Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite

Sprachauswahl

PowderGuide durchsuchen

TourenTipps

Freeride-Tour der Woche | Pazolastock – Piz Cavradi

Schöne Ski- und Snowboardtour mit langen, lohnenden Abfahrten und überschaubaren Aufstiegen

von Tobias Kurzeder • 21.12.2014
Eine schöne lange Skitour vom Oberalppass zum Pazolastock über die Maighelshütte auf den Piz Cavradi – nach Tschamut und Retour nach Andermatt. Die Tour bietet zwei kurzweilige, lohnende Abfahrten und dank der Matterhorn-Gotthard-Bahn wenig anstrengende Aufstiege. Eine ideale Saisoneröffnungstour in einer der schneereichsten Regionen der (Nord)Alpen.

Aufstieg 1 (ca. 700 Höhenmeter)

Start ist die Bahnstation Oberalppasshöhe (2033 m) der Matterhorn-Gotthard-Bahn, gegenüber dem Schlepplift, der ins Skigebiet Sedrun führt. Der Aufstieg beginnt kurz steil in Richtung Süden und dann recht gemütlich und nur gelegentlich über 30 Grad steil erst über nordost- und später ostexponierte Hänge. Da der 2739 m hohe Pazzolastock leicht erreichbar und entsprechend beliebt ist, findet man fast immer einer mehr oder minder sichtbare und eingelaufene Aufstiegsspur. Auf ca. 2530 m wird der Ostgrat in Richtung der markanten Mulde unterhalb des Pazolastock-Gipfels überschritten: Achtung, steile und lawinengefährdete Traverse. Mit minimalem Höhenverlust steuert man die Mulde unterhalb des Gipfels mit seiner (im Winter ungenutzten) Militärhütte an.

Wer will, kann den Aufstieg ĂĽber den SW-Grat in Richtung Rossbodenstock (2836 m) fortsetzen, wodurch die Tour an WĂĽrze gewinnt und die Abfahrt nochmals ein wenig lohnender wird. (Siehe Foto rechts.)

Abfahrt 1 (ca. 700 Höhenmeter)

Kurz in Richtung Süden abfahren und dann über primär ostexponierte Hänge mit verschiedensten Geländeformen in Richtung Maighelstal abfahren. Je nach Geschmack und Lawinensituation stehen steilere oder flachere Abfahrtsvarianten zur Auswahl; schön sind sie eigentlich alle. Irgendwann erreicht man den hier noch ganz jungen Rhein.

TourenTipps
presented by

Aufstieg 2 (ca. 650 Höhenmeter)

Vom Talboden, grob in Richtung Süden, dem ansteigenden Tal (Markierungsstangen in kurzen Abständen) in Richtung Maighelshütte folgen. Weil wir noch einiges vorhaben, trinken wir in der schön gelegenen SAC Maighelshütte kein Bier, sondern passieren die Hütte und steigen den teils etwas steilen südexponierten Hang zum Piz Cavradi 2612 m hinauf. Achtung: der Hang ist insbesondere im Frühjahr häufig durchfeuchtet und sollte daher nicht zu spät begangen werden. Kurz vor dem Ende des Aufstiegs quert man in eine kleine, nach Osten exponierte Mulde und erreicht von dort bequem den Gipfel.

Abfahrt 2 (ca. 1000 Höhenmeter)

Für die Abfahrt wird der Gipfel in nördliche Richtung überschritten. Kurz rechts ausholend in die markante, steile Mulde, die bei angespannter Lawinensituation rechterhand (etwas flacher) entschärft werden kann.

Nach dem ersten Steilhang skiers left haltend auf den markanten Rücken. Ab hier bieten sich über mehrere hundert Meter zahllose Abfahrtsmöglichkeiten in dem steilen Nordhang. Je früher man einsteigt umso anspruchsvoller, aber auch risikoreicher ist die Abfahrt. Bei angespannter Lawinensituation ist eine Abfahrt über den markanten, breiten und daher meist angenehm zu befahrenden nordexpanierten Rücken ratsam und dieser wird dann erst spät nach Norden in Richtung Rhein verlassen. Mit Schwung die letzten flachen Meter am noch sauberen Rhein entlang und die Brücke ansteuernd, die letzten Meter zur im Winter gesperrten Oberalppassstraße aufsteigend.

Wenn die Sonne scheint, was sie für die Tour tun sollte, landet man burchstäblich auf der Sonnenterrasse des Gasthauses Rheinquelle. Dort unbedingt ein Bier trinken und dem Wirt, der begeisterter Jäger ist, einen Gruß vom PG-Team ausrichten. Im alten Gasthof hängt auch der Zugfahrplan.

Wer von Andermatt gestartet ist, sollte den stündlich fahrenden Zug nehmen und am Oberalppass oder besser noch an der Station Nätschen aussteigen. Ab dort waren nochmals knapp 500 Höhenmeter Abfahrt über die nicht allzu aufregende Passstraße nach Andermatt.

Tipp

Wem’s in der Gegend und dem beschaulichen Tschamut gut gefällt, kann auch in der Rheinquelle  zu vernünftigen Preisen übernachten. Von dort warten weitere lohnende Touren oder ein Ausflug ins nahe Skigebiet von Disentis oder Sedrun.

Die Tour eignet sich auch gut, wenn man mehrere Tage in Andermatt stationiert ist und der Schnee im Skigebiet, wie fast immer, zerfahren ist.

 

 

 

Informationen

Schwierigkeit: ** (Je nach Routenwahl am Piz Cavradi bis ****)
Durchschnittliche Steilheit / Maximale Steilheit: bis maximal 35 Grad im Aufstieg (bei geschickter Linienwahl weniger); in der Abfahrt 30 bis 37 Grad. Je nach Linienwahl bei der Abfahrt 2 auch bis 45 Grad.
Expositionen: Aufstieg und Abfahrt 1: N-NO
Aufstieg und Abfahrt 2: S-NO-N-NW
Höhenmeter Start und Ziel: Ausgangspunkt auf ca. 2.033 m (Oberalppass). Höhe Ziel 1450 m (Andermatt) 
Höhenmeter bergauf (gesamt): ca. 1350 HM
Höhenmeter bergab (gesamt) bei Rückfahrt bis Andermatt: ca. 2300 HM.
Dauer: 5 bis 7 Stunden
Beste Jahreszeit: Dezember bis April

Anfahrtsbeschreibung: Von Norden, die A2 über Vierwaldstädtersee (Luzern) in Richtung Gotthard nach Andermatt. Dort parken (großer gebührenpflichtiger Parkplatz vor dem Bahnhof). Oder gleich mit dem Zug über Göschenen nach Andermatt.
Fahrplan Matterhorn Gotthard-Bahn (ab S. 60) 
Topografische Karten: Skitourenkarte 256 S Disentis / Muster von Swisstopo 

Fotogalerie

Ă„hnliche Artikel

Kommentare

TourenTipps
presented by