In korrekter Manier wäre „Firn“ – wie uns allen schon zig Mal gepredigt wurde – nur Schnee, der mindestens ein Jahr alt ist und damit einen Sommer überstanden hat. Diesen findet man primär auf Gletschern, im sogenannten Nährgebiet bzw. wo sich Lawinenablagerungen über mehrere Jahre halten können. Ein bekannter Vertreter eines Lawinenkegels, der meist mehrere Sommer liegen bleibt, ist die Eiskapelle am Watzmann.
In der Skifahrersprache werden unter „Firn“ diejenigen Schneearten verstanden, die durch Schmelzumwandlung entstanden sind und sich zum Skifahren gut eignen, unabhängig von deren Alter. In der Praxis findet man darunter fast nie Schnee, der älter als ein Jahr ist. Schmelzumgewandelter Schnee, der nicht in die sprachliche Gruppe der „Firne“ fällt, eignet sich meist schlechter zum Skifahren – also beispielsweise Bruchharsch, Sulz, Gatsch = Faulschnee.
Es gibt den Zischfirn: ein aufgeweichter Harschdeckel (= Sulz auf Schmelzkruste), benannt nach seinem typischen Geräusch beim Aufprall auf der Schneeoberfläche nach jedem Schwung. Daneben den Trittfirn: weichen, mittelmäßig durchfeuchteten Altschnee bei dem noch schwach die ursprüngliche (trockene) Schneeausgangsform erkennbar ist. Und unser heutiger Star: Der Sommerfirn, auch bekannt als „sommerfester Schnee“ oder nur „Sommerschnee“. Informationen zum Sommerfirn sind dünn gesät und auch die Bezeichnung an sich verhältnismäßig unbekannt.