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WetterBlog 14 2019/20 | Täglich grüßt das Westwetter

Keine Überraschungen in Sicht

von Lea Hartl 19.02.2020
Mal wieder geht es mild und wechselhaft weiter. Der Polarwirbel strotzt nur so vor Kraft und bewundert seine Muskeln vermutlich täglich im Spiegel. Wir befassen uns mit Tief Victoria a.k.a. Dennis und den Aussichten für die kommenden Tage.

Auf Sabine folgte Victoria

Letzte Woche haben wir uns an dieser Stelle mit Tief Sabine beschäftigt. Sabine war in den Medien gefühlt wesentlich präsenter als Victoria und sorgte auch verbreiteter für Orkanwindstärken (beim UK Met Office heißt Victoria diesmal Dennis). Aus meteorologischer Sicht hatte jedoch auch Victoria einiges zu bieten. Wie Sabine entsprang sie der kräftigten Westströmung über dem Atlantik. Victoria erreichte auf ihrem Weg Richtung Nordeuropa einen beeindruckend tiefen Kerndruck von um die 920hPa und damit einen Platz unter den Top 5 der „tiefsten Tiefs“ im Nordatlantik. Sie durchlief dabei eine Bombogenese (der WetterBlog freut sich jedes Mal, wenn er Gelegenheit hat, diese schöne Wort zu benutzen). Dabei sinkt der Kerndruck über mindestens 24 Stunden um mindestens 1hPa pro Stunde – das Tief verstärkt sich also extrem schnell.

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Zudem wurde Victoria kurzzeitig von Tief Uta begleitet und sie schlossen sich für ein Tänzchen zusammen. Beim sogenannten Fujiwhara Effekt umkreisen sich zwei Tiefs zunächst und rotieren um einen gemeinsamen Mittelpunkt, bevor sie sich zusammen schließen. Bei tropischen Wirbelstürmen ist das häufiger zu beobachten, bei außertropischen Tiefs eher selten. Beim DWD gibt es eine Animation von Victoria und Uta beim Fujiwhara Walzer.

Statt Windrekorden brachte Victoria mittels warmer Luftmassen aus Süden am Sonntag den ein oder anderen Temperaturrekord. Am Sonnblick wurden auf 3106m 3.9°C gemessen - die höchste je im Februar dort gemessene Temperatur.

Aktuelle Lage und Aussichten

Seit Durchzug einer Kaltfornt in der Nacht auf Dienstag ist es nicht mehr ganz so „heiß“, aber im gesamten Alpenraum noch immer sehr mild und allgemein frühlingshaft. Nach Zwischenhocheinfluss am gestrigen Dienstag streift uns heute das nächste Frontensystem und der Tag verläuft vor allem nördlich des Hauptkamms trüb. Es schneit auch etwas, allerdings nicht sonderlich ergiebig. Der Bereich Wallis-Berner Alpen steigt dabei tendenziell am besten aus, aber auch hier werden sich die Alarmmengen eher nicht ausgehen.

Der Donnerstag zeigt sich dann wieder fast ungetrübt sonnig und auch der Freitag sollte gutes Tourenwetter bieten, allerdings mit etwas mehr Wolken. Zum Wochenende wird es erneut sehr mild – also noch milder als es derzeit eh auch schon ist. Die Frontalzone rutscht etwas nach Norden und wir gelangen auf die antizyklonal geprägte Seite und in den Einflussbereich sehr warmer Luftmassen im Süden. Die starke westliche Grundströmung bleibt uns, wie bereits erwähnt, bis auf weiteres erhalten. Während es im Alpenraum vor allem warm wird, geht in Nordeuropa die Serie kräftiger Sturmlagen ohne Pause weiter.

Der AO-Index, ein Maß für die Stärke des Polarwirbels, hat kürzlich einen neuen Rekordwert erreicht und auch der verwandte NAO-Index ist deutlich positiv. In Summe und mit kleineren Vorbehalten stehen die Zeichen damit auf West, West, West bis weit in den Glaskugelbereich hinein.

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