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Wetterblog

WetterBlog 12 2016/17 | Hochdruck bis auf Weiteres

...und das Wetter am Nordpol

von Lea Hartl 17.01.2017
Auf die Schneefälle der letzten Zeit in den Nordalpen folgt nun eine Hochdruckphase mit ruhigem, großteils sonnigem Wetter. Neuschnee ist erstmal nur in den Gebirgen Südeuropas zu erwarten. Außerdem werfen wir diese Woche einen Blick Richtung Nordpol, angeregt von einer User Frage.

Aktuelle Lage und Aussichten

Die Alpen liegen derzeit zwischen einem Tief im Mittelmeerraum und einem Hoch mit Kern über den Britischen Inseln. Das Tief kann noch ein bisschen kalte Luft im Osten ansaugen und diese gelangt in einer östlichen Strömung zu uns, die in den kommenden Tagen aber nach und nach einschläft bzw. Richtung Wochenende auf SO dreht. Damit wird es zumindest in der Höhe auch langsam milder, während es in den Tallagen unter der Inversion sehr frostig bleibt. Niederschlag ist erstmal nicht in Sicht, zumindest in den Alpen.

Ernsthaften PowderAlarm gibt es dafür schon wieder in den südlicheren Gebirgen Europas: Besonders die Abruzzen werden seit Montag regelrecht von Neuschnee begraben, aber auch in den Pyrenäen gab es in den letzten Tagen ordentlich Neuschnee (siehe zB hier). In den Pyrenäen hat es sich jetzt langsam mit dem Schneefall erledigt, aber in Zentralitalien, Südspanien und den Bergen der Balkanländer geht es noch weiter. Wer sich in den nächsten Tagen im Schneesturm vergnügen möchte, hat an so manchem Mittelmeerstrand deutlich bessere Chancen als in den Alpen.

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Leserfrage: Wetterbericht am Nordpol

PG Leser Kristian hat sich die Wettervorhersage am Nordpol für die nächsten Tage angesehen und wundert sich über die milden Temperaturen. Sollte es da nicht kälter sein als zuhause?

Anmerkung am Rande: solche automatischen Vorhersagen mögen wir eigentlich gar nicht. Für alle Anwendungen, die über virtuelle Expeditionen hinaus gehen, sollte man von menschlichen Meteorologen erstellte Prognosen heran ziehen. Diese erkennt man daran, dass sie aus Text bestehen, nicht nur aus Wolken und Sonnensymbolen. Ganz besonders bei nicht-virtuellen Expeditionen an den Nordpol oder in ähnliche Gefilde wäre das zu empfehlen.

Aber zum Thema: Ja, es sollte da kälter sein. Ein mächtiges Tief über Grönland hat in den letzten Tagen wie eine Pumpe warme Atlantikluft aus den mittleren Breiten bis weit in den Norden befördert. Das ist auch mit ein Grund, warum das Azorenhoch derzeit so gut in Form ist.
 

Wir haben in dieser Saison schon öfter im WetterBlog auf die ungewöhnliche Situation in der Arktis hingewiesen. Seit man sowas beobachtet, war die Meereisausdehnung im Herbst noch nie so gering wie 2016, nicht mal 2012 als der bisher tiefste Stand des Sommerminimums erreicht wurde. Nach wie vor gibt es in der Arktis wesentlich weniger Meereis als um die Jahreszeit üblich. Auch die Meeresoberflächentemperaturen sind - da wo das Meer nicht zugefroren ist - deutlich über dem langjährigen Mittel (siehe Grafiken ganz unten in der Gallerie)

Wenn zu dem eh schon ungewöhnlich milden Winter im Bereich Nordpol dann noch Warmluftzufuhr durch die Wetterlage der letzten Tage dazu kommt, kann man im Sessellift frierend tatsächlich behaupten: ich komme mir vor wie am Nordpol. Zumindest wenn man die Augen zu macht. Wenigstens dunkel ist es am Nordpol nämlich im Winter immer noch.

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