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Materialtests

Materialtest | K2 Mindbender 116c

Drehfreudiger und leichter Powderski aus der Mindbender Serie

von Lukas Zögernitz 11.02.2020
Der Mindbender 116c ist der breiteste Ski aus der K2 Mindbender Serie und soll laut Hersteller nichts geringeres als der “the ultimate big-mountain powder ski” sein. Grund genug für uns, den Ski in zwei Längen von zwei Testern genau unter die Lupe nehmen zu lassen. Wie sich die im Ski verbaute, innovative Kombination aus Carbonnetz und Holzkern in der Praxis bewährt hat, erfahrt ihr in unserem Materialtest.

Erster Eindruck

Beim K2 Mindbender sticht gleich einmal die orange Signalfarbe ins Auge. Diese ist nicht nur gefällig, sondern könnte sich auch bei der Suche nach dem Ski im tiefen Powder als sehr praktisch erweisen. Nimmt man den Ski zum ersten mal in die Hand, ist man angenehm vom geringen Gewicht überrascht. 2062g je Ski (beim Testmodell mit 186 cm Länge - bei K2 angegeben für die Projektion, nicht Laufflächenlänge) ergeben bei einer Mittelbreite von 116 mm ein sehr gutes Verhältnis von Gewicht zu Fläche. Neben dem Gewicht fällt auch die Oberfläche des Skis beim ersten Eindruck auf. Außer einem rauen Topsheet, das das Aneisen von Schnee reduzieren soll, ist ein rautenförmiges Netz erkennbar.

Dieses Carbonnetz nennt K2 “Carbon Spectral Braid”. Durch die Variierung der Größe der Maschen des Netzes können dem Ski mit einer Carbon Schicht unterschiedliche Eigenschaften gegeben werden. Ein engmaschiges Netz vorne soll das Verwinden des Skis verhindern und so die Torsionsfestigkeit erhöhen. Zum Tail des Ski werden die Maschen weiter und sollen so einen besseren Flex geben. Allgemein wurde beim Design des Mindbenders viel Augenmerk auf die Torsionsfestigkeit gelegt. Das Torsion Control Design von K2 soll mit mehr Festigkeit am Tip und in der Skimitte sowie weniger Festigkeit am Tail dafür sorgen, dass die Schwungeinleitung möglichst präzise erfolgt und der Schwung möglichst weich freigegeben werden kann.

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Ergänzt wird die Konstruktion des Skis um die Hybritech Technologie, die eine klassische Seitenwangenkonstruktion in der Skimitte mit einer Cap Konstruktion an den Skienden kombiniert. Zum geringen Gewicht trägt der Holzkern mit einer Mischung aus Paulownien- und Ahornholz bei. Mit den Vorteilen der für den Mindbender gewählten Konstruktion, wie dem geringen Gewicht, gehen oft auch Abstriche bei der Robustheit einher. Daran solltet ihr denken, wenn ihr z.B. im Powderrush den Mindbender ohne Rücksicht über Stock und Stein prügelt... 

Der Camber wird von K2 als “Powder Rocker” bezeichnet. Dieser hat etwas Vorspannung unter der Bindung Sowie Tip und Tail Rocker, wobei der Tip Rocker deutlich stärker ausgeprägt ist. Der Sidecut mit den Maßen von 143/116/133 liefert einen Radius von 22,9 m beim 186er Modell.

Testbericht

Der Mindbender 116c wurde in den Längen 193 cm (mit einer Marker Jester pro auf einem Cast System) und 186 cm (mit einer Fischer Aaatack 16) getestet. Die Tester kann man mit 180cm+/80kg+ und 190cm+/90kg+ grob kategorisieren. Getestet wurde in der Saison 19/20 an ca 15 Skitagen im frischen Powder aber auch im alten und zerfahrenen Schnee.  

Fahrverhalten

In der Abfahrt fällt sofort die Drehfreudigkeit des Mindbender 116c auf. Die Schwungeinleitung funktioniert sehr leicht. Egal ob in steilen Rinnen oder im engen Wald, die Kurven gelingen leicht und flüssig. Neben der Konstruktion hat auch der Montagepunkt der Bindung auf dem Ski wesentlichen Einfluss auf das Fahrverhalten des Ski. Recht allgemein formuliert kann man sagen: Ein Montagepunkt weit vorne erhöht die Drehfreude. Ein Montagepunkt weiter hinten sorgt für mehr Stabilität. Da K2 keine detaillierte Informationen zum Montagepunkt angibt, haben wir diesen im Test selbst bei -9,5 cm von der Skimitte ausgemessen. Für die Mitte der Auflageflächen wären es ca. -5 cm.

Montiert auf dem empfohlenen Montagepunkt fährt sich der Mindbender mit einer sehr zentralen Position über dem Ski und guter Tiefentlastung am Besten. Hat man einen Fahrstil, dem ein Montagepunkt etwas weiter hinten entgegenkommt, und fällt z.B. mit der Position über dem Ski etwas zurück, kann es schon einmal passieren, dass man in Schwüngen im flachen Gelände das Tail öfter spürt als einem lieb ist.  Beide Tester hatten in unterschiedlichen Situationen das Gefühl, dass man von der Schaufel “ausgebremst” wird, man also Gefahr läuft, nach vorne überzukippen.

Gleichzeitig präsentiert sich der Mindbender extrem stark in steilen Powderabfahrten, in denen nicht nur die Schwünge leicht gelingen, sondern sich der Ski auch sehr gut quer rutschend steuern lässt. Und im frischen Powder gelingen Faceshots durch das einfache Quesrstellen des Ski auch schon bei geringeren Neuschnemmengen ganz einfach. Der Mindbender ist zudem gut gedämpft, wodurch sich der Ski im verspurten Schnee recht sanft aber auch etwas unpräzise fährt. Mit einer Mittelbreite von 116 mm ist die Piste zwar nicht das angedachte Einsatzgebiet des Mindbender, aber er hat auch auf harten Pisten einen erstaunlichen Zug auf der Kante. 

Fazit

Der K2 Mindbender ist ein Powder Ski mit moderner Konstruktion und leichtem Gewicht. In der Praxis hat beide Tester vor allem die Drehfreude in verschiedensten Situationen beeindruckt. Der Ski ist gut gedämpft und daher in vielen Situationen sehr angenehm zu fahren.

Wer einen verspielten Powderski sucht, der sich an den tiefsten Tagen im Jahr auch mit müden Beinen am Nachmittag noch gut drehen lässt, ist beim Mindbender 116c bestens aufgehoben. 

Vor- Nachteile

+ Drehfreude
+ Dämpfung
+ Stabilität/Zug auf der Kante
- Für einen Bigmountain Ski fehlt es manchmal etwas an Härte

Details

  • Radius: 22,9 m (bei 186 cm)
  • Sidecut: 143 mm / 116 mm / 133 mm
  • Camber: Powder Rocker
  • Konstruktion: Torsion Control Design mit Carbon Spectral Brai
  • Gewicht: 2062 g (186 cm, pro Ski Herstellerangabe)
  • Verfügbare Längen: 179 cm,  186 cm, 193 cm
  • Preis:  599,95 € (UVP)

Dieses Produkt wurde PowderGuide vom Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Wie wir testen, steht in unserem Test-Statement.
 

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