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Split/Snowboard

Splittie of the Week | Bindung montieren

Die wichtigsten Infos und Tipps, um die neue Splitboardbindung entspannt zu Hause zu montieren.

11.03.2025 von Till Mangesius
Wahrscheinlich hat die Suche nach dem richtigen Splitboard und der zugehörigen Bindung bereits viel Zeit und Nerven gekostet. Die neuen Schätze sind schnell ausgepackt, wollen bestaunt werden, doch schnell fällt auf: Das sieht ja gar nicht so aus wie beim Snowboard?! Doch alles kein Grund zur Panik, trotz der vielen Einzelteile reicht ein Schraubenzieher, um alles für die erste Tour zu montieren. Ein paar hilfreiche Tipps dafür gibt’s hier.

Zwar ist die Montage der Splitboardbindung nur wenig aufwendiger als die einer normalen Snowboardbindung, trotzdem lohnt es sich systematisch vorzugehen. Das verhindert, dass Schrauben verloren gehen oder an der falschen Stelle verwendet werden.

Die Bilder, die hier zur Veranschaulichung gemacht wurden, sind bei mir im Wohnzimmer aufgenommen. Man braucht keine professionelle Werkstatt, auch wenn das in den meisten Videos, die man zu dem Thema auf YouTube findet, so aussieht.

 

Überblick verschaffen

Wie hier am Beispiel der Plum Feyan zu sehen ist, kann eine Splitboardbindung aus relativ vielen Einzelteilen bestehen. Deshalb sollte zu Beginn kontrolliert werden, ob alle Teile entsprechend den Herstellerangaben vorhanden sind.

Bei vielen Herstellern kommt die Bindung schon zusammengeschraubt, sodass nur noch Pucks und Interface montiert werden müssen. Hier ist es sinnvoll gleich zu Beginn das Highback entsprechend der Schuhgröße einzustellen. Befindet man sich am unteren Ende der Schuhgrößenskala für die Bindungsgröße, sollte das Highback ganz nach vorne gestellt werden, im umgekehrten Fall, bei großen Füßen ganz nach hinten.

Tipp: Wenn alles fertig montiert ist, die Position der Schuhe auf dem Board überprüfen und gegebenenfalls nochmal anpassen.

Touring Interface

Der Übersichtlichkeit wegen macht es Sinn, zunächst die vier (manchmal auch nur zwei) Teile des Touringinterfaces zu montieren, da hier fast nichts eingestellt werden muss. Zunächst werden die Touring Brackets montiert, das sind die Aufnahmen für die Bindung im Aufstiegsmodus. Dabei gibt es kein linkes oder rechtes Teil, einfach alle drei Schrauben locker ansetzen und dann festziehen. Bei manchen Herstellern, wie hier bei Plum, werden die Aufnahmen für die Harscheisen als extra Teil geliefert. Hier muss darauf geachtet werden, dass die richtige Schraubenlänge gewählt wird.

Bei den Steighilfen gibt es zwischen den Herstellern unterschiedliche Ausführungen. Hier bei Plum werden die Steighilfen auf das Board montiert, bei Spark R&D zum Beispiel sind die Steighilfen an der Bindung befestigt. Die Steighilfen werden bei Plum mit den Bügeln nach vorne montiert, bei vielen anderen Herstellern ist die Richtung sogar mit einem Pfeil markiert. Bei Spark gibt es ein Gegenstück aus Kunststoff, das das Board schützt und auch mit einem Pfeil markiert ist. Bei allen Herstellern sind die Teile für die Steighilfen aus Kunststoff gefertigt, deshalb darauf achten, die Schrauben mit Gefühl festzuziehen, da der Kunststoff sonst beschädigt werden kann.

Tipp: Wird eine Fersenarretierung verwendet (serienmäßig bei Plum) muss darauf geachtet werden, dass die Position der Steighilfen korrekt ist, damit diese einrasten kann. In der Galerie sind Bilder zur Veranschaulichung der falschen und korrekten Position.

 

Pucks

Hier kommen wir zum komplizierteren Teil der Bindungsmontage. Wie hier bei Plum zu sehen ist, können die Pucks aus sehr vielen Einzelteilen bestehen. Hat man jedoch mal verstanden, was wohin kommt, ist es aber relativ simpel. Die einzelnen Schritte sind in der Galerie mit Bildern dokumentiert, aber auch die beigelegte Anleitung des Herstellers ist sehr hilfreich. Der große Vorteil hier ist, dass man die Aufnahmen parallel auf die Boardhälften schrauben kann, der Winkel wird über die zwei kleinen Einsätze mit einer Skala eingestellt, wie bei einer normalen Snowboardbindung. Die Positionierung in Richtung Zehen- oder Fersenkante erfolgt dann über die kleinen Dreiecke, die mit jeweils drei Schrauben montiert werden.

