Langfrist
Wir verleben zwar vielleicht nicht immer wieder den gleichen Tag wie Bill Murray im besten Meteorologie Dokumentarfilm aller Zeiten, aber wir scheinen schon irgendwie in der immer gleichen, großräumigen Druckverteilung fest zu hängen. Insofern ist es umso erfreulicher, dass trotz aller politischen Aufregungen in den USA dort auch dieses Jahr wieder der Groundhog Day zelebriert wurde. Im Rahmen des feierlichen Events wurden wie üblich Prognosen für die nächsten sechs Wochen abgegeben.
Traditionellerweise treten Punxutavney Phill, ein Waldmurmeltier aus Pennsylvania, sowie diverse Kollegen, am 2. Februar aus ihren Höhlen. Wenn sie ihre Schatten sehen (weil die Sonne scheint), folgen weitere sechs Wochen Winter. Dieser Brauch wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Deutschen Einwanderern eingeführt. In der Heimat galt die Regel „Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoche, geht auf vier Wochen er wieder zu Loche". In der neuen Welt waren aber keine Dachse verfügbar. Zum Glück stellte sich bald heraus, dass auch die dort zahlreich vorhandenen Waldmurmeltiere bereit sind, Langfristprognosen abzugeben, zumindest wenn sie von älteren Herren in Zylindern dazu genötigt werden.
Dieses Jahr halten sich die Prognosen der Waldmurmeltiere den weiteren Winter betreffend in etwa die Waage. Punxutavney Phil, Holtsville Hal, Essex Ed, Dunkirk Dave, Buckeye Chuck und French Creek Freddie erwartet noch 6 Wochen Winter. Malverne und Milltown Mel, Staten Island Chuck, Stonewall Jackson V, Chattanooga Chuck, Chesapeake Chuck und andere sehen hingegen die baldige Ankunft des Frühlings. Floriemel, Carmela und Margarita, drei Meteorologie affine, Südamerikanische Nasenbärinnen aus New Jersey, tippen auf Winter.
Bald soll es auch ein Broadway Musical zum Groundhog Day geben. Wir sind schon sehr gespannt.
Hier die Prognose von Punxutavney Phill am Gobblers Knob: