Die Westalpen sind nicht nur bekannt für hohe Berge und gigantische Skigebiete, sondern auch für ihre kuriosen alpinen Bauwerke. Nicht nur spektakuläre und moderne Alpenvereinshütten und Gipfelstationen polarisieren, sondern auch Orte wie Aime 2000, Tignes oder Avoriaz stehen für einen Umbruch zur Urbanität, wie wir sie im alpinen Raum sonst nicht kennen.
Es wird viel darüber gesprochen, möglichst nachhaltig zum Skifahren anzureisen, nicht durch den Jungwald zu fahren und seinen Müll am Gipfel wieder mitzunehmen. Doch unser ökologischer Fußabdruck zieht weitere Kreise als wir vielleicht vermuten.
Denn wer spricht schon darüber, dass die Baubranche für über ein Drittel aller weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich ist?
Kaum ein alpiner Raum ist so sehr bebaut und besiedelt wie die Alpen. Lawinenverbauungen, Tunnels sowie Seilbahnanlagen und Brücken teilen die Landschaft, haben sie gezähmt und bis in die hohen Lagen erschlossen. Bis heute prägt eine massive touristische Infrastruktur den Alpenraum. Neben dem Rückgang der Gletscher dürfte die zunehmende Urbanisierung eine der dynamischsten Veränderungen sein, die man auf historischen Fotos im Vergleich zu heute erkennen wird.
Man ertappt sich schnell dabei, die guten alten Zeiten zu verklären. Mit Malerei und der Macht der Fotografie ist seit dem 19. Jahrhundert eine Art Idealbild der Alpenlandschaft entstanden, das bis in alpenfernste Regionen getragen wurde. Ein Bild, dass sich bis heute kaum verändert hat und sich in Zeiten schillernder Wintersportmagazine und perfekten Instagram Posts noch extremer von der Realität unterscheidet.