Profil 1, Kraspesferner, 28.11.2019, 2910 m, N
In den Produkten von Lawinen.report wurde in den letzten Wochen mehrfach auf kantige Schichten in Bodennähe oberhalb von 2800 m, insbesondere auf Gletschern, hingewiesen. Diese sind aber nur schwach ausgeprägt und waren kaum für die Tourenplanung relevant. Deswegen gingen sie neben den anderen Infos im Lawinen.report fast ganz unter.
Der Schneestöberer hat sich hier einen Standort angeschaut, wo diese Schichten vorhanden sind. Es handelt sich um ein nur leicht nach Norden abfallendes Gletscherbecken auf über 2900 m Seehöhe. Man erkennt dabei drei grundlegende Wetterphasen seit Anfang September.
Grün
Am 08.09. hat es erstmals mit 30 – 50 cm in den Nördlichen Stubaier Alpen geschneit. Dieser Schnee ist nur hochalpin und schattseitig liegen geblieben. Vor allem auf den Gletschern. Auch hier liegt er direkt am Gletschereis. Denn der Gletscher war bis Anfang September vollkommen ausgeapert, also frei von Schnee. Durch die nachfolgende Erwärmung, wie für den Frühherbst noch normal, wurde der Schnee nass und verkrustete anschließend zu einer massiven Schmelzkruste (Härte 5, nur mit Messer durchdringbar!). Die Schmelzklumpen sind 3 bis 5 Millimeter groß. Eigentlich ist die Schicht fast schon mehr Eis als Schnee, wenn man sie in den allgemeinen Sprachgebrauch einordnen würde.