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WetterBlog 10 2023/14 | Weiterhin sonniges Westwetter

Der WetterBlog wird langsam nervös

von Lea Hartl 31.01.2024
Unter MeteorologInnen sind subjektive Beurteilungen wie "schönes" oder "schlechtes" Wetter verpönt. Sowas gehört sich nicht, man sollte sich jeder Wettersituation gegenüber professionell und neutral verhalten. Trotzdem gibt es natürlich persönliche Vorlieben, die wir nicht immer verstecken können. Berufsbedingt neigen wir zu Begeisterung für ungewöhnliche, extreme oder sonst wie spannende Lagen, die oft alles andere als "schön" sind. Umgekehrt ist klassisch "schönes" Wetter tendenziell langweilig, vor allem wenn es wochenlang anhält.

Aktuelle Lage und Aussichten

Schon in der letzten Ausgabe des WetterBlogs musste Sebastian vor lauter Desinteresse an der hiesigen Westwetterlage nach Übersee ausweichen. Ich stehe diese Woche vor der gleichen Herausforderung - Hochdruck-Westwetter, Polarwirbel zwar durchaus vorhanden aber zu weit nördlich für Schnee in den Alpen, dafür viel Sonne und zunehmend milde Temperaturen, keine wesentliche Änderung in Sicht. Im Sinne der Abwechslung positiv zu vermerken ist eine kleine Störung, die am morgigen Donnerstag die Nordalpen streift. Es wird windiger und auch ein paar Schneeflocken (bzw in tiefen Lagen Regentropfen) sind zu erwarten. Am Freitag hat sich das voraussichtlich dann schon wieder erledigt. Das Wochenende wird überall sehr sonnig und warm, nur der relativ kräftige Westwind beeinträchtigt das T-shirt Wetter in höheren Lagen vielleicht etwas. Mit der Störung morgen wird hoffentlich zumindest die Inversion in den Tallagen ausgeräumt und damit die Luft zwischenzeitlich wieder etwas besser. Im Inntal ist die Inversionsschicht als bräunlicher Schleier erkennbar. Wer sich darüber aufhält, darf sich glücklich schätzen!

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Ich werde unruhig, wenn sich das Wetter zu lange nicht ändert. Das ist völlig unprofessionell und das Gegenteil von Wetterlagenneutralität, aber ich kann mir nicht helfen. Zu viel gleichförmiges, wolkenloses Blau macht mich nervös. Ab und zu ein strahlender Sonnentag, oder auch zwei oder drei: Natürlich, gern! Aber wochenlang? Was, wenn sich nie wieder was ändert? Was, wenn überhaupt nie wieder irgendwas passiert und jetzt alles einfach immer so weiter geht? Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: ich warte ungeduldig auf eine Besserung lästiger Rückenschmerzen und starre während meiner Core-Übungen an die Decke, die mir auf den Kopf zu fallen droht. Das trägt vermutlich zu meiner unfreundlichen und unfairen Haltung gegenüber der Westlage bei, obwohl sie natürlich nichts dafür kann. Bestimmt kann man zur Zeit auch recht schön in der Sonne Skifahren (oder Skidurchquerungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternehmen!).

Frozen Chicken

Zur Ablenkung sei auch diese Woche noch ein Blick in eine andere Weltregionen erlaubt. Sebastian hat bei seinem Überblick Alaska vergessen, obwohl es dort häufig interessantes Wetter gibt. Aktuell herrscht fast überall (Ausnahme: Südosten) klirrende Kälte und zwar schon seit einer ganzen Weile. Das wäre wohl ein Beispiel für meteorologisch interessantes Wetter, das einem dann in der Praxis vor Ort aber auch schnell auf die Nerven geht. Der fantastische Ort Chicken in Interior Alaska nahe der Grenze zu Kanada, berühmt für das jährliche Musikfestival “Chicken Stock”, registrierte am 11. Januar zum ersten Mal in dieser Saison unter -50° Fahrenheit (-45°C). Seit Anfang Januar war es nur an zwei Tagen wärmer als -15°C. Die Tagesmitteltemperaturen bewegen sich zwischen ca. -20°C und -40°C. (Chicken Stock findet im Juni bei weniger anspruchsvollen Temperaturen statt.)

Die regionalen Büros des National Weather Service (NWS) sind auf Social Media sehr aktiv und veröffentlichen dort abgesehen von den ab -50°F traditionellen “Frozen Chicken” Hinweisen auch Informationen zu winterlichen Gefahren. Wir beenden den WetterBlog mit der anschaulichen Grafik des NWS Juneau zum Thema “wie dick muss das Eis sein, damit ich Eisfischen, mit meinem mittelgroßen Truck drüber fahren, oder mein Weltraummonster mitnehmen kann”.

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