sehr gleichmäßige Übergang von aufgekanteten zu gerutschten Schwüngen. Der Kantenwechsel erfolgt problemlos und das Board lässt sich insgesamt sehr kontrolliert und berechenbar fahren. Im tiefen Pulver schwimmt es weiterhin gut auf, wenn auch nicht mehr ganz so außergewöhnlich, wie es bei der ersten Generation des Freeride Splits der Fall war. Allerdings sollte man, wie Furberg auch instruktiv auf seiner Seite darstellt, auf die eher großen Mittelbreiten der Boards achten.

Aufstieg

Im Aufstieg funktioniert das Brett auch dank des leichten Cambers gut. Der Kantenhalt ist gut, allerdings gilt hier wieder die gleiche Anmerkung bezüglich der großen Mittelbreiten. Wesentlich für einen guten Grip ist nicht nur die Kante, sondern auch der Hebel, der durch die Boardbreite vorgegeben ist. Was beim Selbstspuren in tiefem Powder eher einen Vorteil darstellt, ist bei eingespurten Touren und harten Bedingungen eher ein Problem. Durch die breiten Bretthälften muss ab und an mit einem Ski aus der Spur gegangen werden und die Hebelkräfte wirken unerbittlich. Wer das Brett also in allen Bedingungen einzusetzen gedenkt, der sollte einen genauen Blick auf die Größentabelle werfen und im Zweifelsfall lieber die kleinere Größe wählen, um so eine bessere Aufstiegsperformance zu erreichen.

Die ebenfalls erhältlichen zugeschnittenen Felle sind von Kohla und sind sowohl von den Gleit- als auch von den Steigeigenschaften gut. Allerdings haben zumindest die Felle des letzten Jahres einen kleinen Nachteil: Sie kleben so stark, dass sie sich selbst von Fellsäckchen wie Skinny nur ungern lösen. Ein Zusammenkleben der Felle, das ich sonst oft während der Tour bei mehrfachen Aufstiegen so gehandhabt habe, verbietet sich. Auf dem Board halten die Felle ebenfalls gut, allerdings – Gott sei Dank – nicht so penetrant wie befürchtet. Der Zuschnitt ist exakt so, dass sich kein Schnee unter den Fellen ansammelt.

Abnutzung

Nach über zwei Wochen im Einsatz sieht das Board tadellos aus. Die Verarbeitungsqualität kann sich sehen lassen. Dank der guten Schneelage im letzten Winter habe ich nur wenige Steine mitgenommen, insofern wurde die Base auch nicht allzu sehr auf die Probe gestellt.

Fazit

Mit dem Freeride in der dritten Generation setzt Furberg seine Erfolgsgeschichte in Sachen Freerideshapes bei Split-und Solidboards fort. Das aktuelle Modell ist deutlich ‚normaler‘ auf der Piste und in harten Bedingungen zu fahren, was den Einstieg bzw. Umstieg auf ein Splitboard von Furberg einfacher werden lässt. In tieferem Schnee, egal ob Firn oder Pulverschnee, hat sich das Furberg Freeride in jeder Generation sehr intuitiv fahren lassen und war über jeden Zweifel erhaben.

Wer ein stabiles Splitboard mit einem überzeugenden Shape für alle Bedingungen braucht und dabei nicht auf das letzte Gramm Gewichtsersparnis schaut, der ist bei Furberg an der richtigen Stelle.

Vorteile/ Nachteile

+ großer Radius und daran angepasster Rockerverlauf = wenig Verschneiden + gutes Aufschwimmen

+ sehr guter Belag

+ super factory-finish

+ sehr einfach zu fahrendes Brett, welches trotzdem stabil bei höheren Geschwindigkeiten ist

-  designbedingte große Mittelbreiten, kann ein Nachteil bei harten Querungen sein

Details

Length (cm) 150 155 160 165 170
Nose Width (mm) 273 280 287 295 303
Waist Width (mm) 246 253 260 267 274
Tail Width (mm) 261 268 275 283 291
Turning Radius (m) 11,6 12,2 12,8 13,4 14
Shoe Size (cm) 23-26 24-27 25-28 26-29 27-30
Rider Weight (kg) 45-60 50-70 60-90 70-100 75+
Board Weight* (g) 2900 3000 3200 3400 3600

* Board weight can vary by +/-3 %.

Nachgewogene 3340 Gramm bei der 165 Version

Preis Splitboard: 849 Euro

Preis Felle: 149 Euro

Fotogalerie

Ähnliche Artikel

Kommentare

Materialtests
presented by