Schwachschichtbildung
Schwachschichten in der Schneedecke entstehen durch stark ausgeprägte Temperaturgradienten. Das heißt, der Temperaturunterschied zwischen den Schneekristallen ist auf relativ kleinem Raum relativ groß. Schnee ist nämlich nicht immer gleich „warm". In der Praxis beziehungsweise bei der Profilerstellung bewegt sich die Schneetemperatur irgendwo bis zu -25°C und kann – nonanet - maximal eine Temperatur von 0°C erreichen.
Krustenentstehung
Erreicht eine Schneeschicht den Schmelzpunkt, erwärmt sie sich natürlich nicht weiter, sondern die darüber hinaus zugeführte Energie (= Wärme) wird verwendet um den Phasenübergang von fest auf flüssig umzusetzen. Damit entsteht ein Wasser-Schneegemisch. Praxisbezogen ausgedrückt: der Schnee wird feucht. Je höher der Feuchtigkeitsgrad der Schneeschicht, desto größer ist der Anteil von Wasser. Das geht so lange, bis das Gemisch so etwas wie eine Sättigung erreicht, das ist allerspätestens der Fall bei einem „Liquid Water Content" von 15 Volumensprozent in der Schneedecke. Dabei beginnt sich das Wasser vertikal wie horizontal Bahnen innerhalb der Schicht zu suchen, also einfach: abzufließen.
Gefriert das Wasser-Schneegemisch wieder, spricht man von einer Schmelzkruste – die aber nicht mehr feucht ist, sondern trocken, da der Wasseranteil wieder zu Eis gefroren ist. Schmelzkrusten wie auch Schmelzformen treten in Form der sogenannten Schmelzklumpen auf, die kleiner oder größer in ihrem Durchmesser vorkommen. Der runde Kreis für „Schmelzformen" bei Schneeprofilen steht hier für den feuchten Zustand, also nicht gefroren. Das Brillensymbol der Schmelzkruste steht für Schmelzformen, deren Wasseranteil wieder gefroren und somit verkrustet ist und zu Eis wird. Man kann bei einem geringen ursprünglichen Wasseranteil noch teilweise alte Kornformen erkennen, deswegen gibt es in der Brille noch Platz für das Symbol einer anderen Kornform.