Tipp: Die Dreiecke nicht gleich festschrauben, sondern nur locker ansetzen und dann mit der montierten Bindung die richtige Position auswählen und die Schrauben durch die Bindung festziehen.

Bei Spark R&D wird das Ganze anders gelöst. Hier gibt es eine Aluminiumscheibe, die auf der Plastikaufnahme verschoben und verdreht werden kann, um Winkel und die Position in Richtung Zehen- und Fersenkante einzustellen.  Dafür werden die Pucks mit einer Schablone geliefert, die unbedingt zur Montage verwendet werden sollte. Gerade beim vorderen Fuß ist es durch den größeren Winkel nötig, die Pucks auf den beiden Boardhälften versetzt zu montieren, was von Hand nicht so einfach ist.

Tipp: Bei Spark ist es besonders wichtig, dass die Pucks exakt in einer Linie ausgerichtet sind, damit sich die Bindung problemlos über die Pucks schieben lässt.

Mit anderen Bindungsystemen hatte ich bisher keinen Kontakt, auf den Herstellerseiten gibt es aber auch Videos, die die jeweiligen Besonderheiten gut erklären.

Für alle Bindungssysteme gilt aber: Weil die Positionierung auf dem Board nicht so einfach ist wie beim Snowboard, ist es gerade bei der Montage der ersten eigenen Bindung meistens nötig die Pucks öfter umzusetzen. Ist dann die endgültige Position gefunden, sollte das Loctite an den Schrauben erneuert werden, da die Pucks beim Abfahren durch die Teilung starken Kräften ausgesetzt sind und sich sonst schnell lockern können.

Nach der Montage gilt es nur noch die Straps richtig einzustellen und mit angezogenen Schuhen zu testen, ob sich die Position auf dem Board richtig anfühlt. Da man bei den Skitouren meist nicht in der Nähe eines Skigebiets ist, ist auch das unterwegs Umschrauben nicht empfehlenswert. Trotzdem sollte ein Multitool mit zur Standardausrüstung beim Splitboarden gehören, um eventuell locker gewordene Schrauben wieder festzuziehen. Alle paar Touren macht es auch Sinn, die Schrauben der Bindung zu kontrollieren.
Mehr über die Spitboard-Standardausrüstung erfahrt ihr in unserem Artikel über Tech Erste Hilfe.

Felle

Viele Splitboards werden mit bereits passend zugeschnittenen Fellen im Paket angeboten. Allerdings ist man hier an die Marke oder Technologie der angebotenen Felle gebunden. Hat man da selbst andere Vorlieben, ist es aber auch genauso möglich, Felle zum Zuschneiden zu kaufen. Im Vergleich zu Fellen für Tourenski muss man sich hier vor dem Zuschneiden kurz mit der Befestigung am Board auseinandersetzen, da gerade bei Boards mit Fishtail die Befestigung des Tailclips nicht immer ganz einfach ist. Die optimale Lösung bieten Hersteller, die die Splitboards vorne mit Löchern und hinten mit Kerben versehen, sodass die Felle ohne Metallbügel vorne montiert werden können. Damit werden gleich mehrere Probleme gelöst. Bereitet man sich schon zu Hause auf die Tour vor und hat bereits angefellt, merkt man schnell, wie nervig der Transport der beiden Boardhälften sein kann. Von Spark R&D gibt es Verts, die einem das Bootpacken deutlich erleichtern. Diese werden direkt an der Splitboardbindung befestigt. Will man dann die Splitboardhälften im A-Frame am Rucksack befestigen, ist das ohne die Bindung gar nicht so sicher, da sie leicht herausrutschen können. Die bessere Lösung ist hier, das Board zusammenzubauen und hinten am Rucksack zu befestigen, was aber wiederum nur Sinn macht, wenn man dafür die Felle dranlassen kann.

 

Zum Zuschneiden lässt sich nur eines sagen: Das Video zur Anleitung des Herstellers anschauen und lieber zweimal messen oder kontrollieren, bevor man einen Schnitt falsch macht.

Fotogalerie

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