ABFAHRT
Zunächst gehe ich auf die Fahreigenschaften im Pulverschnee ein, also die Verhältnisse, für die das Brett entwickelt wurde. Viel gibt es hier nicht zu sagen: Es macht wahnsinnig viel Spaß und hält, was es verspricht. Mit meiner Größe (184 cm) und meinem Gewicht (75 kg) habe ich keine Auftriebsprobleme mit der 159 cm-Variante des Nordstau Splits. Ich denke sogar, 154 cm hätten noch locker ausgereicht. Das Board ist im Tiefschnee außerdem sehr drehfreudig. Cliffdrops mit Landungen im Tiefschnee fühlen sich gut an, da die Gefahr, die Nose einzugraben, wegen des guten Auftriebs sehr gering ist.
Überrascht war ich von den guten Eigenschaften auf der Piste. Carven auf der Piste funktioniert so gut, dass ich an schneeärmeren Tagen anstatt meines Pistenbretts lieber mit dem Nordstau Split unterwegs war. Aufgrund des breiten Shapes besteht (zumindest mit meiner Schuhgröße 42,5) keine Gefahr, den Kantenhalt zu verlieren, da Zehen oder Ferse nie die Piste berühren. Leider ist dies auch ein kleiner Nachteil: Der Kraftaufwand zum Aufkanten ist relativ hoch, da die Kante weiter vom Fuß entfernt ist. An langen Tagen war das deutlich zu spüren. Die Radien auf der Piste sind eher groß, sodass es im steileren Terrain nicht mehr ohne weiteres möglich war, zu carven, da die Geschwindigkeit sonst schnell zu groß wird. Dann kann aber ohne Probleme zum Driften übergegangen werden. Das Board verzeiht Fehler und die Gefahr zu verkanten schätze ich als sehr gering ein, was - laut Stompede - an der "Reverse Sidecut Technologie" im Bereich der Nose liegt.
An eisigen Tourentagen konnte das Brett mit gutem Kantenhalt punkten. Wie schon im letzten Absatz beschrieben, bietet das breite Shape Vor- und Nachteile. Gerade in steilem Gelände sorgt die Breite des Bretts dafür, dass keine überstehenden Fersen oder Zehen den Kantengriff mindern.
Andererseits ist das Aufkanten dadurch tendenziell kräftezehrender, was sich vor allem bei langen Traversen bemerkbar macht.
AUFSTIEG
Der Umbau des Bretts ist komfortabel. Die Plastikclips an Nose und Tail sind hochwertig und lösen sich nicht beim Fahren (ich hatte dieses Problem bei anderen Splitboards). Die Metallclips von Karakorum (weiter innen am Board) sind sehr gut, da man durch das Schließen des Mechanismus die beiden Boardhälften fest zusammen presst.
Schon im zusammengebauten Zustand können die Felle von Kohla (ebenfalls auf der Stompede-Website erhältlich) aufgezogen werden, was einige kleinere Vorteile bietet. Die Befestigung ist sehr gut und hält im Normalfall auch längeren Touren stand. Falls öfter auf- und abgefellt wird, sollte man die Felle nah am Körper tragen, damit diese beim nächsten Auffellen noch gut kleben. Seitlich kommt, vor allem bei öfterem Auffellen, manchmal etwas Schnee zwischen Nose und Fell. Ich hatte damit aber noch keine größeren Probleme, weil die Befestigung an Nose und Tail sehr gut ist.
Der Kantenhalt des Bretts ist beim Aufstieg gut, was dem Camber zu verdanken ist. Zum Vorspuren im frischen Powder bietet die große Breite des Bretts einen Vorteil, da mehr Auftrieb generiert wird. Sobald es aber steil und härter wird, wirken die Hebelkräfte und das Aufkanten wird kraftaufwendig bis schwierig, vor allem wenn dazu weiche Boots benutzt werden. In einer vorhanden Aufstiegsspur aufzusteigen kann manchmal etwas beschwerlich sein, da die zwei Boardhälften breiter als normale Tourenski sind. Das sollte klar sein, wenn man das Brett in allen Bedingungen fahren will.