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WetterBlog 12 2023/24 | Weiterhin viel zu warm

Winterliche Kälte nicht in Sicht

von Lea Hartl 14.02.2024
Im Süden hat der Winter letzte Woche kurz vorbeigeschaut, wie man aktuellen ConditionsReports entnehmen kann. CRs aus dem Norden deuten dagegen an, dass der Schnee zumindest regional eher weniger wird. “Tolle Wolkenszenerie und ganz angenehmer Sulzschnee” sind laut salta's CR vom 10.2. Highlights kürzlicher Tourentage in den Nordalpen. Jacobanselm hat am 13.2. sogar eine kleine Pulverauflage gefunden und "nur" südseitig Sharks.

Der WetterBlog weiß Wolkenszenerie auch zu schätzen und unterstützt Freude an allen Schneearten und Wertschätzung auch für kleinere Schneefälle. Trotzdem hätten wir Mitte Februar schon ganz gern etwas mehr Winterfeeling. Für Österreich lässt sich anhand der saisonalen Verlaufsgrafik der Temperatur feststellen, dass die letzten 31 Tage ungefähr dem entsprechen, was man Mitte März erwarten könnte. Die Erwartungshaltung ergibt sich aus den Mitteltemperaturen der letzten ca. 60 Jahre. Auch der Januar war sehr warm, weltweit laut Copernicus sogar der wärmste der Messgeschichte. Im Alpenraum wurden an verschiedenen Stationen Rekorde gebrochen (Übersicht Januar in Ö und in CH).

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Die Schneelage war nicht nur gefühlt sondern auch statistisch schon besser. Hier gibt es wie üblich große Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen und Höhenlagen. In den Nordalpen gab es in den letzten Wochen gar nicht so wenig Niederschlag, nur war er oft flüssiger als wir uns das wünschen würden. Die SLF-Schneehöhenkarte zeigt eindrücklich den Höhengradienten: Im Hochgebirge finden sich leicht überdurchschnittliche Schneemengen, weiter unten dafür deutlich weniger als üblich bzw. in Tallagen oft gar nichts. Satellitendaten zeigen uns, dass die Schneebedeckung im Alpenraum Anfang Februar einen neuen (=in der Satellitenzeitreihe) Minimalrekord erreicht hat. Achtung: Dabei geht es um die schneebedeckte Fläche, nicht die Gesamtmenge an Schnee. Die schneebedeckte Fläche lässt sich in Satellitendaten relativ gut automatisiert ermitteln in dem man, vereinfacht umschrieben, den Computer weiße Pixel im Bild zählen lässt. Tatsächlich ist es natürlich etwas komplizierter (auch Wolken sind meistens weiß…). Hier kann man sich verschiedene Regionen genauer anschauen und bei Interesse weiterlesen.

Ein Blick auf die Schneehöhen an den Stationen bestätigt das Bild aus der SLF Karte: im Hochgebirge je nach Standort normal bis teils sogar deutlich überdurchschnittliche Schneehöhen, in den Tälern meistens aper. Anhand der ConditionsReports lässt sich dann noch feststellen, dass auch in den höheren Regionen Vorsicht geboten ist, weil der Wind Grate und Rücken freigelegt hat und somit trotz statistisch okay erscheinender Schneemenge Sharks lauern. 

Aktuelle Lage und Aussichten

Weiter gehts so ähnlich wie gehabt. Heute (Mittwoch) zieht eine schwache Warmfront durch und bringt Wolken und noch wärmere Luftmassen. Niederschlag ist wenn, dann nur wenig dabei. Im Süden bleibt es sowieso verbreitet sonnig. Die Nullgradgrenze steigt kurzzeitig auf 3000m und mehr, bevor es am Freitag wieder etwas kühler wird. Eine ebenfalls wenig ergiebige Kaltfront bringt dann vor allem im Westen ein paar Tropfen oder kosmetischen Schneefall. Etwas kühler bedeutet in diesem Kontext, dass die Schneefallgrenze zwischen ca 1500 und 2000m liegt. Wir halten fest: “kühler” ist relativ. Am Samstag ist es voraussichtlich noch bedeckt und im Osten regnet oder schneit es ein bisschen. Am Sonntag dann verbreitet sonnig, im Westen eher als im Osten. 

Für nächste Woche sieht die Glaskugel weiterhin vergleichsweise kühle Temperaturen, wobei “kühl” das Niveau vom Wochenende meint und wie gehabt wärmer als das langjährige Klimamittel ist. Niederschlagsoptionen aus Westen sind auch dabei, aber sehr spekulativ. Eine Rückkehr des Winters in die Täler ist derweil nicht absehbar. Wir nehmen uns ein Beispiel am eingangs erwähnten CR von salta und besinnen uns auf die Schönheit vielfältiger Wolken- und Schneearten!

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