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WetterBlog 24 2015/16 | Wetteraussichten und Gletscherexkurse

Aprilwetter und der Gletscherbericht des Ă–AV

von Lea Hartl • 12.04.2016
Nach einigen trockenen, klaren Tagen kündigt sich ein Wetterumschwung an und Freunde von Blitz und Donner freuen sich über die Eröffnung der Gewittersaison. Mittelfristig sind die Aussichten unsicher, aber immerhin droht noch nicht der Hochsommer. Außerdem: Der Alpenverein präsentiert den seinen Gletscherbericht für die Saison 2014/15.

Aktuelle Lage

Charakterisierend für die Großwetterlage ist eine starke Verwellung des Jets über dem Atlantik. Während sich über der Osthälfte Kanadas ein massiver Trog eingenistet hat, liegt stromabwärts (östlich) davon ein Hoch, das bis in den hohen Norden Grönlands reicht. Wiederum östlich davon liegt ein Atlantiktrog, und die Alpen in dessen vorderseitiger SW Strömung. Das Omega-artige Hoch im Bereich von Grönland liegt dort nun schon länger und sorgt für extrem hohe Temperaturen weit jenseits der um diese Jahreszeit üblichen Mittelwerte. Die saisonale Eisschmelze des Grönländischen Eisschilds hat bereits begonnen – auf etwa 12% der Fläche des Eisschilds (vor allem im Südwesten der Insel wird seit dieser Woche Schmelzen registriert. Üblicherweise setzt das Schmelzen erst gegen Ende Mai ernsthaft ein.

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Aussichten

Die milden Luftmassen, die in der SW Strömung des Atlantiktrogs zu uns gelangen, werden zunehmend labil. In Kombination mit einer heute Nachmittag im Ostalpenraum eintreffenden Kaltfront wird es entsprechend unbeständig und nass. Die Front quert die Alpen von West nach Ost und bringt teils heftige Schauer, eventuell sogar das ein oder andere Gewitter mit sich. Am Donnerstag lässt der Niederschlag von Westen her nach und es lockert auf, im Osten kann es aber noch bis zum Abend eher trüb bleiben. Der Freitag sieht überall freundlicher aber nicht wolkenlos aus.

Die weitere Entwicklung ist noch ziemlich unsicher und hängt von der genauen Positionierung der Druckzentren ab. Der kräftige Trog über der Osthälfte Nordamerikas wird zunehmend nach Osten abgedrängt, wodurch das ungewöhnlich warme Wetter in Grönland langsam ein Ende finden dürfte. Das aus dem Norden verdrängte, atlantische Hoch schiebt sich in Richtung Europa, wohin genau wissen die Modelle aber noch nicht. Wahrscheinlich ist, dass zum Wochenende an der Ostflanke des Hochs Kaltluft aus Norden Richtung Mitteleuropa gelangt, während von Süden warme Subtropenluft dagegen hält. Momentan sieht es so aus, als würde das Wochenende im Norden bei Föhn aufgelockert verlaufen, während sich im Süden die Wolken stauen. Für die Tage danach kommt es stark darauf an, wo die Luftmassengrenze schließlich zu liegen kommt, vermutlich geht es bei „normalen" Apriltemperaturen relativ wechselhaft weiter.

Gletscherbericht Alpenverein

Der Österreichische Alpenverein präsentiert seinen 125. Gletscherbericht. Der in Bergauf erschienene Beitrag ist hier downloadbar. Seit über 100 Jahren vermessen ehrenamtliche Helfer die Längenänderungen zahlreicher Gletscherzungen. Die Längenänderung ist einfach zu messen (Steine mit Farbe markieren, im nächsten Jahr schauen wie sich der Abstand Eis/Stein verändert hat) und durch den bewundernswerten Einsatz vieler langjähriger Helfer sind so wertvolle Zeitreihen entstanden, die die Schwankungen der Alpengletscher dokumentieren. Von den 92 im Jahr 2015 beobachteten österreichischen Gletschern sind 88 (96%) zurückgegangen, 3 stationär geblieben (etwa halb so viele wie im Vorjahr) und einer ist leicht vorgestoßen. Der mittlere Längenverlust betrug 2015 -22.6 Meter, wobei drei Gletscher um mehr als 100m kürzer geworden sind (Hornkees, Zillertal: -136m, Gepatschferner, Ötztal: -121m, Taschachferner, Pitztal: -101m). Zum Vergleich: das Winklkees in der Hochalmspitzgruppe, der einzige Gletscher mit positiver Längenänderung, wurde um mäßig beeindruckende 4.5 Meter länger.

Völlig ohne Wetterzusammenhang hat sich der WetterBlog heute außerdem über diese Meldung gefreut.

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