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WetterBlog 15 2016/17 | Es grüßt das Murmeltier

Rückkehr zu kühlen Temperaturen und viel Sonnenschein

von Lea Hartl 07.02.2017
Nach dem winterlichen, mehr oder weniger schneereichen Intermezzo in den letzten Tagen setzt sich nun wieder zunehmend Hochdruck durch. Im Südwesten flockt es noch ein bisschen, aber die Störungsreste verziehen sich zügig. Wir fallen zurück ins Muster des bisherigen Winters: Atlantikblock, kalte Luft aus Osten, ungewöhnlich warmes Polarmeer.

Aktuelle Lage

Das Mittelmeertief, das zuletzt für Niederschläge an der Alpensüdseite und am Hauptkamm sorgte, sowie kleinere Störungen im Osten verziehen sich im Laufe des Tages. Wetterbestimmend wird nun ein lang gestrecktes Skandinavienhoch, das sämtliche Störungen aus Richtung Atlantik blockiert. Gestützt und immer wieder regeneriert wird das Hoch von einem Tiefdruckkomplex weiter westlich im Atlantik, an dessen Vorderseite sehr warme Luft bis weit nach Norden advehiert wird. Das WACCy Muster (warm Arctic, cold continents) setzt sich fort und die Meereisausdehnung am Nordpol bleibt ungewöhnlich gering - wenn immer wieder extrem warme Luft herbei geschaufelt wird, ist das mit dem Zufrieren nicht so einfach...

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Aussichten

Die Hochdruckbarriere hält das Atlantikwetter bis auf Weiteres aus Europa heraus. Aus Osten fließen langsam wieder kältere, trockene, kontinentale Luftmassen ein und es dürfte sich vor allem in den Ostalpen wieder ruhiges und „fußkaltes" Inversionswetter einstellen. Es entsteht ein West-Ost Temperaturgefälle, im Westen bleibt es etwas wärmer. Es wird allgemein nicht mehr ganz so kalt, wie in den teils sehr kalten Januarwochen. Bis auf ein paar kleine und wie üblich sehr unsichere Kaltlufttropfen (die hier kürzlich behandelten Fettaugen auf der Inversionssuppe) sind erstmal keine allzu interessanten oder schneeverdächtigen Entwicklungen in Sicht. Am gesamten Alpensüdhang bleibt es etwas unbeständiger und es kann immer wieder leicht schneien, viel würde ich aber auch hier in naher Zukunft nicht erwarten.

Langfrist

Wir verleben zwar vielleicht nicht immer wieder den gleichen Tag wie Bill Murray im besten Meteorologie Dokumentarfilm aller Zeiten, aber wir scheinen schon irgendwie in der immer gleichen, großräumigen Druckverteilung fest zu hängen. Insofern ist es umso erfreulicher, dass trotz aller politischen Aufregungen in den USA dort auch dieses Jahr wieder der Groundhog Day zelebriert wurde. Im Rahmen des feierlichen Events wurden wie üblich Prognosen für die nächsten sechs Wochen abgegeben.

Traditionellerweise treten Punxutavney Phill, ein Waldmurmeltier aus Pennsylvania, sowie diverse Kollegen, am 2. Februar aus ihren Höhlen. Wenn sie ihre Schatten sehen (weil die Sonne scheint), folgen weitere sechs Wochen Winter. Dieser Brauch wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Deutschen Einwanderern eingeführt. In der Heimat galt die Regel „Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoche, geht auf vier Wochen er wieder zu Loche". In der neuen Welt waren aber keine Dachse verfügbar. Zum Glück stellte sich bald heraus, dass auch die dort zahlreich vorhandenen Waldmurmeltiere bereit sind, Langfristprognosen abzugeben, zumindest wenn sie von älteren Herren in Zylindern dazu genötigt werden.

Dieses Jahr halten sich die Prognosen der Waldmurmeltiere den weiteren Winter betreffend in etwa die Waage. Punxutavney Phil, Holtsville Hal, Essex Ed, Dunkirk Dave, Buckeye Chuck und French Creek Freddie erwartet noch 6 Wochen Winter. Malverne und Milltown Mel, Staten Island Chuck, Stonewall Jackson V, Chattanooga Chuck, Chesapeake Chuck und andere sehen hingegen die baldige Ankunft des Frühlings. Floriemel, Carmela und Margarita, drei Meteorologie affine, Südamerikanische Nasenbärinnen aus New Jersey, tippen auf Winter.

Bald soll es auch ein Broadway Musical zum Groundhog Day geben. Wir sind schon sehr gespannt.

Hier die Prognose von Punxutavney Phill am Gobblers Knob:

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