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TourenTipps

TourenTipp | Unghürhörner

Exquisite, sehr variantenreiche Tour in einsamer Umgebung

von Steffen Kruse 28.02.2020
Das Gute an dieser Tour ist, dass sie sich mit ein wenig Kreativität an die jeweiligen Verhältnisse, sowie Vorlieben und Können anpassen lässt. Schon der Start stellt einen vor die erste Entscheidung. Starte ich mit einer Gondelfahrt auf die Pischa und laufe dann auf das Pischahorn? Oder gehe ich über die Jöriflüelafurgga? Auf Grund der Komplexität der Tour haben wir uns für die Variante über die Jöriflüelafurgga und einen frühen Start entschieden.

Von Tschuggen aus geht es erst einmal immer der gesperrten Straße nach. Nach einer scharfen S-Kurve geht es bald nordöstlich ab, immer in Richtung Jörihorn. Da das Jörihorn eine sehr beliebte und recht sichere Skitour ist, sind Spuren höchstwahrscheinlich vorhanden. Man kann entweder direkt zur Jöriflüelafurgga aufsteigen, oder man geht vorher steil auf den Grat (z.B. Punkt 2771). Von hier aus kann man sich auf die bevorstehende und nächste Aufgabe, die Unghürhornern, vorbereiten. Nach einem ordnungsgemäßen Znüni steht ca 700 Höhenmetern purem Abfahrtsvergnügen nichts mehr im Weg (bis ca. Punkt 1970). Hier heißt es anfellen östlich in das Süser Tal abbiegen. Nun gibt es die Variante, leicht steigend zu traversieren, oder unten im Tal zu bleiben, um dann bei Punkt 2130 nach Norden abzubiegen.

Auch wenn man sich vorher bereits im Klaren sein sollte, was man dort vor sich hat, gibt es jetzt noch die Möglichkeit, die Tour wenigstens ein wenig zu entschärfen und die östlichere Rinne zu wählen, welche aber definitiv nicht weniger ausgesetzt und steil ist (östlich dem Punkt  2991). Wer ein Seil dabei hat und sich alpinistisch sicher fühlt, kann sich für die linke Aufstiegsvariante entscheiden (gen Punkt 2993). Wir mussten im oberen Bereich des Aufstiegs bereits auf Steigeisen und Pickelbetrieb umstellen. Die zwei Abseilstellen 1x20 Meter, 1x 15 Meter) sehen solide aus und bringen einen in eine ca. 50 Grad steile Rinne (Vorsicht, sehr Steinschlaggefährdet beim Abseilen).

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Bei uns war die Schneelage leider ein wenig dürftig und die Rinne noch nicht ausreichend gefüllt. Somit mussten wir von dem letzten „Stand“ eher unangenehm immer wieder über kleine Felsbänder (teilweise vereist) sehr exponiert absteigen. Das positive ist: Die Rinne ist gut einsehbar und man kann schnell entscheiden, ab wann man sich sicher fühlt, um die Ski anzuschnallen (beziehungsweise ab wann es die Schneelage erlaubt). Wie auch immer - die Abfahrt (ca. 1.000 Höhenmeter) war bei uns wirklich vom feinsten.

Dies kann natürlich stark variieren, wobei bei so steilen Aktionen ja meistens sowieso nicht mit Powder zu rechnen ist. Grob angepeilt werden kann als nächstes Ziel das Vereinahaus (im Winter geschlossen, kein Winterraum!). Wer jetzt noch Saft in den Beinen und Zeit hat, kann einen Abstecher über das Roggenhorn (Punkt 2890) machen und über das Roggentälli Richtung Monbiel cruisen. Wenn die Dunkelheit naht oder die Muskelkraft nicht mehr besser wird, kann man auch gut die Variante durch das Vereinatal wählen, mit Ziel Bushaltestelle Monbiel, oder gleich weiterskaten gen Klosters zum wohlverdienten Kaltgetränk.

Zusammenfassung

Was sich hier vielleicht lustig lesen sollte, ist eine ernsthaftere Unternehmung, für die man absolut sichere Verhältnisse und entsprechende Erfahrung braucht! 

Schwierigkeit: ***** (von *****)
Besondere Gefahren: Absturzgefahr, Steinschlag
Maximale Steilheit: 50°
Exposition: Nord
Höhenmeter bergauf / bergab: 1.800 m
Karten/Hinweis:https://map.geo.admin.ch/, bzw Swisstopo Kartenmaterial

Hinweis: Die PG Tourentipps sind allgemeine Beschreibungen von Touren, die uns ganz subjektiv gut gefallen. Unsere Tourentipps BEZIEHEN SICH NICHT AUF DIE AKTUELLEN VERHÄLTNISSE. Lest den Lagebericht und die Wettervorhersage und richtet euch in der Tourenplanung danach.

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