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Wetterblog

WetterBlog 14 2021/22 | Der Sturm lässt nach

Weiterhin unbeständig, aber nicht mehr ganz so stürmisch

von Lea Hartl 23.02.2022
Das Wetter bleibt noch einige Tage windig und generell durchwachsen. Ab dem Wochenende setzt sich zunehmend Hochdruck durch und passend zum meteorologischen Frühlingsbeginn (1. März) sieht die kommende Woche sehr sonnig und mild aus.

Atlantiktiefs und aktuelle Lage

Zunächst ein Blick auf die großräumige Konstellation, die uns in den letzten Tagen beschäftigt hat. Was in den Nordalpen einen stürmischen PowderAlarm produziert hat, sorgte im nördlichen Europa für schwere Sturmschäden. Wo genau das Wetter seinen Anfang nimmt und die erste Saat für solche Orkantiefs gesät wird, ist fast schon eine philosophische Frage - schließlich ist die Erde rund, die Atmosphäre dreidimensional in Bewegung, alles ständig im Fluss und jedes Teilchen irgendwie mit allen anderen verbunden. Beschränken wir uns im Sinne der Komplexitätsreduktion auf die Zusammenhänge, die in bunten, zweidimensionalen Karten noch ersichtlich und halbwegs nachvollziehbar sind:

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Der stark ausgeprägte troposphärische Polarwirbel sitzt etwas dezentral zwischen dem äußersten Nordosten Kanadas und Grönland. Den stratosphärischen Polarwirbel (ein Stockwerk weiter oben) ignorieren wir (s.o.), aber er passt ins gleiche Bild. Zwischen Kanada und Grönland wird also sehr kalte Polarluft über den nordwestlichen Atlantik gelenkt. Die kalte Luft trifft dort auf die deutlich wärmere, feuchtere Atlantikluft. Das ist eine ziemlich explosive Kombination, die durchgehenden Energienachschub für kräftige Tiefdruckentwicklung im Nordatlantik liefert. Der über dem Atlantik zonale und sehr kräftige Jet schiebt die Tiefs dann auf direktem Weg nach Europa, wo sie aus nordwestlicher Richtung eintreffen.

Aussichten

Dieses grundlegende Muster besteht nach wie vor, wird allerdings langsam schwächer. Auch heute (Mittwoch, linke Karte oben) streift eine entsprechende Front die Nordalpen, aber die Windgeschwindigkeiten sind nicht mehr so extrem wie zuletzt. Morgen (Donnerstag) wird es kurz ruhiger und überall recht sonnig, wobei gegen Abend bzw. in der Nacht auf Freitag (mittlere Karte) die nächste Störung anrückt: Östlich eines über Grönland entstehenden Tiefdruckgebiets kann sich das Azorenhoch aufwölben und verwellt den Jet, so dass die Alpen in eine nördlichere Anströmung (zuletzt: West bis Nordwest) geraten. Das ist allerdings deutlich weniger turbulent und energiegeladen als das Wetter der letzten Tage. “Unbeständig” heißt in diesem Fall (für Fr. und Sa.) nicht Orkan und massiv Neuschnee, sondern einige gemäßigte Schneeschauer und ab und zu ein Sonnenfenster.

Ab Sonntag (rechte Karte oben) und in der Glaskugel für die nächste Woche stehen die Zeichen auf Sonne und Wärme. Das Azorenhoch schiebt sich zu uns und es baut sich über Mitteleuropa ein bis nach Skandinavien reichender Hochdruckkeil auf, der atlantische Störungen nach Norden ablenkt. Zudem verschiebt sich die Frontalzone insgesamt nach Norden. Damit wird im Alpenraum der Weg frei für deutlich wärmere Luftmassen aus Süden. Wie üblich ist alles noch mit einigen Unsicherheiten behaftet, aber tendenziell gibt es nächste Woche stabiles Hochdruckwetter, um die jüngsten Schneefälle bei sehr frühlingshaften Temperaturen zu nutzen.

Der WetterBlog geht allerdings erstmal jetzt noch eine Runde Skifahren und nutzt den Winter, so lange er noch da ist!

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