Tester und Tesbedingungen
Ich bin 23 und gehe seit 5 Jahren Skitouren, Hochtouren waren bis vor kurzem allerdings Neuland für mich. Die letzten Monate konnte ich allerdings das RescYou regelmäßig einsetzen. Getestet wurde in der Kletterhalle, am Fels, in der WG, und die letzten Wochen auch in Schnee und Eis. Anmerkung: Beim Test sind keine Gletscherspalten zu Schaden gekommen, der Ernstfall wurde so realistisch wie möglich simuliert.
Erster Eindruck
Das RescYou kommt in einer robusten kleinen Tasche, die mit einem Minikarabiner am Gurt zu befestigen ist. Dieser passte leider nicht an jeden Klettergurt, da der Schlaufendurchmesser aufgrund des Plastikschutzes am Gurt manchmalzu groß ist. Halb so schlimm, wichtiger ist es zusätzlich den großen Karabiner am Gurt zu sichern. Zum einen baumelt das Teil dann nicht so tief rum und die Gefahr des Verlustes ist gebannt.
In einer kleinen Seitentasche befindet siche eine wasserabweisende Gebrauchsanweisung, welche die Bedienung anschaulich illustriert. Das Gerät selbst ist relativ leicht und handlich. Es besteht aus zwei Seilklemmen, die durch einen 6 zu 1 Flaschenzug verbunden sind. Die Einzelteile machen einen recht hochwertigen und robusten Eindruck. Insgesamt wiegt das Teil 400 Gramm und ist somit unwesentlich schwerer als ein Set aus Karabinern oder einzelnen Seilklemmen.
Die Bedienung ist ziemlich simpel und intuitiv. Jeder, dem ich das RescYou zum ausprobieren in die Hand gedrückt habe, war innerhalb kurzer Zeit mit der Funktionsweise vertraut und konnte einen Gestürzten hochziehen. Fällt ein Mitglied der Seilschaft in die Spalte, ist das Gerät sehr schnell einsatzbereit, was ein Vorteil gegenüber herkömmlichen Systemen ist.
Spaltensturz! Was nun?
Im besten Fall war der Kollege angeseilt und der Sturz konnte gehalten werden. Nachdem man einen soliden Anker gebaut hat, stellt sich die Frage, wie man den Gestürzten wieder ans Tageslicht holt. Mit dem Mammut RescYou ist das denkbar einfach. Zuallererst wird der Karabiner mit der ersten Seilklemme in die Bandschlinge des Ankers eingehängt. Dann wird die erste Seilkemme ins gespannte Seil eingehängt. Durch das Ausziehen des Flaschenzuges lässt sich die zweite Seilkemme am Seil vorschieben und blockieren. Durch Zug an der Schnur des RescYous lässt sich nun mit Leichtigkeit das Seil, an dem der Gestürzte hängt, einziehen, bis die Klemmen wieder am Anschlag sind.