Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
Schnee von morgen

Schnee von morgen | Die United Nations Sustainable Development Goals

Nachhaltigkeit bei den Vereinten Nationen

von Lorenzo Rieg 11.11.2019
Im Jahr 2016 sind mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, auf Englisch Sustainable Development Goals (SDGs), die politischen Zielsetzungen der Vereinten Nationen in Sachen Nachhaltigkeit in Kraft getreten. Kurz gesagt sollen diese Ziele mit einer Laufzeit bis 2030 dazu beitragen, eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene zu bewerkstelligen. Aber was sind die SDGs überhaupt, wie betreffen sie uns, und haben sie etwas mit Outdoorsport zu tun?

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das in den letzten Jahren ohnehin stark an Bedeutung gewonnen hat, die SDGs sind aber mit Sicherheit eine beispiellose und sehr wichtige Initiative. Dies vor allem aus drei Gründen: Erstens sind sie nicht nur sehr durchdacht und umfassend, sondern auch gemeinsame, globale Ziele, die von den Mitgliedsstaaten der Vereinigten Nationen und somit fast der ganzen Welt verabschiedet und somit verfolgt werden. Zweitens sind die Ziele stark miteinander verbunden und häufig voneinander abhängig, was einerseits die komplexen Zusammenhänge zeigt, aber auch den Willen, diese gesamtheitlich anzugehen. Drittens kann jede und jeder auf verschiedene Weise zum Erreichen der Ziele beitragen. Dabei kann dies einerseits auf individueller Ebene beziehungsweise durch Engagement der Zivilgesellschaft passieren, aber auch durch Handeln auf Regierungsebene sowie durch die Beiträge von Unternehmen - vom Großkonzern bis zum Familienbetrieb.

Die SDGs

Die 17 Ziele sind wie bereits angemerkt sehr umfassend und natürlich gibt es bereits zahlreiche Übersichten und Erklärungen dazu. Wir möchten diese hier nicht wiederholen, trotzdem aber kurz die für PowderGuide relevanten Ziele vorstellen.

Schnee von morgen
presented by

SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie

Bezahlbare Energie haben wir bei uns in Europa glücklicherweise überall. Teils fragt man sich eher, ob Energie nicht eigentlich zu günstig ist und dadurch die verschwenderische Nutzung gefördert wird. Anders sieht es allerdings mit der sauberen Energie aus. Gerade hier haben Gebirgsregionen durch das ausgeprägte Relief und das damit verbundene hohe Potential zur Wasserkraftgewinnung eigentlich beste Voraussetzungen. Allerdings sind Anlagen zur Wasserkraft gerade in touristisch relevanten Gebirgsregionen wie den Alpen häufig stark umstritten.

Trotzdem lassen sich viele Ziele ohne eine Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien und deutlicher Steigerung der Energieeffizienz nicht erreichen. Konzepte hierzu sind auch schon seit längerem vorhanden, einzig hapert es aus verschiedenen Gründen noch an der Umsetzung, und selbst die Alpenländer setzen noch verhältnismäßig stark auf Energie aus fossilen Energieträgern.

SDG 12: Verantwortungsvoller Konsum und verantwortungsvolle Produktion

Die nachhaltige Verwendung und effiziente Nutzung von natürlichen Ressourcen ist nicht nur aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung, sondern auch wegen des stetig steigenden Verbrauchs pro Kopf wichtig. Dabei geht es einerseits um effizientere Produktion, die stärkere Verwendung nachwachsender Rohstoffe, höhere Raten an Wiederverwendung oder Recycling, aber auch um die Verringerung von Lebensmittelverschwendung.

SDG 13: Klimaschutz

Im Ziel 13 geht es um die Umsetzung der UN Klimaziele, sowie um die Stärkung der Widerstandskraft gegen klimabedingte Gefahren und Naturkatastrophen. Klimaschutz muss zudem verstärkt Inhalt nationaler Politik und Strategien werden, um die Erwärmung so gut es geht zu begrenzen. Zusätzlich soll die Aufklärung über den Klimawandel und seine Auswirkung verbessert werden.

SDG 15: Leben an Land

Der Schutz von Ökosystemen, beziehungsweise ihre Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung steht hier im Mittelpunkt. Relevant auch für den Alpenraum ist dabei die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern, aber auch der Erhalt der biologischen Vielfalt und der Schutz vor durch den Menschen verursachten Bodendegradation und Erosion.

