Die Basics
Im Winter bildet sich über dem Polargebiet der Polarwirbel. Der Polarwirbel ist ein thermisches Tiefdruckgebiet. Im Gegensatz zu den dynamischen Tiefs, die in unseren Breiten unterwegs sind, entsteht der Polarwirbel rein thermisch, also durch die Temperatur. Diese sinkt im Winter am Nordpol aufgrund der fehlenden Sonnenstrahlung rapide in den Keller. Kalte Luft ist dichter und damit schwerer als warme und sinkt nach unten. Im Winter fließt am Nordpol viel Luft aus höheren Schichten in Richtung Boden. Dadurch steigt der Luftdruck am Boden, während er in der Höhe sinkt. Es entsteht ein Höhentief, auch bekannt als Polarwirbel.
Der Polarwirbel dreht sich, wie alle anderen Tiefs auch, auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Am Übergang zwischen den kalten, polaren Luftmassen im Norden und der milderen Luftmasse in den mittleren Breiten entsteht auf Grund der starken Druckunterschiede eine kräftige Höhenströmung, der sogenannte Jetstream.
Über der Arktis hat der Polarwirbel wegen der ungleichmäßigen Land/Wasser Verteilung häufig eine Struktur mit zwei oder mehr Zentren, die in einem losen Verbund herum wabern. Oft liegt ein Zentrum über Baffin Island und eins über Nordost Sibirien. Je näher die Druckzentren beieinander liegen, bzw. je runder der Polarwirbel ist, desto geradliniger, bzw. zonaler verläuft die West-Ost Strömung. Sind die Zentren weiter voneinander entfernt oder unregelmäßig verschoben, bilden sich ausgeprägte Wellen im Jetstream. Anstatt direkt von West nach Ost zu laufen, mäandriert und schlingert die Höhenströmung – man spricht auch von einer meridionalen Strömung.
Letztere Situation beinhaltet häufig Blocking Lagen, bei denen sich ein Keil oder ein Trog mehr oder weniger stationär irgendwo niederlässt und sich so schnell nicht wieder weg bewegt, da die treibende West-Ost Strömung fehlt.