Beobachtungen
Während man in gewissen Gebieten in den Alpen fast nie Altschneeprobleme mit bodennahen Schwachschichten findet, gibt es andere, wo sich diese fast in jedem Winter ausbilden. Das hängt von den klimatologischen Rahmenbedingungen ab: Am stärksten von der Niederschlagsmenge im (Früh-) Winter. Denn in einer wenig mächtigen Schneedecke bilden sich während Phasen mit klarem Himmel durch die Abkühlung der Schneeoberfläche wesentlich schneller Schwachschichten aus kantigen Kristallen oder Tiefenreif aus. Also facettierte Kristalle.
Der Zusammenhang zwischen den Vegetationstypen, dem Schneedeckenaufbau und dem Altschneeproblem, respektive der Bildung von bodennahen Schwachschichten ist seit langem bekannt. In anderen Worten: Wo Palmen wachsen, gibt es kein Altschneeproblem – weil es keinen Schnee gibt. Wo der Wald großteils aus Buchen gebildet wird, gibt es seltener ein Altschneeproblem weil es dort milder und feuchter ist als in den Gegenden der Alpen, wo man viel mehr Zirben findet.
Wir sind dieser aus Erfahrung gebildeten Annahme mit Baumverbreitungskarten und Schneedeckendaten auf den Grund gegangen und konnten sie bestätigen: Der schlechteste Schneedeckenaufbau ist im Alpenraum dort zu finden, wo die Waldgrenze großteils aus Zirben (oft zusammen mit Lärchen) besteht.