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WetterBlog 2 2025/26 | Wintereinbruch und explosive Zyklone

Der Winter hat die Alpen besucht!

29.10.2025
Sebastian Müller Michael Steger
Das Orakel hat gesprochen und den einstweiligen Winteranfang in den Alpen verkündet. Gestern war ein Powdertag mit strahlendem Sonnenschein, wenngleich einem in den Gipfelregionen der Nordwestwind frisch um die Ohren blies. Wie im letzten WetterBlog angedeutet, hat sich die blockierende Hochdrucklage verabschiedet und westlicher sowie nordwestlicher Anströmung Platz gemacht. Dabei spielte auch der Herbststurm “Joshua” eine Rolle. In der Karibik wütet einer der stärksten Hurrikane seit Beginn der Aufzeichnungen. “Melissa” hat Jamaika getroffen und zieht weiter in Richtung Kuba.

Aktuelle Lage

Nach Auflösung der Hochdruckphase setzten letzte Woche in westlicher Anströmung an den Westalpen ergiebige Schneefälle ein. Währenddessen intensivierte sich im Atlantik der Herbststurm „Joshua“ explosiv, man spricht offiziell von “bombogenesis”, und erreichte einen Kerndruck von unter 980 hPa. Dieser brachte der Nordseeküste zum Wochenende Orkane und eine leichte Sturmflut. An der Rückseite des Sturms strömte kalt-feuchte Luft gen Süden.

Im Flachland regnete es und am Alpennordhang schneite es bis zu 30 cm. Der Sturm ist nun vorbei und alle, die es gestern in die verschneiten Hochlagen geschafft haben, wurden belohnt, wie aktuelle ConditionsReports belegen. Zusammenfassend können wir festhalten, dass sich nach zwei Niederschlagsphasen in den Westalpen und am Alpennordhang erste Pulverschnee-Reserven gebildet haben. Der Winter hat begonnen.

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Aussichten

Der Wind drehte bereits über den Tag auf West und wird im Laufe des heutigen Mittwochs weiter auf Südwest drehen. Das bedeutet die von Kollege Orakel angekündigte Erwärmung. Trotzdem gelangen die Westalpen in der Nacht auf Donnerstag in den Einflussbereich eines kleinen Troges. In der Nacht auf Donnerstag kommt es dadurch erneut zu Niederschlägen. Aufgrund der wärmeren Luftmasse liegt die Schneefallgrenze bei über 2000 m, aber das PG-Wetter meldet für die Montblanc-Region immerhin etwa 25 cm Neuschnee. Der Donnerstag startet in den Westalpen somit noch trüb, da der Trog allerdings rasch vorüberzieht, wird der Tag noch freundlich. Für den Rest der Woche wird ein Hochdruckeinfluss erwartet. Mit südlicher Anströmung kann es in den typischen Föhntälern zu Südföhn kommen. Aktuell ist die Prognose ab Sonntag recht unsicher. Von Westen her zeichnet sich allerdings eine Kaltfront ab, und wir sind gespannt, was sie mit sich bringt.

Hurrikan “Melissa”

Die Hurrikan-Saison verlief bislang weitgehend glimpflich, da kein Hurrikan der Kategorie >2 auf Land traf und somit keine erheblichen Schäden anrichtete. Seit dem 16. Oktober beobachten die Meteorologen des National Hurricane Centers eine sich westwärts verlagernde konvektiv gekoppelte tropische Welle im zentralen Atlantik. Sie wanderte bis in die Karibik und ist seit dem 21. Oktober als tropischer Sturm „Melissa“ bekannt. Quasi-stationär, angetrieben von warmen Meerestemperaturen und unbeeinflusst von störenden Strömungen, intensivierte er sich rasch („rapid intensification“). Am Dienstag erreichte „Melissa“ die höchste Kategorie auf der Saffir-Simpson-Skala (5) und einen Kerndruck von 892 hPa mit Windgeschwindigkeiten von 295 km/h. Fatalerweise traf „Melissa“ mit voller Wucht auf Jamaika. Schwere Schäden sind zu erwarten, und es bleibt zu hoffen, dass die Schutzmaßnahmen viele Menschenleben retten. „Melissa“ wird sich durch den Landgang abschwächen, aber auch Kuba und Haiti liegen in der prognostizierten Zugbahn.

Wieder bleibt uns nur die Hoffnung …

Aktuelle Informationen zu „Melissa“ gibt es auf tropicaltidbits und auch auf Wikipedia.

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