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WetterBlog 14 2016/17 | RĂĽckblick und Ausblick

Kalter trockener Januar wird abgelöst von vorübergehend mild-feuchtem Februar

von Lea Hartl • 31.01.2017
Wir schauen uns an, wo sich der Januar 2017 in die Klimastatistik einreiht und betrachten dann die aktuelle Lage und die weitere Entwicklung im Februar: Auf eine lange Phase mit kaltem, trockenem Wetter folgen föhnig-milde Bedingungen im Norden und recht flächendeckender Niederschlag im ausgetrockneten Süden. Ob diese Umstellung von Dauer ist oder ob wir bald wieder zu bekannten Mustern zurück kehren, bleibt abzuwarten.

Der zu Ende gegangene Januar war deutlich kälter als im langjährigen Mittel. Österreichweit war es im Schnitt etwa 3 Grad kälter als üblich. In Deutschland sah es ähnlich aus. Besonders die schneereichen Gegenden verzeichneten teils sehr tiefe Minustemperaturen. Interessant dabei: In den Tälern war es ähnlich kalt wie auf den Bergen. Am 6. Januar wurde in Österreich die tiefste Temperatur des Monats gemessen: -29.7°C am Hinteren Brunnenkogel im Pitztal. Die tiefste Temperatur unter 1000m folgte am nächsten Tag in Radstadt (835m), hier waren es -26.3°C. Und auch unter 500m Seehöhe sank die Temperatur am 11. Januar auf -22.4°C (Klausen-Leopoldsdorf). Der Grund dafür war die sehr ausgeprägte Inversionslage, die bereits im WetterBlog von letzter Woche zur Sprache kam.

Außer kalt war es im Januar – wie schon im Dezember - auch ausgesprochen trocken, abgesehen von den Staulagen in den östlichen Nordalpen, wo die Niederschlagsmengen etwa durchschnittlich ausfielen. Vor allem südlich des Alpenhautkamms verging der Januar fast gänzlich ohne Niederschlag. Österreichweit lagen die Niederschläge 37% unter dem langjährigen Mittel. Auch in den restlichen Alpenländern war es ungewöhnlich trocken – die meisten werden das ja auch bereits an der dürftigen Schneelage erkannt haben. Hier der Monatsrückblick der ZAMG und hier eine Meldung zum gleichen Thema vom DWD.

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Alles neu macht der Februar?

Der Februar nimmt sich erstmal kein Beispiel am Januar. Schon in den letzten Tagen wurde es deutlich wärmer und am gestrigen Dienstag begann es im Großteil der Nordalpen seit langem mal wieder zu regnen, beziehungsweise in höheren Lagen zu schneien. Den Niederschlag bringt ein kleines Tiefdruckgebiet, was sich aus nördlicher Richtung den Alpen angenähert hat. Die darin eingelagerte Warmfront schob aufgleitende Niederschläge auf die noch kalten Luftschichten am Boden. Fällt der Regen durch die kalte, bodennahe Luft und dann auf den kalten, gefrorenen Boden bekommt man was? Genau, Glatteis.

In höheren Lagen bekommt man statt Regen und Glatteis Neuschnee. Von gestern auf heute sind in den Nordstaulagen von Tirol bis Salzburg Größenordnung 30cm zusammengekommen. Vereinzelt wird zwischen dem östlichen Berner Oberland und der Silvretta mehr gemeldet, über all sonst war es eher weniger. Die Schneefallgrenze sprang wankelmütig umher, angetrieben erst von der Warmfront, dann von der Kaltfront. Einerseits hat es weiter unten den fast überall massiv vorhandenen Oberflächenreif zerregnet, andererseits hat es eben teils auf über 2000m hinauf geregnet, bevor es danach wieder ein wenig drauf geschneit hat. Siehe hierzu den aktuellen Blogeintrag des Tiroler LWD (und natürlich den Lagebericht der eigenen Region!). 

Heute verabschiedet sich das Tief nach Osten und der Atlantik wird in den Alpen wetterbestimmend. An der Vorderseite eines mächtigen Trogs mit Kern westlich von England geraten wir nach und nach in eine südliche Anströmung. Im Norden gibt es Föhn, im Süden endlich Niederschlag. Bereits heute, Mittwoch 1.2., kommt es in den Nordalpen teils zu föhnigen Auflockerung. Bis zum Wochenende geht es ähnlich weiter: mild, windig und eher sonnig im Norden, nass im Süden.

Mittelfrist

Am Wochenende schiebt sich das Kontinentalhoch aus Osten wieder ein Stück weit Richtung Mitteleuropa und blockiert das weitere Vordringen der atlantischen Frontalzone. Für den Süden ergeben sich daraus interessante Niederschlagsoptionen, die allerdings im Detail noch unsicher sind und von der genauen Position eines eventuell in den Mittelmeerraum abtropfenden Tiefs abhängen. Je nach dem wird das Orakel hierzu Stellung nehmen.

Für die weitere Entwicklung ab nächster Woche deutet einiges daraufhin, dass der Februar sich doch wieder eher auf den Januar besinnt. Die Strömung verläuft weiterhin sehr wellig, angetrieben durch einen unregelmäßig wabernden Polarwirbel. Das großräumige Tiefdruckzentrum bei Grönland beisst sich an einem blockierenden Hoch die Zähne aus. Je nach dem wo die Grenze zwischen diesen beiden Systemen verläuft, geraten wir in eine eher südliche Anströmung,  oder trockene Kälte aus Osten kann sich den Weg zurück nach Mitteleuropa bahnen. Wenn letzteres eintrifft, wären wir ab Mitte nächster Woche wieder bei Kälte und Sonnenschein angelangt.

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