Die nächsten Tage bringen wechselhaftes, mildes, häufig föhniges Wetter im Norden. Im Süden ist es trüb und nass, möglicherweise mit spätem Base-building für die Hochtourensaison. Außerdem: WMO mahnt anlässlich des Weltwettertags, den Herausforderungen der Zukunft ins Auge zu blicken.
Aktuelle Lage und Aussichten
Wir befinden uns an der Vorderseite eines Troges, der vor der europäischen Atlantikküste liegt und recht weit in den Süden reicht. Milde, subtropische Luft wird über das Mittelmeer an die Alpen gelenkt. Im Süden stauen sich die Wolken, während es im Norden bei Föhn sehr mild ist und vorerst bleibt. Der Trog bewegt sich schrittchenweise nach Osten und erreicht morgen den Bereich der Sahara, wo er ein bisschen Staub einpackt. Den bekommen dann auch wir ab. Noch vor dem Wochenende tropft der südliche Teil des Troges als eigenständiges Tief ab und wabert in der Folge im westlichen Mittelmeer herum. Wo es sich genau hinbegibt ist noch unsicher, wodurch auch die Prognosen für die kommenden Tage und das Wochenende recht unsicher sind. Der verbliebene Trogteil im Norden verlagert sich Richtung Baltikum. Während dadurch zumindest am Freitag von Norden kühlere Luft Richtung Alpen geschoben wird, sitzt im Süden allerdings noch das abgetropfte Genautief und trübt den Sonnenschein. Bis auf eine vorübergehende Pause am Freitag bleiben die föhnigen Tendenzen und entsprechend milde Temperaturen im Norden über das Wochenende weiter auf dem Programm. Konkret bedeutet das für das Wetter der kommenden Tage: Naja, irgendwie nichts halbes, nichts ganzes. Nicht total sonnig und eher keine klaren Nächte, im Norden mit Föhn halbwegs okay aber windig.
Südstau?
Niederschlagstechnisch ist die Südströmung für den Süden/Südwesten nicht uninteressant. Donnerstag und Freitag könnte in den üblichen Stau-Hotspots hier einiges zusammen kommen, allerdings ist das im Detail noch sehr unsicher, ebenso wie die weitere Entwicklung am Wochenende. Bei einer Nullgradgrenze eher ein Stück jenseits der 2000m wird leider auch die Schneefallgrenze so weit oben liegen, dass man bezüglich Wochenend- oder sonstiger Planung auf jeden Fall überlegen sollte, ob der Berg der Wahl auch wirklich hoch genug ist.
Sonstiges
Letzte Woche war Welttag der Meteorologie (23.3.). Er stand diesmal unter dem von der WMO festgelegten Motto „Hotter, drier, wetter. Face the future." Ein Aufruf also, sich einer Zukunft zu stellen, in der es nicht nur wärmer wird, sondern auch Dürreperioden und Starkniederschläge häufiger werden. Der WMO Generalsekretär appellierte eindringlich, das bei der Klimakonferenz in Paris unterzeichnete Abkommen nun auch umzusetzen. Hier ist eine übersichtliche Zusammenfassung der WMO zum Tag der Meteorologie und den Schlagworten heiß, trocken, nass. Während ein extrem trockener Sommer 2015 in Österreich zwar auch beträchtliche Ernteausfälle zur Folge hatte (siehe z.B. hier und hier), spürt man das als Supermarktbesucher kaum.
Dürre oder andere klimatische „Stressoren" belasten Systeme, seien es Strukturen der menschlichen Gesellschaft oder der Tier- und Pflanzenwelt. Stabile, funktionierende Systeme (Österreichische Supermärkte) können sowas ausgleichen. Bereits anderweitig belastete Systeme können es häufig nicht, so dass Wetter- und Klimaprobleme andere Probleme weiter verschlimmern. Gegenden, wo die politische, wirtschaftliche, „allgemeine" Stabilität eh schon kaum vorhanden ist, leiden verstärkt (Dürre bedingte Krisen etwa in Nordafrika und dem mittleren Osten, zum weiterlesen z.B. hier oder hier). Temperaturanomalien 1880-2015 (NASA):
Zur Stimmungsaufhellung zum Abschluss ein schönes Bild der Nasa von grönländischer Landschaft. Höhere Auflösung und ein paar Infos.