Analogiebildung hilft immer bezüglich Verständnis
Bezüglich Lawinenrisikomanagement zimmert sich mittlerweile nach Einschätzung des Schneestöberers fast jeder sein eigenes Schusterwerk zusammen – aber kaum jemand davon ist ausgebildeter Schuster oder Zimmermann. Und die Bedienungsanleitung (entspricht Risikoreduktionsmethoden) für den Zusammenbau der Ikeamöbel verwendet in der Praxis eigentlich auch niemand. Das funktioniert bezüglich Triebschneeproblemen und Nassschneeproblemen (Nachtkästchen) gut, mit Neuschneeproblemen (Kommode) schon schlechter und mit Altschneeproblemen (Kücheneinbaugeräte) fast gar nicht mehr.
Wie oben angesprochen leben wir im Jahr 2017 – wie schaut die gängige bzw. am weitesten verbreitete Methode also aus, Lawinenrisikomanagement zu betreiben? 3x3, Stop or Go, w3 – oder bleibt man einfach noch zu Hause bis Ende Feber und geht dann nur am Vormittag auf Tour? Bei Ausbildungstouren, Lawinenkursen oder Alpenvereinstouren vielleicht. Bei der Privatskitour ist und bleibt es aber die laienhafte Handwerksarbeit, also das chaotische Zusammenschrauben von mitgelieferten Teilen und welchen aus seinem eigenen Baukasten, aber ohne beiliegender und damit leicht verfügbarer Bauanleitung. Was anständig gelernt wurde oder man irgendwo einmal gesehen und auf Anhieb verstanden hat bzw. nachvollziehen und anwenden konnte (auch bekannt als „Ein eintägiger Kurs mit jeder Menge solide interpretierter Erfahrung“) oder vielleicht vom Freund seines Schwagers erklärt bekommen hat, fließt ins Lawinenmanagement im winterlichen Gebirge mit ein.