Wer tut was?

Politik

Ob die SDGs in der selbst gesetzten Frist bis 2030 erreicht werden, wird zu einem sehr großen Teil davon abhängen, wie sich die Regierungen der zahlreichen Länder der Welt dahingehend verhalten und untereinander koordinieren. Das liegt vor allem daran, dass im Abkommen über die SDGs keine internationale Rechenschaftspflicht oder auch nur eine bindende Vorgehensweise enthalten ist. Regierungen sind daher nur moralisch verpflichtet, Beiträge zu leisten. Selbiges gilt zwar auch für Unternehmen und Privatpersonen, allerdings können diese durch nationale Regierungen und entsprechende Gesetzgebung sehr wohl zu einem gewissen Verhalten verpflichtet werden. Hier kommen dadurch dem Wähler sowie Organisationen der Zivilgesellschaft eine tragende Rolle zu, da diese ja im Endeffekt das Verhalten der Regierung, beziehungsweise deren Zusammensetzung stark beeinflussen können. Natürlich haben nicht nur die Regierungen von Staaten einen großen Einfluss, auch die Regierungen von Bundesländern oder Städten sind wichtige Akteure.

Wie die verschiedenen Länder mit ihren Aktivitäten hinsichtlich der 17 SDGs abschneiden, muss regelmäßig an die Vereinten Nationen berichtet werden. In diesen Berichten kann auch jede/r nachsehen, wie es um das eigene Land bestellt ist.

Firmen

Unternehmen halten nicht nur die Weltwirtschaft am Laufen, sie sind auch entscheidend für das Erreichen der SDGs. Dabei dominiert, obwohl es natürlich in verschiedenen Ländern bereits zahlreiche relevante Gesetze und Regeln gibt, die freiwillige Verpflichtung der Unternehmen zu bestimmten Zielen. Dabei kann es darum gehen, den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren, die Arbeitsbedingungen zu verbessern oder umweltfreundlichere Materialien zu verwenden. Teilweise verpflichten sich Unternehmen auch in ihrem gesamten Tun, die SDGs zu berücksichtigen. Natürlich variiert das Engagement hier stark. Während manche Unternehmen eine Vorreiterrolle einnehmen und wahre SDG Champions sind, machen sich andere besonders für bestimmte SDGs stark. Eine natürlich komplett unvollständige Übersicht über die Aktivitäten von Unternehmen gibt es hier. Zudem veröffentlichen gerade große Unternehmen meist einen jährlichen Bericht zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, über den man sich gut informieren kann.

Jede/r Einzelne

Natürlich wird man als einzelne Person kaum die Welt retten, und wie schon in anderen Ausgaben dieser Kolumne angesprochen geht es uns auch hier auf PowderGuide nicht darum, irgendjemandem vorzuschreiben, wie er sein Leben verbringen sollte. Trotzdem lässt sich nicht von der Hand weisen, dass wir hier in Europa sehr komfortabel leben und durch unseren relativ hohen Konsum, unser Wahlrecht und unser Verhalten insgesamt durchaus einen Einfluss auf verschiedenste Bereiche haben.

So zeigt sich beispielsweise am SDG 12 (nachhaltiger Konsum) wie auch Jede(r) von uns beitragen kann. Das Ziel klingt einfach, ist aber schwierig zu erreichen. Denn dazu gehört nicht nur die Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom steigenden Verbrauch natürlicher Ressourcen, sondern auch die Verringerung von negativen Einflüssen auf die Umwelt durch die Herstellung und Nutzung sämtlicher Produkte.

Somit könne wir eben alle, beispielsweise beim Einkaufen, zur Erfüllung der SDGs beitragen, etwa in dem wir regionale und saisonale Lebensmittel einkaufen, diese nicht verschwenden oder andere Produkte von Herstellern die möglichst nachhaltig wirtschaften bevorzugen. Wie oben beschrieben gibt es hier zahlreiche Initiativen, die auch leicht im Internet aufzufinden sind. Eine nette Liste mit einfachen Maßnahmen die man zuhause, beim Einkaufen oder im Job setzen kann, wird hier von den UN zur Verfügung gestellt.

Ähnliche Artikel

Kommentare

Schnee von morgen
presented by