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WetterBlog 11 2022/23 | Begleitblog zum Alarm

Nordweststau!

von Lea Hartl 01.02.2023
Das Orakel hat die zentralen Punkte schon verkündet: Die kommenden Tage bringen kräftigen Nordweststau mit viel Neuschnee und viel Wind. Bezüglich Schneemengen sieht es für die Ostalpen (ab etwa Arlberg) besser aus als im Westen. Ein Blick auf die großräumigen Strukturen erklärt, warum das so ist!

Die Großwetterlage

Unser Wetter wird fast immer über dem Atlantik gemacht. Zur Zeit liegt der Jetstream dort ziemlich zonal und schiebt eine Serie von Fronten in Richtung Europa. Tiefdruckzentren über Nordostkanada und Skandinavien “steuern” den Jet. Schon in den letzten Tagen gab es aus dieser Konstellation heraus ein paar unergiebige Flocken. Heute (Mittwoch) ist es noch recht ruhig bevor morgen der Alarm-Stau eintrifft.

Entscheidend für diese Entwicklung ist das Azorenhoch, das zur Zeit relativ weit östlich vor der Küste Portugals liegt. Es wandert in den nächsten Tagen noch ein bisschen weiter nach Osten und wölbt sich außerdem nach Norden auf. Dadurch verwellt der Jet über dem östlichen Atlantik - die Strömung muss nach Norden ausweichen und am Hoch vorbei, bevor sie es in die Alpen schafft. Am Donnerstag und Freitag erstreckt sich der Hochdruck laut aktueller Prognose bis zu den Britischen Inseln. Strömungsabwärts (östlich) davon rutscht ein skandinavisches Tiefdrucksystem mitsamt kalter Luft und Fronten nach Süden. Läge das Hoch bei ansonsten gleicher Situation etwas weiter westlich, beispielsweise über den Azoren, wo man es ja meistens antrifft, würden auch der Nordweststau und die entsprechenden Schneefälle etwas weiter westlich landen. Details zu den Kerngebieten des PowderAlarms und den Schneemengen gibt es in eben diesem.

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Die Aussichten

Nach dem Schnee ist vor dem Schnee! Für das Wochenende zeichnet sich vergleichsweise freundliches Wetter ab. Am Samstag wird es von Westen her sonnig, je weiter im Osten desto länger halten sich noch letzte Schneeschauer und Wolken. Der erste Bluebird Tag nach dem Schneefall fällt also aufs Wochenende - eine oft unfallträchtige Kombination. Die Lawinenlage wird durch die Kombination aus viel Neuschnee, Wind und häufig nicht besonders toller Altschneedecke sicher sehr angespannt sein und entsprechende Zurückhaltung ist angesagt.

Der Azorenhochausläufer bleibt wohl zumindest bis Anfang nächster Woche relevant und produziert eine Mischung aus Hochdruck im Westen und durchwachseneren, recht kalten Verhältnissen im Osten. Je nach genauer Entwicklung ist auch nochmal Neuschnee dabei, Potential dafür gibt es durch die NO Anströmung vor allem am Alpenostrand. Wie so oft gibt es Unsicherheiten bezüglich der genauen Position der Druckzentren, die in den Karten nicht nach viel aussehen, in der Praxis aber einen großen Unterschied machen können.

Januarbilanz: hohe Temperaturen, Niederschlag sehr unterschiedlich

Die alpenländischen Wetterdienste liefern pünktlich zum Monatswechsel die üblichen, nüchternen Zahlen und stellen wenig überraschend fest, dass der vergangene Januar großteils wärmer war als der langjährige Durchschnitt. In Österreich war es um 2.6°C wärmer als im Mittel der Periode 1991-2020. Verglichen mit der Periode 1961-1990 war es sogar 4°C zu warm. Im Großteil der österreichischen Alpen war es zudem trockener als üblich, wobei die ergiebigen Schneefälle im Südosten die Bilanz regional deutlich aufgebessert haben. In der Schweiz war es fast durchwegs zu trocken, nur ganz im Westen sind die Januarwerte nah am Mittel oder leicht überdurchschnittlich.

Wir hoffen, dass im Februar noch ein paar kräftige Staulagen folgen und die Schneestatistiken überall aufpolieren!

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