Der WetterBlog ist müde vom Skifahren, daher diese Woche nur ein bisschen Rahmenhandlung für den PowderAlarm…
Aktuelle Lage
Das bereits bekannte Tief westlich der Britischen Inseln bekommt laufend neuen Nachschub. Der Keil bei Grönland, der letztens für eine starke Südwestkomponente in der Strömung sorgte, ist verschwunden. Damit wird der Weg frei für die Westströmung, die für den von Kollege Orakel besprochenen Weststau sorgt. Außerdem sorgt sie für „interessantes“ Wetter in England, wo großflächiges Hochwasser für massive Probleme sorgt und der Sturm Bäume auf Stromleitungen wirft. Hier gibt es Bilder von stoischen Engländern, die froh sind, dass ihr Paddelboot durch das Tor ihres akkuraten Gartenzauns passt.
Schneetechnisch bleibt die Lage weitgehend unverändert, im Norden wenig bis nichts, im Süden viel bis sehr viel. In Obertilliach (Osttirol) werden seit 50 Jahren von einem Beobachter Schneehöhen gemessen: Während der gesamten Messreihe gab es im Februar noch nie so viel Schnee wie im Moment und auch zum absoluten Maximum fehlte nicht viel.
2014 fiel in Obertilliach bereits soviel Niederschlag wie im Durchschnitt in circa einem halben Jahr zusammenkommen.
Die Schneelasten auf den Dächern dieser Gegend liegen laut ZAMG bei 200 bis 500 Kilogramm pro Quadratmeter. Damit sind die bautechnischen Normwerte noch nicht überschritten.
Die Aussichten
Die nächsten Tage wurden ja bereits beim geschätzten Kollegen besprochen. Widmen wir uns also der Glaskugel: Interessant ist der momentane Kampf zwischen dem Amerikanischen GFS Modell und dem Europäischen ECMWF. Wir klauen mal wieder Karten, in die motivierte User des Skywarn.at Forums etwas eingezeichnet haben: Beide Karten zeigen die 500hPa Geopotentialfläche und den Bodendruck für Mittwoch nächste Woche. Das ECMWF (links) sieht einen Keil vor der Europäischen Atlantikküste (roter Pfeil, warme Luft nach Norden), der eine Verwellung produziert und kalte Luftmassen aus dem Norden zu uns vordringen lässt (blauer Pfeil, kalte Luft nach Süden). Das wäre eine Situation mit Winteroptionen für den Norden und unter Umständen sogar das Flachland. Das GFS sieht den Keil in schwächerer Ausprägung etwas weiter östlich, womit wir wieder in einer Südwestströmung mit alt-bekannten Eigenschaften wären (roter Pfeil, warme Luft nach rechts oben). Sollte aus den vorsichtigen Ideen des ECMWF nichts werden, wird es sehr knapp mit einer Umstellung der Großwetterlage auf wirkliches Winterwetter (= vor allem kalt) innerhalb des restlichen meteorologischen Winters, der am 28. Februar endet. Zum Glück endet der skifahrerische Winter dann bekanntlich noch lange nicht.