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Split/Snowboard

Splittie of the Week | Wie schnürst du deine Schuhe?

Oder schnürst du sie überhaupt nicht dank BOA® oder einem ähnlichen System?

24.11.2025
Till Mangesius
Letztes Jahr gab es schon einen Artikel über die Merkmale eines Splitboard-Boots im Vergleich zu einem normalen Snowboard-Softboot. Bei beiden Arten gibt es verschiedene Schnürungssysteme und auch Kombinationen der verschiedenen Systeme. Was die Unterschiede sind und welches System das Richtige für dich ist, erfährst du hier.

Traditionelles Schnürsystem

Damit hat es angefangen, und auch heute hat dieses System seine Daseinsberechtigung. Grund dafür sind die Einfachheit und die Zuverlässigkeit des Systems. Durch mehrere Schlaufen können Schnürschuhe an den wichtigen Stellen gezielt fester eingestellt und zum An- und Ausziehen schnell gelockert werden. Man könnte argumentieren, dass die Schnürsenkel durch das ständige Schnüren stark beansprucht werden und schnell reißen könnten. Diese Erfahrung konnte ich selbst bisher zum Glück nicht machen. Selbst wenn dies eintritt, kann der Schuh leicht selbst repariert werden. Im besten Fall hat man sogar ein Stück Reepschnur im „Verbandskasten“. Reine Schnürschuhe sind aufgrund der einfachen Technik meist kostengünstig und deshalb auch nur zu einem gewissen Grad individuell einstellbar. Technisch weiterentwickelte Schuhe kombinieren dagegen meist ein klassisches Schnürsystem mit einem Powerstrap und einem BOA®-System.

Reine Schnürschuhe sind also gut für Einsteiger:innen geeignet, die nicht gleich viel Geld ausgeben wollen, sowie für Menschen, die eine sehr passende Schuhform gefunden haben, in der die Füße sehr gut sitzen.

BOA®-System

Die Weiterentwicklung des klassischen Schnürsystems verwendet ein System, bei dem nicht mehr händisch geschnürt werden muss, sondern lediglich über ein Einstellrad der Schuh festgezogen werden kann. Eine genaue Beschreibung kann hier nachgelesen werden. Ein großer Vorteil ist hier, dass die Schnürung nicht mehr nur oberflächlich erfolgt, sondern auch durch ein ausgeklügeltes System im Schuh verlegt werden kann. Dadurch können bestimmte Bereiche gezielt fester gezogen werden als andere Bereiche. Außerdem wird beim Festziehen der Draht gleich aufgerollt, sodass für Ordnung gesorgt ist. Dabei ist das BOA®-System mit einem traditionellen Schnürsystem gleichwertig, bei dem eine erleichterte Bedienung gegen eine gesteigerte Komplexität eingetauscht wird. Allerdings ist auch das Nachstellen des Schuhs möglich, ohne die Schnürung vorher zu öffnen. Die Drahtseile lassen sich unterwegs leider nicht einfach reparieren, allerdings wird bei diesen Systemen eine lebenslange Garantie geboten. Eine Erweiterung ist in Form von zwei BOA®-Systemen möglich. Das zweite System versteift in der Regel den Fersenbereich des Schuhs.

Nachteil war für mich bisher lediglich, dass mit fortgeschrittener Lebensdauer der Schuh immer fester geschnürt werden muss (was natürlich nicht vom Schnürsystem abhängt). Irgendwann wird es dann leider mühsam, das kleine Plastikrad zu drehen und auch die Bedienung mit Fausthandschuhen ist dann nicht mehr wirklich möglich.

Schuhe mit BOA®- System sind mittlerweile nur geringfügig teurer als ein traditionelles Schnürsystem und deswegen gut geeignet für Einsteiger:innen, denen ein traditionelles Schnürsystem zu mühsam ist. Snowboarder:innen, die ihre Schuhe regelmäßig nachstellen oder auch zum Beispiel die Schnürung im Lift öffnen wollen, finden hier auch ihr passendes Modell.

Wie hier nachzulesen ist, haben inzwischen auch Skischuhhersteller das BOA®-System für sich entdeckt und ersetzen damit teilweise die Schnallen komplett.

Kombination aus traditionellem Schnürsystem und BOA®


Die meisten High-End-Schuhe und vor allem Snowboardboots, die speziell fürs Splitboarden konzipiert sind – wie die renommierten Modelle von K2 und ThirtyTwo – setzen auf eine Kombination aus Schnür- und BOA®-System. Über das BOA®-System wird dabei meist die Steifigkeit der Ferse sowie der Walkmode eingestellt. Diese Kombination bietet maximale Einstellmöglichkeiten und eine robuste, zuverlässige Schnürung. Für mich ist insbesondere die Möglichkeit, die Ferse zu fixieren, wichtig. Da meine Füße nicht gleich groß sind, ist mir der Schuh am rechten Fuß eigentlich ein bisschen zu groß. Außerdem ist der Wechsel von Aufstieg zu Abfahrt sehr entspannt, da lediglich das BOA®-System verstellt werden muss, während die restliche Schnürung unverändert bleibt.

Die Kombination mehrerer Systeme ist wichtig für Leute, die mit einem der oben genannten Systeme noch nicht den passenden Schuh gefunden haben. Auch Splitboarder:innen, die mit Softboots unterwegs sind, sollten am besten einen Schuh wählen, der die beiden Systeme kombiniert. Allerdings liegen diese Schuhe am oberen Ende der Preisspanne für Snowboardboots.

 

Sonstige Systeme

Einige Hersteller, wie Burton, Nitro und Deeluxe, setzen auf ein intern entwickeltes Schnürsystem. Dieses als „Lacing-System“ bezeichnete Schnürsystem zieht den Schuh im wahrsten Sinne des Wortes fest. Damit sind diese Systeme noch schneller geschnürt als das BOA®-System. Dafür müssen die Schnüre extra verstaut werden, wofür die meisten Schuhe aber einen speziellen Platz haben. Ich muss leider zugeben, dass ich mit diesem System keine guten Erfahrungen gemacht habe. Das kann allerdings daran liegen, dass mein erster Snowboardschuh vor 15 Jahren noch einige Kinderkrankheiten hatte, die mittlerweile behoben sind. Mein Schuh ist ständig wieder aufgegangen, weil die Verriegelung nicht so sicher war wie bei einem Schnürer oder einem BOA®-Schuh. Außerdem ließ sich der Schuh nicht gleichmäßig festziehen. Vielleicht gibt es diese Probleme bei neueren Schuhen aber nicht mehr.

Solche Systeme sind also gut für Leute geeignet, die sich nicht lange mit Schnüren aufhalten wollen.

Verratet uns in den Kommentaren gerne: Egal, ob ihr auf Tour oder nur im Skigebiet seid: Was sind eure Lieblingsschuhe?

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