Testbericht
Die alpintechnischen Befestigungen sind alle vorhanden und funktionieren sehr gut. Die Straps sind natürlich auch sehr schmal, aber es klappt. Selbst ein Splitboard in Diagonalhalterung im Steilgelände anzubringen funktioniert problemlos und auch mit dem Zusatzgewicht wird der Rucksack nicht unangenehm, im Gegenteil. Die leichten Schultergurte halten alles gut beieinander. Das Tragegefühl beim Bootpack mit Splitboard hintendrauf ist sehr schön. Das Splitboard ist nah am Körper, womdurch man einen guten Schwerpunkt hat.
Das natürlich sehr dünne Material sollte bei häufigerem Skitragen vielleicht prophylaktisch getapet oder anders geschützt werden, Skikanten und Bindungspins sind da schnell mal durch. Das Rückenfach bedarf höchster Konzentration beim Öffnen im steileren Gelände, um nicht Teile des Inhalts der Schwerkraft zu überlassen. Um den Rucksack im Gelände zu öffnen, muss er fast immer auf den Boden gelegt werden. An Tagen mit Schneefall ist schnell Schnee im Rucksack und die warme Jacke etwa wird feucht, wenn man nicht gleich wieder die Klappe runtermacht.
Beim Thema Ausrüstung sei noch erwähnt, dass der Packsack aus nur einem Teil besteht, die Carbonflasche liegt offen drin und auch die LVS-Ausrüstung verschwindet nicht in einem eigens zugänglichen Fach.
Eine Pickelschlaufe ist auch zu finden. Im Testzeitraum habe ich eine größere Tagestour in den Alpen mit Pickel und Steigeisen und normalem Tagesgepäck unternommen. Hier musste ich den um 10l voluminöseren "Light" nehmen, der Ultralight funktioniert an dem Punkt für mich nicht mehr.
Der Mammut Ultralight RAS 3.0 ist eine gute Ergänzung für Skitourengeher, Splitboarder und Freerider, die für die kurze Tour oder den Variantentag gerne einen leichten Airbag mitnehmen möchten, aber beim sonstigen Material auf das Notwendigste reduzieren können und möchten. Das Airbagsystem 3.0 ist mit allen anderen Rucksäcken der RAS-Kategorie kompatibel und der Austausch ist leicht zu schaffen.
Auch im Hinblick auf das kürzlich auf PowderGuide diskutierte Thema des Lawinenmanagements mit Kindern auf Skitour könnte der Rucksack von Größe und Gewicht wegen interessant für die heranwachsende Generation sein. Die Skitour mit den Kindern sollte jedoch trotzdem in maximal sicherem Gelände geplant werden.
Als alleiniger Skitourenrucksack reicht der Ultralight wohl nicht aus, da man für größere Unternehmungen und sowieso für Mehrtagestouren nicht ganz mit dem Platzangebot hinkommt.
Fazit
Mein erster Einsatz war bei besagter LVS-Runde. Ich erntete skeptische Blicke meines Kompagnons und den Spruch: "Äh, Tobi, was ist das? Mein Erste Hilfe Set ist größer als dein ganzer Rucksack!" Entsprechend gespannt startete ich in die Nutzung dieses Leichtigkeitswunders. Im Laufe des Tests konnte ich mich aber sehr gut mit dem Rucksack arrangieren und nehme ihn mittlerweile überaus gerne mit. Denn wie gesagt, weiß man, was man braucht und kann man mit den genannten rucksacktechnischen Defiziten umgehen, so erhält man einen vollwertigen Airbag, einen vollwertigen Skitourenrucksack und einen vollwertig entspannten oberen Rücken vor der Abfahrt.
Vor- & Nachteile
+ super leicht
+ RAS 3.0 kompatibel
+ alle notwendigen Funktionen vorhanden
+ schöne, leuchtende Farbe sorgt für ein Plus an Sicherheit
+ angenehmes Tragen
- wenig Platz
- muss einigermaßen gefüllt sein, da sonst zu wabbelig
- etwas umständliches Rückenfach
- als Ergänzungsrucksack teuer
Informationen
UVP € 570,-
- Mammut Airbag System 3.0
- Gewicht 1510g
- 20L Fassungsvermögen
- 150L Airbagvolumen
- Seitliche Kompressionsriemen
- Rückseitiger, kompletter Reissverschluss-Zugang ins Hauptfach
- Pickel- /Stockhalterung
- Trinksystem kompatibel
- Diagonale Skibefestigung
- Rückenpolster herausnehmbar und als Sitzkissen verwendbar
Hier geht es zur Website von Mammut mit weiteren Informationen.
Der Rucksack wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum Testen zur verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt ihr in unserem Test-Statement.