Im abgelegenen Averstal warten auf einer vielzahl von Skitouren traumhafte Hänge auf Freerider und Tourengeher. Wir stellen euch zwei lohnende Varianten bekannter Touren vor, die durch die hohe Lage und schattige Exposition häufig guten Schnee bieten.
1. Wengahorn
Aufstieg
Von Juf aus quert man den Bach auf einer Brücke in der Nähe eines kleinen Hauses und beginnt den Aufstieg mit Blick zum Gipfel rechter Hand eines markanten Grabens. Auf dem Rücken und entlang des Grats gelangt man bis zum Gipfel. Der Gipfelhang ist öfter etwas windverblasen. Steigeisen sind jedoch nicht erforderlich. Als Brotzeitplatz bietet sich ein kleiner Fels unterhalb des Gipfels an.
Während des Aufstiegs kann man an mehreren Stellen einen Blick in den Nordhang rechts der Aufstiegsspur werfen und die Lage begutachten.
Abfahrt
Die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur ist oft verspurt. Dennoch lohnt sich der Aufstieg! (Bitte auch nicht von den durch den Namen des Berges hervorgerufenen Assoziationen abschrecken lassen – die 90er und deren Musik sind zum Glück Geschichte!)
Westlich der Aufstiegsspur befindet sich ein selten befahrener, weitläufiger und perfekt geneigter Nordhang („In da Wenga"), der auf ca. 400 Höhenmetern zur Vollgasfahrt einlädt. Zunächst fährt man vom Gipfel entlang der Aufstiegsspur ab (in Fahrtrichtung links halten) und quert kurz auf ca. 2.500 m Höhe Richtung Westen in den Nordhang. Im unteren Bereich knickt der Hang in einen Graben weg. Vorher sollte man sich in Fahrtrichtung rechts halten und zurück zum Ausgangspunkt queren. Teilweise wird auch linkerhand bis in den Graben abgefahren. Von dort zu Fuß zurück zur Straße.
Lohnend ist, bis kurz vor den Graben abzufahren und (mit Fellen) ein paar Meter aufzusteigen in Richtung der ursprĂĽnglichen Aufstiegsspur. Wer noch ausreichend Saft in den Beinen hat, kann den Hang gleich noch einmal in Angriff nehmen.
Tipps
Die Tour verläuft komplett oberhalb der Baumgrenze. Für die Orientierung sind gute Sichtverhältnisse erforderlich.
Der Nordhang ist teilweise über 35 Grad steil und erfordert sichere Verhältnisse sowie eine vernünftige Linienwahl bei der Einfahrt. Man muss sich auch der Geländefalle im unteren Teil bewusst sein (Graben!). Sollten sich die Bedingungen beim Aufstieg als zu heikel erweisen, kann man entlang der (flacheren) Aufstiegsspur abfahren.
2. Juferhorn und Mugmol
Aufstieg
Von Juf aus flach taleinwärts am Juferrhein entlang. Zunächst passiert man einen imposanten Hang – das spätere Ziel. Nach dem tiefen Graben des Mugmolbachs beginnt man mit dem eigentlichen Aufstieg (mit Blick zum Gipfel auf der linken Seite des Grabens) zum Punkt 2490. Von dort aus rechts haltend zum Grat zwischen Juferhorn (kann man sich sparen) und Schinetahörnern. Auf dem Grat kann man wunderbar Brotzeit machen.
Abfahrt
Die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur ist zwar auch schön, bei guten Bedingungen aber schnell verspurt. Lohnender ist auch hier eine Abfahrtsvariante: Zunächst vom Grat aus in Fahrtrichtung links haltend den steilen Hang unterhalb des Grats abfahren und dann auf dem breiten Rücken Richtung Punkt 2681 (nicht zu weit nach rechts oder links in die steil abfallenden Hänge einfahren!). Ab diesem Punk wartet nun ein gleichmäßig geneigter Nordost-Hang mit ca. 500 Höhenmetern Vollgasgelände bis hinunter zum Talboden. Diese (eigentlich offensichtliche) Variante wird nur selten befahren.
Informationen
Schwierigkeit: **
Durchschnittliche Steilheit / Maximale Steilheit: bis maximal 35 Grad im Aufstieg (bei geschickter Linienwahl weniger); in der Abfahrt entweder wie im Aufstieg oder kurz bis über 35 Grad, am Juferhorn auch bis ca. 40 Grad – je nach Linienwahl
Exposition: N-NO
Höhenmeter Start und Ziel: Ausgangspunkt auf ca. 2.110m (Juf)
Höhenmeter bergauf und bergab: Wengahorn ca. 740 HM plus zusätzliche Anstiege; Juferhorn ca. 860 HM.
Dauer: je ca. 2,5 bis 3 Stunden
Beste Jahreszeit: Januar-Mai
Anfahrtsbeschreibung: Vom Bodensee über die A13 . Gleich nach dem Tunnel nach dem Dorf Andeer Richtung Ferrera/ Avers abbiegen. In Cröt nach dem Gasthaus Walserstuba scharf links abbiegen und bis nach Juf fahren. Parkmöglichkeiten am Ortseingang.
Topografische Karten: Swisstopo 1276 Val Bregaglia