Im vergangenen November haben die drei Landeshauptleute die Homepage des Euregio-Lawinenreports offiziell freigeschaltet. Damit werden alle Lawineninformationen der betroffenen Regionen gebündelt und auf einer Internetseite dargestellt. Wie kam es zu der gemeinsamen Lawinenvorhersage von Tirol, Südtirol und Trentino?
Der Startpunkt für dieses Projekt wurde schon vor einiger Zeit gelegt. Mit der ersten Präsidentschaft von Tirol innerhalb der Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino wurden Ideen für gemeinsame Projekte gesucht. Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol, hatte da schon die Idee eines gemeinsamen Lawinenlageberichts an den Landeshauptmann aus Tirol herangetragen und damit den Stein ins Rollen gebracht. Nach einiger Zeit hat dann Norbert mit Hilfe von Matthias Fink, der die Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino im Land Tirol vertritt, einen Förderantrag geschrieben und ihn erfolgreich durchgebracht. Der Startpunkt für die Entwicklung der gemeinsamen Lawinenvorhersage war gelegt. Mit vielen Ideen, Workshops und vielen intensiven fachlichen Diskussionen kam dann ein Konzept heraus, dass auf der einen Seite europäische Standards und Richtlinien in der Lawinenwarnung befolgte, aber auch großen Wert auf eine gewisse Allgemeingültigkeit und Skalierbarkeit legte. Dadurch hatten wir dann ein theoretisches Grundgerüst, auf das wir bei der praktischen Umsetzung immer wieder zurückgreifen konnten.
Wer war beteiligt am Projekt Euregio-Lawinenreport?
Die Projektgruppe ist ziemlich groß und bewegt sich zwischen 15 und 20 Personen. Die hardcore-operative Projektgruppe besteht aus uns beiden und unserem Kollegen Alex Boninsegna in Bozen. Administrativ wird das Projekt von der Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino begleitet. Beteiligt waren die Lawinenwarndienste der drei Länder und die Universität Wien mit dem Institut für Geographie und Regionalforschung. Darüberhinaus durften wir mit vielen interessanten Partnern aus Wissenschaft und Entwicklung sowie innovativen Firmen zusammenarbeiten. Die Palette an Partnern reichte von Wetterdiensten, Schneeforschungsinstituten bis zu Webdesign und Dolmetsch- sowie Übersetzungsbüros. Dadurch hatten wir zwar sehr viele Player, aber häufig auch das Glück für verschiedenste Bereiche Spezialistinnen und Spezialisten zu haben und dadurch die Qualität des Projekts zu steigern.